Volvo Concept Estate: Zwei neue Autos im Schneewittchensarg

, 28.02.2014


So umwerfend schön, dass der Atem stockt. So heiß wie der neue Volvo Concept Estate sind Studien selten. Damit nicht genug: Diese moderne Interpretation des legendären „Schneewitchensarges“ bietet einen scharfen Ausblick auf die neue Design-Sprache der schwedischen Premium-Marke und voraussichtlich den Edel-Kombi Volvo V90. Im Innern ist derweil das zukunftsweisende, höchst elegante Innenraumkonzept der künftigen Volvo-Modelle mit einem riesigen Touchscreen zu sehen, das bereits im Volvo XC90 debütiert, der Anfang 2015 auf den Markt kommt.

Schöner Schwedenstahl: Cool und anders zugleich

Der Volvo Concept Estate führt die Design-Sprache fort, die beim Volvo Concept Coupé (Weltpremiere auf der Frankfurter IAA im September 2013) und beim Volvo Concept XC Coupé (Weltpremiere auf der NAIAS in Detroit im Januar 2014) Begeisterung auslöste. Die Volvo-Konzeptfahrzeuge finden auch deshalb weltweit so viel Beachtung, weil sie die ersten aussagekräftigen Hinweise auf den neuen Volvo XC90 und weitere Modellneuheiten der Marke liefern.

Die prägnante Frontpartie besticht durch einen imposanten Kühlergrill, den angriffslustig gezeichnete Scheinwerfer mit markanten T-förmigen Tagfahrleuchten flankieren. Den Eindruck eines dynamischen Sportlers mit drei Türen erwecken die lange, niedrige Motorhaube, die schlanke Silhouette und das flach abfallende, in einem Dachkantenspoiler endende Glasdach. Zugleich verströmt das Fahrzeug dank des Kontrastes zwischen der satten, dunkelbraunen Lackierung und den glänzenden, 21 Zoll großen Rädern im Fünf-Speichen-Design eine moderne, coole Aura.

Um ein Gefühl für die Größe zu bekommen: Der Volvo Concept Estate ist in etwa so groß wie ein BMW 5er Touring oder Audi A6 Avant - nur mit zwei Seitentüren, die der Studie einen starken „Shooting Brake“-Charakter verleihen. Das Heck des Volvo Concept Estate zitiert dabei das Design des erfolgreichen Volvo P1800 ES aus den frühen 1970er-Jahren, der aufgrund der großen Seitenscheiben unter dem lang gezogenen Dach und die komplett aus Glas gefertigte Heckklappe den Spitznamen „Schneewitchensarg“ erhielt. Die auffallenden, horizontal schwungvoll verlaufenden Rückleuchten sind ebenfalls charakteristisch für die neue Volvo-Designsprache.

Edler Innenraum: Zurück zu alter Stärke

Der moderne Innenraum zeigt sich edel und zugleich farbenfroh. Dies lässt sich beispielsweise an den orangefarbenen Gurten aller vier Sitze und den ebenfalls in Orange gehaltenen Wollteppichen des schwedischen Designers Kasthall ablesen. Der Kristall-Schalthebel von Orrefors/Kosta Boda schimmert ebenfalls in Orange, während das schwarz-weiß karierte Wollgewebe am Dachhimmel und an den Rückseiten der Vordersitze dem Interieur eine gewisse Verspieltheit verleiht.

Zahlreiche handgemachte Komponenten unterstreichen die feine Atmosphäre. Dazu gehören unter anderem die mit dickem, naturgegerbtem Sattelleder von Tärnsjö bezogene Instrumententafel, Einsätze aus gewachstem, natürlich gealtertem Holz und Details aus bearbeitetem Kupfer. Das Glasdach und die mit dem leichten und weichen Leder von „Bridge of Weir“ bezogenen Sitze bewahren derweil einen freundlichen und behaglichen Charakter. Die subtile Inspiration durch die Volvo 1800er-Modelle lässt sich ferner im Innenraum am Zwei-Speichen-Lenkrad, der Instrumententafel und der Geschwindigkeitsanzeige erkennen.

Tablet-artiger Touchscreen zur Bedienung: So kommt der Volvo VX90

Die traditionelle Anordnung von Schaltern und Reglern auf der Mittelkonsole wich im Volvo Concept Estate einem einzigen großen Touchscreen im Stile eines Tablets. In Verbindung mit der speziell gestalteten Volvo-Software bildet der Touchscreen das zentrale Steuerungsinstrument für das neue Bedienerlebnis in einem Volvo. Lediglich wichtige Schalter und Regler für Lautstärke, Play/Pause, Warnblinklicht und Scheibenheizung bleiben klassisch erhalten.

Der Bildschirm nutzt bekannte Tablet-Funktionen wie Wischen und Tippen und verbindet sie mit neuen Lösungen, die Volvo speziell für den Fahrzeuginnenraum konzipierte. Das System verknüpften die Macher zudem mit der digitalen Instrumentenanzeige im direkten Blickfeld des Fahrers. Zur neuen Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug zählen ferner Bedientasten am Lenkrad und eine erweiterte Sprachsteuerung.

Das Touchscreen-Layout im Hochformat lässt sich als Säule mit flexiblen „Kacheln“ beschreiben, von denen jede für eine zentrale Funktion steht. Ganz oben ordnete Volvo die Navigation an. Darunter folgen die Menüpunkte Media und Telefon. Oberhalb der Kacheln gib es eine schmale Benachrichtigungsleiste, während die digitale Klimasteuerung den Fuß der Säule bildet. Dabei achteten die Macher auf eine logische, intuitive Bedienung, die den Fahrer nicht vom Fahrgeschehen ablenken soll.

Die Kacheln auf dem Touchscreen verändern sich je nach Interaktion. Wird eine der Kacheln aufgerufen, um zusätzliche Informationen anzuzeigen, werden die anderen Kacheln verkleinert, bleiben dabei aber weiterhin sichtbar und abrufbar, um die Bedienfreundlichkeit zu steigern.

Speziell designtes schwedisches Kubb-Spiel

Das Ambiente inspiriert die Passagiere womöglich dazu, eine Pause einzulegen und eine Runde „Kubb“ zu spielen. Ein speziell gestaltetes Set des beliebten schwedischen Spiels verstaute Volvo sichtbar unter dem Ladeboden im Heck des Concept Cars. Wer die Regeln des Spiels nicht kennt, findet diese aufgedruckt auf dem transparenten Ladeboden. Regen ist übrigens keine Entschuldigung: Im Kofferraum gibt es exklusive Regenjacken von Stutterheim.

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