Volvo gibt mit dem S60 Concept einen dynamischen Vorgeschmack auf das neue Automobiljahr: Der schwedische Premium-Hersteller veröffentlicht jetzt weitere Bilder und detaillierte Informationen einer neuen Studie, die auf der Detroit Motor Show ihre Weltpremiere (17.01.2009 - 24.01.2009) feiern wird. Die Konzeptstudie vermittelt einen spannungsgeladenen Eindruck und erste Impressionen für den komplett neu entwickelten Volvo S60, dessen Markteinführung für das Jahr 2010 vorgesehen ist. Zu den Innovationen gehören unter anderem eine neue Motorentechnologie und ein Kollisionswarnsystem zum Fußgängerschutz.
© Foto: Speed Heads
Neues Designkapitel: Aufregend und dynamisch
Die aufregende Formgebung des neuen Volvo S60 markiert ein neues Designkapitel des schwedischen Automobilherstellers. Der Volvo S60 Concept nimmt dabei die elegante, coupéartige Linie auf, die bereits beim aktuellen Volvo S60 zu finden ist, interpretiert diese aber neu und schafft so eine noch stärker akzentuierte Silhouette.
Die Frontpartie des Volvo S60 Concept prägt das vergrößerte Markenlogo im trapezförmigen Kühlergrill. Der Volvo-Schriftzug in 3D-Optik ist in einen beleuchteten Träger eingelassen, während strukturierte, horizontale Lamellen die Formgebung des Frontgrills prägen. Markante Leuchteinheiten unterstreichen die skulpturartige Gestaltung der vorderen Stoßfänger, während die Formgebung der Scheinwerfer für einen fließenden Übergang zur V-förmigen Motorhaube sorgt. Zusammen mit der charakteristischen Gestaltung der unteren Lufteinlässe erhält der Volvo S60 Concept ein ausdrucksstarkes „Gesicht".
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Bei den Scheinwerfern des Konzeptmodells verbindet sich skandinavisches Design mit High-Tech. In jeder Lampe formt das Licht eine Skulptur in Form von zwei Wikinger-Schiffen, die nebeneinander segeln - jeweils eines in der Leuchteinheit für Abblendlicht und ein weiteres bei der für Fernlicht. In der Dunkelheit wird das Licht von verborgenen, nach oben gerichteten hochmodernen LED-Leuchten reflektiert und von den gefüllten „Segeln" der Skulpturen nach vorn projiziert. Die kompakte Kühleinheit für die LEDs besteht aus Aluminium-Blöcken, die den Anschein von schimmernden Glasflächen erwecken, die über die dunkle skandinavische See gleiten.
Über beleuchtete, transparente Flächen verfügen die Gehäuse der Außenspiegel, die zugleich die Blinker-Funktion beinhalten. Auch das Panoramadach des Konzeptmodells ist ein Element, das den klaren und offenen Charakter des skandinavisch inspirierten Designs betont. Bei der Farbgebung hatten die Designer ebenfalls das Heimatland der Marke im Blick: Die Außenlackierung in „Warm Liquid Copper" („warmes, flüssiges Kupfer") betont die aufwändige Karosseriegestaltung und sorgt für eine einzigartige Anmutung von Tiefe und Exklusivität - zugleich ein Verweis auf die Tradition der Kupferminen im Land.
Eine doppelte Welle und gleitende Türen
Durch die coupéartige Dachlinie und die schlanke Fensterflächengrafik besticht die Seitenansicht. Die neu gestaltete Schulterpartie verläuft in Form einer sanften doppelten Welle, die sich von den Scheinwerfern bis zum Heck zieht. Ein besonderes Highlight des Volvo S60 Concept stellen die Türen dar: Sie öffnen sich auf Knopfdruck und gleiten dabei parallel zur Fahrzeugseite bis zu den Hinterrädern. Da das Konzeptfahrzeug ohne B-Säule zwischen Vorder- und Rücksitzen auskommt, sorgt die Konfiguration der Türen für einen komfortablen Ein- und Ausstieg.
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Als weiteres markantes Designelement erweisen sich die 20-Zoll-Räder mit sieben Speichen, die Volvo mit Niederquerschnittreifen bestückte. Die bronzefarbenen Bremssättel harmonieren mit der Außenlackierung und unterstreichen den sportlich-muskulösen Look.
Inspiration von der Rennstrecke
Bei künftigen Modellen möchte Volvo nach und nach Designelemente aus dem Rennsport übernehmen, das heißt, dass die Linienführung nicht abrupt endet, sondern einen fließenden Übergang beschreibt. Deutlich zeigt sich dies beim S60 Concept in der Heckpartie, wo die Formgebung der Rückleuchten exakt der Kurve der hinteren Schulterpartie folgt. Bei ausgeschalteten Rückleuchten sind die typischen roten und gelben Elemente nicht zu erkennen. Die korrekten Farben für Leuchte, Blink- und Bremslicht erscheinen nur beim Aufleuchten, wobei hochmoderne LEDs zum Einsatz kommen.
