VW E-Up: Ausblick auf den Käfer des Jahres 2013

, 25.09.2009

Volkswagen konkretisiert den Einsatz von reinen Elektroautos. Bereits im Jahre 2013 möchten die Wolfsburger mit Elektroautos die City bereichern. Doch solch ein Elektroauto muss für weite Kreise bezahlbar und kompromisslos alltagstauglich sein, um durchschlagend erfolgreich zu sein - wie damals der Käfer. Die auf der Frankfurter IAA (17.09.2009 - 27.09.2009) präsentierte Studie des E-Up! zeigt sehr realitätsnah, wie sich VW technisch, optisch und im Hinblick auf eine sinnvolle Größe einen solchen Volkswagen mit reinem E-Antrieb vorstellt.


Design: Emotionsreich wie der Käfer

Dass auch emissionslose Volkswagen alles andere als emotionslos sein werden, stellt der E-Up! mit Nachdruck unter Beweis. Die neue Zero-Emission-Studie basiert auf Modulen der für das Jahr 2011 erwarteten New Small Family, ist mit einer Länge von 3,199 Metern, einer Breite von 1,641 Metern und einer Höhe von 1,468 Metern aber nochmals kompakter. Die kraftvoll und klar gezeichnete Karosserie des E-Up! folgt gestalterisch der neuen Volkswagen Design-DNA und zeigt dabei Kult-Potential.

Obwohl der VW E-Up! stilistisch aus der Studie Up! Des Jahres 2007 herausgearbeitet wurde, unterscheidet sich das Elektroauto von den konventionell motorisierten Modellen der neuen Baureihe. Die Frontpartie fügt sich nahtlos in das neue Familiengesicht der Marke ein, zitiert aber gleichzeitig im Bereich der Motorhaube eine der größten Ikonen der Automobilgeschichte: den Käfer. Gleichwohl zeigt der E-Up! nicht den Hauch eines Retro-Designs; vielmehr schufen die Designer neue und stilistisch unverwechselbare Stilmittel, die den kleinen Volkswagen weit in die Zukunft tragen.


In dieses Bild passen die Frontscheinwerfer mit ihren facettenartigen, wie Brillianten geschliffenen Leuchtkörpern, die sich über die gesamte Breite des Glaskörpers erstrecken. Die Nebelscheinwerfer lassen sich auf den ersten Blick kaum als das ausmachen, was sie sind; denn die Designer ordneten die Nebelscheinwerfer vielmehr als C-förmige, verchromte Elemente im Scheinwerfergehäuse an. Stilprägend ist außerdem die im Stoßfänger umlaufende schwarze Linie - ein typisches Merkmal der New Small Family. Es gibt kaum Öffnungen in der Frontpartie, da auf eine separate Kühlung der Antriebseinheit verzichtet werden kann.

Mehr als eine Hommage an den Käfer ist das VW-Logo auf der V-förmigen Motorhaube des E-Up!. Hinter dem aufklappbaren Zeichen verbirgt sich die hier integrierte Schnittstelle zum Aufladen der Batterien. Diese Position der Steckdose bietet den Vorteil, dass sich der E-Up! sowohl via rechts als auch links an Straßenrändern angeordneten Ladestationen oder direkt von vorne mit Energie versorgen lässt.

 

Klare, stilistische Reinheit und wegweisendes Solardach

Analog zur Volkswagen Design-DNA zeichnen sich ebenfalls die Seitenpartien durch eine hohe stilistische Reinheit aus. Dieses Auto kennzeichnen ganz gezielt nur wenige grafische Elemente. Zu diesen prägenden Elementen der E-Up!-Silhouette gehören die seitliche Verglasung und die Tornadolinie oberhalb der Türgriffe. Darüber hinaus sind es die kurzen Karosserieüberhänge, die selbstbewusst herausmodellierten Radläufe und die unverwechselbare C-Säule, die das Design der Silhouette bestimmen.


Heckklappe und hinterer Stoßfänger folgen in ihrer Grundgrafik dem Up! der ersten Stunde. Die erneut komplett verglaste Heckklappe weist jetzt allerdings deutlich größere Rückleuchten in dunkler Rauchglasoptik auf. Durch die Rückleuchten verläuft eine in Chrom gehaltene Linie, die in die Heckklappe übergeht. Die umlaufende Chromlinie verbindet dabei vertikal die beiden Rückleuchten. Im hinteren wie vorderen Stoßfänger spiegelt sich diese Applikation ebenfalls in einem entsprechenden Grafik-Element wieder.

Das Dach des VEW E-Up! ist auf einer Fläche von 1,4 Quadratmetern mit Solarzellen ausgestattet. Diese Fläche zwischen dem hinteren Teil des Dachkantenspoilers und der Windschutzscheibe kann man durch das Herunterklappen der ebenfalls mit Solarzellen bestückten Sonnenblenden auf insgesamt 1,7 Quadratmeter vergrößern. Die Solarzellen speisen permanent Energie in das Bordnetz ein und versorgen im Stand die Fahrzeuglüftung, um den Innenraum zu kühlen.


