VW Golf R 400: Jetzt so schnell wie ein Supersportwagen

, 20.04.2014


Jetzt wird es wirklich brachial: Volkswagen knackt die 400er-Marke und verwandelt den Golf in eine echte Rakete. Der neue VW Golf R 400 besitzt 400 PS, die den Kompakt-Sportler mit Allradantrieb auf dem Niveau eines Supersportwagens brutal nach vorne beschleunigen. Doch damit gaben sich die Macher noch längst nicht zufrieden und verpassten dem VW Golf R 400 ein spektakuläres Outfit mit einer besonderen Hommage an ein legendäres Modell. Einziger Wehrmutstropfen: Bislang handelt es sich noch um eine Studie.

Spezifische Leistung auf dem Niveau von Supersportwagen

Für den Vortrieb des VW Golf R 400 sorgt ein 2,0 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor, jedoch mit den Genen des Volkswagen-Rennsportmotors aus der Rallye-Weltmeisterschaft. Gegenüber dem 300 PS starken VW Golf R entwickelt der VW Golf R 400 exakt 100 PS mehr Leistung. Damit stehen 400 PS bei 7.200/min zur Verfügung - pro Liter Hubraum imposante 200 PS wie bei einem Supersportwagen. Das maximale Drehmoment stieg um 70 Nm auf 450 Nm, die zwischen 2.400 und 6.000/min anliegen.

Das leistungsstarke Aggregat katapultiert den Golf in nur 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Zum Vergleich: Der Lamborghini Gallardo LP 560-4 erledigt den klassischen Spurt in 3,7 Sekunden. Der aktuelle Porsche 911 GT3 benötigt 3,5 Sekunden. Seinen Vortrieb beendet der VW Golf R 400 bei elektronisch abgeregelten 280 km/h.

Dank des kompakten Hochleistungsmotors, des leichten Doppelkupplungsgetriebes und des generell niedrigen Gewichtes der Karosserie wiegt der Golf R 400, inklusive Allradantrieb, nur 1.420 Kilogramm. Die Macher koppelten den Allradantrieb an ein automatisch schaltendes 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG), das sich alternativ via Schalthebel oder Lenkradtasten manuell steuern lässt.

Außergewöhnliche Leistung souverän auf die Straße gebracht

Der unter anderem mittels einer Haldex-5-Kupplung perfektionierte 4Motion-Allradantrieb des VW Golf R wird bereits aktiv, bevor Schlupf auftritt, um einen Traktionsverlust nahezu ausschließen zu können. Das System nutzt eine vom jeweiligen Fahrzustand abhängige Vorsteuerung. Bei geringer Last oder im Schub erfolgt der Vortrieb primär über die Vorderachse; die Hinterachse ist dabei entkoppelt. Diese Grundabstimmung spart Kraftstoff. Die Hinterachse des Golf R 400 wird bei Bedarf allerdings in Sekundenbruchteilen stufenlos zugeschaltet, sobald das notwendig wird.

Parallel zu der als Längssperre fungierenden Haldex-Kupplung übernehmen die in das elektronische Stabilisierungsprogramm (ESC) integrierten elektronischen Differenzialsperren (EDS) die Funktion von Quersperren. Darüber hinaus ist der Golf R 400 ebenso an der Vorder- und Hinterachse mit dem System XDS+ ausgestattet, das bei schneller Kurvenfahrt die kurveninneren Räder anbremst und so als Quersperrdifferenzial das Lenkverhalten optimiert.

Ferner besitzt der VW Golf R 400 analog zum Serienmodell die Funktion „ESC Sport“, die sich über einen zweistufigen Schalter auf der Mittelkonsole aktivieren lässt. Drückt der Fahrer die Taste einmal kurz, schaltet die Electronic Stability Control (ESC) in den Modus „ESC Sport“. Bei sehr schnellen und kurvenreichen Fahrten, wie zum Beispiel auf der Rennstrecke, spricht das ESC später an und ermöglicht so nochmals agilere Handling-Eigenschaften. Wer die ESC-Taste länger als drei Sekunden drückt, kann das System für den Einsatz auf der Rennstrecke komplett deaktivieren.