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Die komplette Rücklichteinheit besteht aus einem massiven Glaselement, das in horizontale Abschnitte unterteilt ist. Diese Einheit erweckt den Eindruck einer dreidimensionalen grafischen Zeichnung, sobald die Lichter aufleuchten. Das Heck verfügt außerdem über einen ausfahrbaren Diffusor, der bei höherer Geschwindigkeit eine verbesserte Aerodynamik ermöglicht.
Neue Motorentechnologie zur Reduzierung der CO2-Emissionen
Im Volvo S60 Concept stellen die Schweden erstmals das neue GTDi-Triebwerk (Gasoline Turbocharged Direct Injection) vor. Der Vierzylinder-Benzinmotor mit 1.6 Litern Hubraum verfügt über eine Leistung von 180 PS. Die neue Motorentechnik ermöglicht zusammen mit anderen technischen Maßnahmen eine Reduzierung der CO2-Emissionen auf 119 g/km, was 5,0 Litern auf 100 Kilometern entspricht. Schon in der zweiten Jahreshälfte 2009 wird das erste Serienmodell von Volvo mit der neuen GTDi-Technologie auf den Markt kommen.
Weitere Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen
Für den geringen CO2-Wert von 119 g/km zeichnen auch zusätzliche technische Lösungen verantwortlich. Dazu zählen unter anderem eine optimierte Verbrennung, eine Start-Stopp-Funktion, die den Motor bei Stillstand des Fahrzeugs automatisch abschaltet, und ein Powershift-Getriebe, bei dem zwei Getriebe parallel arbeiten, wobei jedes von einer eigenen Kupplung gesteuert wird. Dadurch gibt es keine Zugkraftunterbrechung, und alle Gangwechsel erfolgen unmittelbar, was eine höhere Effektivität zur Folge hat.
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Bei der elektrischen Servolenkung EPAS (Electric Power Assist Steering) ersetzten die Macher die herkömmliche Hydraulikpumpe durch einen Elektromotor, der direkt mit der Zahnstange verbunden ist. Im sogenannten „DRIVe"-Modus hat der Fahrer wiederum die Möglichkeit, durch entsprechende Einstellungen den Verbrauch gezielt zu senken. Dies erfolgt durch die Funktionsbegrenzung verschiedener elektrischer oder mechanischer Systeme, wie Klimatisierung, Cruise-Control oder den Einstellungen für die automatische Gangwechsel-Steuerung.
Im Kühlergrill befindet sich außerdem ein windabweisender Einsatz, der sich schließen lässt, um den Luftwiderstand zu reduzieren, wenn weniger Luft zur Kühlung benötigt wird. Zu den weiteren Maßnahmen zwecks Reduzierung von Emissionen und Kraftstoffverbrauch zählen ferner Verkleidungen am Unterboden des Fahrzeugs sowie der Einsatz besonders leichter Materialien im Bereich der Karosserie.
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Interieur zeigt neue Lösungen beim Innenraumdesign
Bei der Gestaltung des Innenraums geht der schwedische Premiumhersteller neue Wege. In der Mitte des Innenraums präsentiert sich als Glanzstück eine scheinbar frei schwebende Mittelkonsole aus purem Kristallglas - handgefertigt in der schwedischen Glasmanufaktur Orrefors - die sich in einer sanften Welle von der Armaturentafel bis zu den Rücksitzen erstreckt. Das Cockpit ist ganz auf Übersichtlichkeit und einfache Bedienung ausgelegt. Dazu zählen logische Anzeigen, leicht erreichbare Bedienelemente sowie die High-Tech Assistenzsysteme zur Überwachung des das Auto umgebenden Verkehrs, die den Fahrer in einer Gefahrensituation warnen.
Da sich das Kombi-Instrument auf gleicher Höhe wie das Navigationssystem befindet, reicht eine horizontale Augenbewegung, um sofort wichtige Informationen zu erfassen. Ein weiteres Komfortdetail stellen die sich nahe am Schalthebel befindlichen Bedienelemente dar, die beim Start und bei Beendigung der Fahrt benötigt werden.
Die Geschwindigkeitsanzeige ist in Form einer dreidimensionalen Glasspirale gestaltet und das Kombi-Instrument in mehreren Lagen aufgebaut, zwischen denen sich Luftöffnungen verbergen, um die Frischluftströmung im Innenraum zu optimieren. Umgeben ist die Armatureneinheit von einem kupferfarbenen Rahmen, der mit der Außenlackierung des Konzeptfahrzeuges harmoniert.
Auch bei den Ledersitzen nimmt Volvo die Vorstellung scheinbar freischwebender Elemente auf. Die schlanken, leicht konturierten Sitze aus feinem weichen Leder sind mit dem unteren Teil der Mittelkonsole so verbunden, dass auch hier der Eindruck vermittelt wird, die Sitze würden den Boden nicht berühren. Sicherheitsgurt und Armlehne integrierte Volvo in den Sitz.
