Genau dieser GTI wird für richtig Aufsehen sorgen: Der neue VW Golf GTI TCR kommt ab Februar 2019 auf die Straße und stammt direkt von einem erfolgreichen Rennwagen ab. Sorgte die Rennversion bei einem Stadtrennen bereits für Bestzeiten, erhält die Straßenversion einige heiße Extras. Mehr noch: Bei einem Härtetest offenbarten sich die Stärken des VW Golf GTI TCR deutlich.
Macau Grand Prix: Die Härteprüfung für den VW Golf GTI TCR hat es in sich
2019 kommt der neue VW Golf 8 auf den Markt. Es ließe sich vermuten, dass Volkswagen zum Ende des Produktzyklus nur ein weichgespültes Sondermodell des aktuellen Golf mit einem heißen Namen auf den Markt bringt. Weit gefehlt: Die Straßenversion des VW Golf GTI TCR besitzt jede Menge Power und über 60 Prozent Gleichteile mit dem Rennwagen - was eine ziemlich hohe Anzahl ist.
© Foto: Niclas von Glahn, Volkswagen
Was der VW Golf GTI TCR drauf hat und wo die Stärken liegen, zeigt der beim FIA World Touring Car Cup, kurz WTCR, zum Einsatz gelangende GTI-Renner. Das Saisonfinale des Tourenwagen-Weltcups fand Ende 2018 im Rahmen des Macau Grand Prix auf dem legendären „Guia Circuit“ in Asien statt. Dabei handelt es sich um einen 6,1 Kilometer langen Stadtkurs, der durch lange Geraden, nicht einsehbare Kurven, aber auch engste, kurvenreiche Passagen besticht. An den schmalsten Stellen ist die Rennstrecke nur 7 Meter breit, an den breitesten Stellen wiederum 14 Meter.
Die Motoren dröhnen zusammen mit den lauten Anfeuerungsrufen des enthusiastischen Publikums durch die Stadt. Der Grand Prix von Macau zählt zweifellos zu den legendärsten, aber auch zu den anspruchsvollsten Rennen auf der Welt. Während das Rennen für Fahrer und Autos eine echte Härteprüfung darstellt, erleben die Zuschauer eine packende, unvergessliche Atmosphäre. Dazu fahren die Fahrer der TCR mit richtig Biss, so dass es immer wieder zu Fahrzeugkontakt kommt. Das ist spektakulärer Motorsport auf Rundkursen, der die Zuschauer mitreißt.
Schnellste Rennrunden: Die Stärken des VW Golf GTI TCR offenbaren sich deutlich
Der Brite Robert Huff fuhr beim WTCR-Saisonfinale 2018 mit seinem rund 350 PS starken VW Golf GTI TCR in zwei Rennen auf das Podium: den dritten und den zweiten Platz in den Rennen 1 und 3. Beim zweiten Rennen kam es zu einem Crash zwischen anderen Fahrern, denen Huff nicht ausweichen konnte, so dass das Fahrzeug infolgedessen zur Reparatur in die Box musste. Doch was noch viel wichtiger ist: Huff setzte bei den komplett gefahrenen Rennen ein starkes Ausrufezeichen mit den jeweils schnellsten Rennrunden. Sein Bestwert von 2:31.038 Minuten im ersten Rennen war nicht zu toppen.
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Robert Huff bringt es auf den Punkt und unterstreicht die Qualitäten des VW Golf GTI TCR als Kurven-Biest: „In den engen Sektoren waren wir mit Abstand die Schnellsten, aber auf der Geraden haben wir immer wieder an Boden verloren. Damit war das Überholen äußerst schwierig. Zum Vordermann aufzuschließen ist eine Sache, vorbeizukommen etwas anderes. Dass wir dennoch die schnellste Zeit setzten konnten, zeigt, welches Potenzial im Golf GTI TCR steckt.“
Starke Power und heiße Extras für die Straßenversion des VW Golf GTI TCR
Bei der WTCR sind keine Werkteams zugelassen. Doch die Renningenieure von Volkswagen begleiten die Kundenteams, wie es auch andere Hersteller bei ihren Kundenteams handhaben. Genau diese Daten und Erfahrungen helfen Volkswagen beim Transfer vom Motorsport auf die Straße. Auf der Rennstrecke ließ sich zum Beispiel beim Fahrwerk viel mehr ausprobieren als bei Serienautos. Was die Spannung weiter steigert: Die Serienversion des VW Golf GTI TCR befindet sich auf einem vergleichbaren Level mit dem begehrten VW Golf GTI Clubsport, der in der Stückzahl limitiert war und nur für wenige Monate bis Februar 2017 gebaut wurde.
