Der neue VW up! bedeutet das Startsignal für eine ganze Baureihe: die New Small Family. Wie sich diese „Family“ auf der Basis des neuen VW up! in den nächsten Jahren weiterentwickeln könnte, demonstriert Volkswagen unter anderem mit einem Buggy, der für die Strände dieser Welt und endlose Sommer wie geschaffen ist.
© Foto: Volkswagen
Ein Buggy ist mehr als ein Auto, er ist ein automobiles Lebensgefühl. Auf Käfer-Basis im Kalifornien der 1960er-Jahre geboren, kreierten Buggy-Pioniere, wie der Amerikaner Bruce Meyers, den automobilen Lebensstil. Der Käfer spendete den Motor und das Fahrgestell, den Rest übernahmen die Macher.
So schraubte Meyers 1964 eine selbst entworfene Kunststoffkarosse auf ein gekürztes Käfer-Chassis. Der Dune-Buggy war geboren, dessen charakteristische Form von allen Buggy-Bauern übernommen wurde. Mit den zunehmenden Anforderungen der passiven Sicherheit verschwanden die Buggies Ende der 1980er-Jahre aus dem Straßenbild.
Bis heute sind Buggies Kult. Grund genug für Volkswagen, nun auf der Basis des neuen VW up! eine Buggy-Studie des 21. Jahrhunderts zu zeigen. Nicht aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), sondern aus sicheren Hightech-Leichtbaustählen. Dennoch folgt der ursprüngliche konzeptionelle Ansatz zur Entwicklung des Zweisitzers den historischen Vorbildern aus Kalifornien.
Die (verstärkte) Bodengruppe, das Fahrwerk und die Antriebstechnik blieben, die dachlose Karosserie-Außenhaut indes wurde völlig neu gestaltet und die Bodengruppe um 20 Millimeter abgesenkt. Gleichwohl schlägt das Design des Buggy up! mit seinen Scheinwerfern, der Position des VW-Zeichens und der Signatur des scheinbar lächelnden Frontstoßfängers die Brücke zum zweitürigen up!.
Und doch ist alles anders: Die Motorhaube baut viel flacher; die Stoßfänger zeigen einen eigenen Charakter. Das Dach ist nicht nur gekappt, sondern folgt der Idee eines kleinen, offenen Sportwagens. Komplett neu aufgebaut wurde ebenfalls die Heckpartie; denn der Buggy up! besitzt keine Heckklappe wie der normale up! und keine C-Säulen. Trotzdem ist der moderne Buggy aufgrund seiner Rückleuchten, die wie ein Spiegelbild der Scheinwerfer wirken, sofort als up! zu erkennen.
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Die Kofferraumhaube ist zweigeteilt und äußerst praktisch: die Haube selbst klappt klassisch nach oben, der Bereich über dem Stoßfänger indes wie bei einem Pickup nach unten. So lassen sich auch schwere und sperrige Dinge einfachst verstauen. Auf der Haube selbst gibt es ferner Befestigungsschienen für ein Kofferset.
In der Silhouette modellierten die Designer ebenfalls einen reinrassigen Buggy aus dem up!. Der hat natürlich keine Türen, dafür aber weitreichende Karosserieverstärkungen und einen stabilen Überrollbügel hinter den beiden Sitzen. Besonders cool: die offenen Seitenschweller. Das Erlebnis des Offenfahrens dürfte deshalb nochmals intensiver als in einem herkömmlichen Cabrio sein.
Mit 3,584 Metern ist der VW Buggy up! etwas länger als der geschlossene up! der Serie (+ 4,4 Zentimeter) und mit 1,672 Metern etwas breiter (+ 31 Millimeter). Erwartungsgemäß deutlich niedriger fällt mit 1,288 Metern die Höhe des Buggy up! aus (- 19 Zentimeter). Minimalistische Überhänge vorn und hinten schärfen darüber hinaus den Buggy. In den Radkästen stecken für ein Fahrzeug dieser Größe gewaltige 18-Zoll-Leichtmetallräder mit Reifen der Dimension 205/40.
Lackiert ist der Bereich oberhalb der Stoßfänger und offenen Seitenschweller im eigens kreierten Farbton „Hot Orange". Wer bei dieser Farbbezeichnung an die Buggies der 1960er-Jahre denkt, liegt genau richtig. Die Stoßfänger und die Seitenschweller hielt Volkswagen währenddessen in einem matten und robusten „Metallic Grau". Die gleichen Farbwelten dominieren den Innenraum.
Wie es sich für einen Strandwagen gehört, ist der neu gestaltete Innenraum komplett wasserfest. Abläufe im Fahrzeugboden und die offenen Seitenschweller verhindern eine Flutung. Selbst die mit Neopren bezogenen Schalensitze verfügen über Wasserabläufe, damit nach dem Bad im Meer kein Bad im Wagen folgt. Sollte es doch einmal etwas länger regnen, lässt sich zwischen Fensterrahmen und Überrollbügel ein Segel spannen.
© Foto: Volkswagen
Wasserfest ausgeführt ist selbst die Bedienung des Info- und Entertainment-Systems, das unter anderem ein iPod-/iPhone-Dock besitzt. Das gesamte Modul lässt sich samt der hier ebenfalls integrierten Aktiv-Boxen herausnehmen und so als Sound-System für Feten am Strand einsetzen.
Gegenüber dem zweitürigen up! ergibt sich im VW Buggy up! analog zur geringeren Fahrzeughöhe eine tiefere Sitzposition. Insgesamt wurden die spezifisch gestalteten Sitze um 5,8 Zentimeter gegenüber der Serie abgesenkt. Damit das alles ergonomisch für den Fahrer Sinn macht, reduzierten die Ingenieure die Grundneigung der höhenverstellbaren Lenkung um 4 Grad auf einen Winkel von 21 Grad. Folge: pures Go-Kart-Feeling.
Für den Beifahrer installierte Volkswagen, wie einst beim Käfer, im Instrumententräger einen stabilen Griff - man weiß nie, was hinter der nächsten Düne so passiert. Fakt ist: Der Buggy up! ist pure Emotion, dabei aber einfach fahrbar und sicher. Ein Auto, das sich nicht nur in Kalifornien gut machen würde.