Umweltbewusste Antriebseinheit: Batterie und Integralantrieb

Angetrieben wird der 135 km/h schnelle 3+1-Sitzer von einem Elektromotor mit einer Spitzenleistung von 60 kW / 82 PS (Dauerleistung 40 kW / 54 PS). Aus dem Stand heraus entwickelt der vorn eingebaute Motor des Fronttrieblers ein maximales Drehmoment von 210 Nm. Den Vor- oder Rückwärtsgäng aktiviert der Fahrer per Drehknopf in der Mittelkonsole.

Von 0 auf Tempo 100 benötigt das kleine Elektroauto 11,3 Sekunden. Noch mehr Agilität entwickelt der E-Up! jedoch beim innerstädtischen Zwischenspurt von 0 auf 50 km/h in 3,5 Sekunden. Dazu trägt auch das niedrige Gesamtgewicht von nur 1.085 Kilogramm bei - umso bemerkenswerter, weil hiervon 240 Kilo auf die Lithium-Ionen-Batterie entfallen. Mit der realisierten Batteriekapazität von 18 Kilowattstunden (kWh) lassen sich - je nach Fahrweise - Distanzen von bis zu 130 Kilometern zurücklegen - also genug für die City und die Fahrten der meisten Pendler.

 

„Betankt" wird der VW E-Up! zuhause in der Garage, im Parkhaus oder unterwegs an einer der zukünftigen City-Stromsäulen. In Abhängigkeit von der vorhandenen Ladeinfrastruktur und dem aktuellen Ladezustand lässt sich die Speicherbatterie in gut einer Stunde auf bis zu 80 Prozent ihrer Gesamtkapazität nachladen. Sollen die Batterien, etwa in der heimischen Garage, über das 230-Volt-Hausnetz geladen werden, dauert das maximal fünf Stunden. In der Regel wird dies über Nacht zu den dann besonders günstigen Schwachlast-Stromtarifen passieren. So betankt, fährt der E-Up! für nur ca. zwei Euro Stromkosten 100 Kilometer weit (ca. 14 Cent / kWh).


Die Batterien selbst befinden sich im Unterboden des VW E-Up!. Um das Gewicht des Batterie-Systems optimal zu verteilen, gibt es eine spezielle, crashgeschützte Wanne in der Bodengruppe, welche die Zellen aufnimmt. Für einen konstanten Wärmehaushalt innerhalb der Batterie sorgt eine Luftkühlung. Die hierfür benötigten Lüfter und Wärmetauscher brachte VW im vorderen Bereich des Unterbodens unter.

Alle wesentlichen Antriebs- und Nebenaggregate integrierte Volkswagen vorne im Motorraum. Ein elementarer Beitrag zur Gewichtssenkung und Reduzierung des Bauraumbedarfs für die Antriebseinheit wird durch eine integrierte Form des elektrischen Antriebes geleistet. Der sogenannte Integralantrieb vereint dabei in kompakter Form alle für den Antriebsstrang wichtigen Komponenten. Hierbei bildet der Elektromotor zusammen mit dem Getriebe und dem Differential das Herzstück. Mit einem Gewicht von nur 140 Kilogramm ist der Integralantrieb zudem sehr leicht.


Innenraum mit innovativer Technik

Die Stilistik des Innenraumes entwarfen die Macher im völligen Einklang mit dem Exterieur-Design, so dass das Interieur analog eine ähnlich technisch-puristisch geprägte Ästhetik aufweist. Um den Energiehaushalt der Elektro-Autos nicht unnötig zu belasten, legte Volkswagen diverse Features, wie zum Beispiel die Außenspiegeleinstellung und die Fensterheber, manuell aus.

Gleichwohl setzt sich der innovative E-Up! mit einer zukünftigen Generation von Hightech-Bedienungselementen in Szene. Die sind stets selbsterklärend und damit intuitiv steuerbar, um das Fahren und Leben mit diesem Volkswagen so einfach und stressfrei wie nur möglich zu gestalten.

 

Die Studie verfügt unter anderem über ein touchscreen-basiertes HMI (Human Machine Interface) mit intelligenten Anzeigen und Assistenz-Funktionen. Während der Navigation berücksichtigt das System zum Beispiel permanent den aktuellen Ladezustand der Batterien, eingeschaltete Verbraucher wie Licht und Klimaanlage, aktuelle Verkehrsdaten, Höhenprofile der möglichen Strecken und die Position der verfügbaren Ladestationen. Diese „Tankstellen" werden dem Fahrer jederzeit angezeigt; freie Ladestationen lassen sich innerhalb eines definierten Zeitfensters im voraus reservieren.