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Im Innenraum herrscht eine moderne Wohnzimmer-Atmosphäre. So korrespondiert beispielsweise der dunkle, strapazierfähige Fußboden mit dem unteren Teil der Tür. Den oberen Teil der Tür verkleideten die Macher wiederum mit hellem Birkenholz, das die typische Anmutung von salz- und sonnengebleichtem skandinavischen Holz widerspiegelt.
Innovativer Fußgängerschutz
Der neue Volvo S60 wird mit einer neuen Technologie zum Fußgängerschutz ausgestattet. Das Kollisions-Warnsystem mit automatischer Notbremsfunktion basiert auf einer innovativen Radartechnik und verfügt über ein großes Beobachtungsspektrum, das auch Fußgänger im Bereich des Fahrzeugs wahrnimmt. Zum System gehören außerdem eine Kamera, die am inneren Rückspiegel befestigt ist, sowie eine zentrale Kontrolleinheit. Das Radarsystem erkennt Objekte und misst die Entfernung zu ihnen, während die Kamera ermittelt, ob es sich um eine Person oder ein Fahrzeug handelt.
© Foto: Speed Heads
Die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs ist bei der Kollision mit einem Fußgänger von entscheidender Bedeutung. Daher trägt die Reduzierung des Tempos entscheidend dazu bei, das Verletzungsrisiko deutlich zu verringern. Wenn die Aufprallgeschwindigkeit beispielsweise in der Stadt, wo die meisten Passanten unterwegs sind, von 50 km/h auf 30 km/h gesenkt wird, steigt die Überlebenschance für den Fußgänger signifikant.
Das System ist so programmiert, dass es auch auf stillstehende Fahrzeuge reagiert und auf solche, die sich in die gleiche Richtung bewegen. Die automatische Notbremsfunktion wird nur dann aktiviert, wenn eine unmittelbare Unfallgefahr droht. In einem solchen Fall lässt sich eine Kollision vollständig verhindern, wenn die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen beiden Fahrzeugen unterhalb von 20 km/h liegt.
Droht ein Zusammenstoß, ertönt zunächst ein Warnton. Zugleich alarmiert den Fahrer ein optisches Signal im Head-up-Display der Windschutzscheibe. Reagiert der Fahrer nicht und ein Unfall steht unmittelbar bevor, wird das Fahrzeug mit voller Bremskraft zum Stillstand gebracht. Voraussetzung für die Aktivierung dieser Notbremsung ist, dass das entsprechende Objekt sowohl vom Radarsystem als auch von der Kamera erkannt wird.
Aston Martin (Gast)
27.11.2008
An einer Limousine sieht die Front des XC60 gar nicht mal schlecht aus. Ich würde mich sehr freuen, wenn der neue S60 dieser Studie ähneln würde. Was mir aber auffällt ist, dass mich das Concept auf dem ersten Bild sehr an die Studie zum Jaguar XF erinnert.
VirusM54B30
29.11.2008
Die Ähnlichkeit zum Jag sehe ich auch. Innen gefällt mir der Concept mal gar nicht:autsch:
speedheads
21.12.2008
Zur Info: Ich fügte dem Artikel die neuesten Details und aktuelle Fotos hinzu.
Aston Martin (Gast)
21.12.2008
Und immer wieder kommt mir der Jaguar in den Hinterkopf. Trotzdem, oder gerade deswegen, finde ich das S60 Concept immer noch gelungen. Was mir aber auch hier auffällt, ist der Trend zur coupéähnlichen Dachlinie bei Limousinen. Ich vermisse so langsam die klassischen Limousinen, in denen man auch mit über 1,75 Körpergröße noch hinten sitzen kann.
Twentyone
23.12.2008
Der gefällt mir richtig gut ! Sehr schön. Dass der S60 nun zum viertürigen Coupé wurde, tut der Begeisterung keinen Abbruch. Es wäre wünschenswert,wenn er so ähnlich kommt. Jaguar hats auch geschafft, die Studie des XF fast komplett auf das Serienmodell zu übertragen. Auch wenn der S60 Concept in der Serie hinten eine steiler abfallende Dachkante, höheres dach etc. bekäme und wieder mehr einer Limousine ähneln würde, ist das Design top. So wie er dasteht, als Coupé: Von diesem eleganten Heck kann sich Porsche für den Panamera ("Kombi-Coupé") ruhig eine Scheibe abschneiden. Innenraum der Studie: Ist schon klar, dass die Designer ausprobieren müssen, aber wenn das Auto außen realistisch und innen spacig ist, ist das schon verwirrend. Der Beobachter, ich zumindest, kann mir bei solchen Innenräumen wenig vorstellen, was wie wo wann in die Serie kommt. Materialien, Designs usw. Manche Innenräume von Studien wirken oft ´unbewohnbar´. Ein klein wenig mehr realer wäre hilfreich. Aber wenigstens hat diese Studie echte Rückspiegel, nicht wie so oft Kameras.