Das gegenüber einem Basis-Golf in der Trimmlage um 20 Millimeter abgesenkte Sportfahrwerk des Golf R der Serie mussten die Macher für den Einsatz im Golf R 400 dank seiner großen Reserven nicht verändern. Vorn besitzen beide Golf R-Versionen eine McPherson-Achse mit unten liegendem Dreiecksquerlenker, hinten die sogenannte modulare Performanceachse (Mehrlenkerachse).

Identisch ist auch die Bereifung in der Dimension 235/35 R 19. Neu entwickelt wurden jedoch die Leichtmetallfelgen des Golf R 400, deren Design sich an den 19-Zoll-Serienfelgen des Typs „Cadiz“ orientiert, allerdings durch hochglänzend schwarze Einsätze besticht, die als Luftschaufeln die Kühlung der verstärkten Bremsanlage optimieren.

Design: Scharf wie der legendäre Rallye-Golf G60

Im Design zeigt sich der VW Golf R 400 weitreichend neu gestaltet. Lackiert ist der Extrem-Golf in „Silver Flake". Einen Kontrast zu diesem hellen Metallic-Ton bilden das in glänzendem Schwarz gehaltene Dach und die Spiegelkappen in Echtcarbon. An der Front fällt derweil sofort die in „Lemongelb“ ausgeführte Linie auf - analog zum Golf R (Chrom-Linie), Golf GTI (rote Linie) und zum neuen Golf GTE (blaue Linie) - die den Kühlergrill nach unten abschließt und ihre Fortsetzung in den Scheinwerfern findet. Unterhalb dieser Linie folgt im Golf R 400 ein zusätzlicher Lufteinlass, um dem erhöhten Kühlbedarf des Wagens gerecht zu werden.

Die Lufteinlässe der neuen Frontschürze fassen ein Flügelelement aus Sichtcarbon ein. In den unteren Lufteinlässen befinden sich zudem hochglänzend schwarze Flügelelemente. Zwischen dem Aerodynamikelement aus Sichtcarbon und den Flügeln gibt es ein Schutzgitter, dessen wabenförmige Struktur - wie so viele Details des Golf R 400 - an Fahrzeuge aus dem Rennsport erinnert. Da das Flügelelement etwas weiter nach vorn ragt, ergibt sich eine dreidimensionale, progressive Anmutung. Weitere Akzente setzt ein aus dem Motorsport abgeleiteter Splitter in Sichtcarbon.

Um die aufgrund ihrer vergrößerten Einpresstiefe deutlich weiter nach außen versetzten 19-Zoll-Felgen aufnehmen zu können, verbreiterte Volkswagen die Karosserie an jeder Seite um 20 Millimeter. Vorn entwickelten die Designer dazu komplett neue Kotflügel, die - als moderne Interpretation des legendären Rallye-Golf G60 (ab 1988) - deutlich ausgestellt sind. Analog dazu verbreiterten die Macher die hinteren Seitenteile des Golf R 400 über den Radhäusern.

Die rundumlaufenden Motorsport-Splitter gehen hinten in einen Diffusor über, der analog zum vorderen Flügelelement leicht aus der Karosserie herausragt. Hier integrierte Volkswagen die zwei zentralen Endrohre der Abgasanlage. Im Gegensatz zum Golf R mit seinen vier Endrohren (je zwei links und rechts) zitiert der Golf R 400 den Golf R32 - das 2002 vorgestellte Ur-Modell der R-Serie. Im Detail sind es zwei polierte Endrohre mit einem Durchmesser von 110 Millimetern, die in einem Abstand von 200 Millimetern zueinander angeordnet sind und leicht nach oben ragen.