Über das HMI kann der Fahrer den Ladevorgang zudem auf die Minute genau planen. Dadurch besteht die Möglichkeit, den VW E-Up! gezielt in einem Zeitraum zu laden, in dem Strom besonders günstig erhältlich ist. Über eine auf einem iPhone oder ähnlichen mobilen Geräten installierte, intuitiv bedienbare Applikation besteht die Möglichkeit, den Ladevorgang jederzeit auch außerhalb des Fahrzeugs zu aktivieren.

Über die Applikation ist es möglich, den aktuellen Ladezustand und die Position des Fahrzeugs (letzteres via Kartendarstellung) abzufragen oder einfach nur zu checken, ob der Wagen verschlossen ist. Darüber hinaus erlaubt das Programm, den VW E-Up! vorzukonditionieren, um die Batterie zu schonen; das heißt, der Innenraum wird gekühlt oder beheizt, solange das Auto noch mit der Ladestation verbunden ist und seinen Strom aus dem Netz bezieht.


3+1-Sitzkonzept: Großzügige Platzverhältnisse auf kleiner Fläche

Überraschend sind die großzügigen Platzverhältnisse, die VW auf einer Fahrzeuggrundfläche von nur 5,1 Quadratmetern realisierte. Verantwortlich für dieses clevere Packaging sind mehrere Faktoren. Das in der Größe reduzierte Armaturenbrett verlagerten die Macher weiter als üblich nach vorne Richtung Motorraum. Möglich wurde dies unter anderem durch eine Optimierung der Bauteile innerhalb der Schalttafel.

Der kleine Volkswagen ist ein 3+1-Sitzer. Der Beifahrersitz befindet sich somit dank der nach vorne verlagerten Armaturen ebenfalls weiter vorne; und zwar um 50 Millimeter. Durch diese Anordnung vergrößert sich der Knieraum im Fond hinter dem Beifahrer. Auf der Beifahrerseite können deshalb bequem zwei Erwachsene sitzen. Das Einsteigen erleichtert hier zudem eine Easy-Entry-Funktion, durch die der Beifahrersitz um bis zu 270 Millimeter von der Rückbank abgerückt werden kann. Hinter dem „normal" angeordneten Fahrersitz gibt es indes weniger Knieraum; den Platz hier legten die Macher als Notsitz aus.

 

Weitere Bewegungsfreiheit verschafft den Fond-Passagieren der abgesenkte Mitteltunnel vor der Rücksitzbank, der dabei als zusätzliche Fußablage dient. Möglich macht dies der Einsatz einer elektrischen Parkbremse im Stile des Passats, so dass auf der Fußablage kein Hebelwerk im Wege steht.


Kofferraum: Maximal 520 Liter durch intelligente Variabilität

Zur Komfortoptimierung im Fond ist die Rücksitzlehne 40 zu 60 teilbar. Mit dem Umklappen der Lehne auf der Fahrerseite (40-Prozent-Teil) vergrößert sich das Ladevolumen von 85 Liter auf 180 Liter (bei Beladung bis zur Oberkante der Vordersitzlehne). Dieser Stauraum lässt sich durch eine aus der umgelegten Lehne herausklappbare Laderaumbegrenzung seitlich schließen. Sobald die Rücksitzlehne komplett umgeklappt wird, ergibt sich ein Kofferraumvolumen von 320 Litern respektive sogar 520 Litern bei dachhoher Beladung. Für den Transport längerer Gegenstände ist es möglich, die Beifahrersitzlehne in eine Durchladeposition zu klappen. In diesem Fall nimmt der VW E-Up! Gegenstände mit einer Länge von bis zu zwei Metern auf.

Elektrische Kleinstmobile für die städtische Mobilität

Das Umsetzen der Alltagstauglichkeit geht Volkswagen ganzheitlich an. Es wird nicht nur das Fahrzeug mit einbezogen, sondern das gesamte Umfeld der Autofahrer. In der Stadt etwa gehört dazu, dass die Menschen auch nach dem Parken des VW E-Up! mobil sein wollen, um schnell kleinere Wege ohne Auto zurücklegen zu können - vom Job zum Essen, ins Fitness-Studio, zu einem anderem Termin, was auch immer.


Für diese Wege entwickelt Volkswagen clevere Zero-Emission-Kleinstmobile, wie zum Beispiel den Kickstep, einen ultrakompakt klappbaren Roller, oder den elektrisch angetriebenen Microbully, ein Roller, der ebenfalls locker in den Kofferraum des VW E-Up! passt.

Selbst das Ped-Tric, ein mit Elektro-Motoren in den Radnaben ausgestattetes Klapp-Bike, könnte an Bord des E-Up! mit in die City reisen. Auch der VW_1M, ein bei Nichtgebrauch nur Bordcase großes Elektro-Moped, ließe sich ohne das Umklappen der Rücksitzbank im E-Up! verstauen.

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