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In der Straßenversion des VW Golf GTI TCR leistet der 2,0 Liter große Vierzylinder-Turbobenziner nur 290 PS, um den Abstand zum VW Golf 7 R zu wahren. Dazu kommt ein Maximaldrehmoment von satten 380 Nm, das bereits früh ab 1.950 U/Min und bis 5.300 U/min zur Verfügung steht. In Kombination mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und einer Quersperre wird die Kraft auf die Vorderräder übertragen. Den klassischen Spurt von 0 auf 100 km/h erledigt der VW Golf GTI TCR in 5,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h, lässt sich allerdings durch eine optionale Aufhebung der elektronischen Vmax-Begrenzung auf 260 km/h erhöhen.
Um der höheren Motorleistung mit angemessener Kühlung zu begegnen, erhält das Golf GTI-Topmodell zwei zusätzliche Wasserkühler. Wie zuverlässig der EA888-Motor ist, unterstreicht der Rennwagen. Laut Volkswagen soll dieses Triebwerk theoretisch bis zu 400 PS vertragen. Für die Verzögerung sorgt derweil eine Hochleistungsbremsanlage mit gelochten Scheiben, die den Serienwagen ähnlich souverän wie den TCR-Rennwagen verzögern soll. Die Bremsanlage gelangte ebenfalls im VW Golf GTI Clubsport zum Einsatz.
Auf Wunsch können besonders engagierte Fahrer für ihren VW Golf GTI TCR ein Paket bestellen, das die Performance noch weiter in Richtung Rennstrecke verschiebt: Neben der Aufhebung der Vmax-Begrenzung und neuen 19-Zoll-Rädern (Serie 18 Zoll) wird das Performance-Paket ein nochmals dynamischeres Sportfahrwerk und die adaptive Fahrwerksregelung DCC beinhalten, die auf Knopfdruck die Charakteristik der elektrisch verstellbaren Dämpfer anpasst.
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Design: Serienversion des VW Golf GTI TCR noch schärfer als das Concept
Einen seriennahen Ausblick auf das Design des VW Golf GTI TCR bot bereits die Studie Golf GTI TCR Concept, die in der Szene für große Begeisterung sorgte. Da klingt es noch besser, dass die Macher die Serienversion in Nuancen weiter schärften. Sofort fällt die neu gestaltete Front mit einem scharf geschnittenen Splitter ins Auge, die den Asphalt geradezu aufsaugt und für eine verbesserte Luftzufuhr sorgt. Die modifizierten Schwelleraufsätze in der Seitenpartie werden bis in die Heckpartie fortgeführt, die durch einen prägnanten Diffusor und markante Endrohre besticht.
Innenraum VW Golf GTI TCR: Die Zutaten für das Rennsport-Ambiente
Besonders einladend wirkt der VW Golf GTI TCR beim Öffnen der Vordertüren. Den Innenraum prägen die Top-Sportsitze mit neu designten Microfaser/Stoff-Bezügen. Die Türinserts und die Schalthebelverkleidung führten die Macher ebenfalls in Microfaser aus. Die Sitzmittelbahnen in Stoff tragen die kontrastierende Farbe „Flashred“ und schlagen damit unter anderem die Brücke zu den roten Kontrastnähten des Sportlenkrades, das - wie im Rennsport - eine rote 12-Uhr-Markierung besitzt.
Preis VW Golf GTI TCR: Ähnlich wie der VW Golf GTI Clubsport
Der Preis des VW Golf GTI TCR beträgt 38.950 Euro und liegt auf einem ähnlichen Niveau wie der des VW Golf GTI Clubsport, der Anfang 2016 ab 36.450 Euro zu haben war. Nach seiner Markteinführung gibt es den Golf GTI TCR bis zur Einführung der 8. Golf-Generation, die noch 2019 kommt. Damit ist der Verkauf des Golf GTI TCR nur auf wenige Monate limitiert.