Den Heckstoßfänger selbst gestalteten die Designer neu. Im äußeren Bereich gibt es einen Carbon-Einsatz in C-Form. Währenddessen ragt der vertikale Bereich leicht aus dem Stoßfänger heraus. Dort integrierten die Macher eine Radhausentlüftung. Ins Auge sticht ferner der dual ausgelegte Heckspoiler: Von hinten betrachtet, fällt der Blick durch die zwei übereinander „fliegenden" Spoiler hindurch auf das Dach.

Innenraum: Carbon ist das dominierende Material

Im Innenraum individualisierten die Macher den VW Golf R 400 ebenfalls umfassend. Der Fahrer und der Beifahrer nehmen auf Rennsport-Schalensitzen mit integrierten Kopfstützen und Gurtdurchführungen Platz. Die quer gesteppten Sitzmittelbahnen führten die Macher in Alcantara (Farbton „Anthrazit") aus. Die Bereiche in Kopfhöhe und die Innenflächen der Seitenwangen zeigen indes exklusives Carbon-Leder. Gleiches gilt für die Einzelsitzanlage im Fond - den Bereich zwischen den zwei Sitzen hielt man in schwarzem Nappaleder.

Carbon stellt das dominierende Material für die Applikationen in den Türen und in der Schalttafel auf der Beifahrerseite dar - im Gegensatz zum Exterieur allerdings mit einem glänzenden statt mattem Klarlack überzogen. Die Dekore der Mittelkonsole, die Einfassung des Cockpits und die Blenden um die Luftausströmer bestechen indes in glänzend schwarzem Klavierlack. Carbon-Leder veredelt derweil die Tür-Inserts ebenso wie das Dreispeichen-Sportlederlenkrad. Alle Lederelemente individualisierte Volkswagen durch Ziernähte in der Kontrastfarbe „Lemongelb“.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Volkswagen-News
VW Volkswagen e-Golf

VW e-Golf: Der mit dem Strom schwimmt

Mit einer Elektro-Offensive für die Masse will Volkswagen die Elektrofahrzeuge mit Bestsellern vom Schlage des Golfs aus dem Bereich der Nischenmodelle bringen und in diesem Bereich bis 2018 zum Marktführer …

VW Volkswagen Polo R-Line 2014

VW Polo R-Line 2014: Starker Auftritt für den Kleinen

Sportlichkeit ist nicht nur eine Frage der Geschwindigkeit, sondern ebenso der Leidenschaft, die der neue VW Polo R-Line mit einem starken Auftritt in Szene setzt. Wenn der neue VW Polo im Frühjahr 2014 …

Ford Focus ST Diesel 2015: Der neue Rivale des VW Golf GTD

Ford Focus ST Diesel 2015: Der neue Rivale des VW Golf GTD

Er sieht nicht nur scharf aus und ist durchweg dynamisch: Im 4. Quartal 2014 bringt Ford den neuen Focus ST auf den Markt, der neben dem Benziner und einem weiteren Leistungsplus erstmals mit einem kräftigen …

1974 begabsich der VW Golf 1 auf einen 30.514 Kilometer langen Härtetest.

VW Golf I: Von Alaska nach Feuerland - der legendäre …

Als der VW Golf im Juni 1974 auf den Markt kam, ahnte kaum jemand, welch gewaltiger Erfolg er werden würde. Seine Qualitäten stellte er bereits im Sommer des gleichen Jahres im Rahmen eines spektakulären …

VW Volkswagen T-Roc

VW T-Roc: Mehr als ein neuer SUV - da steckt noch …

Kleine SUVs im frischen Lifestyle-Look sind gefragt wie nie. Volkswagen plant daher eine Erweiterung seines SUV-Portfolios um einen kompakten Vertreter unterhalb des Tiguans im Golf-Format. Einen ersten …

AUCH INTERESSANT
BYD: Stella Li verrät das Erfolgsrezept im Interview

AUTO-SPECIAL

BYD: Stella Li verrät das Erfolgsrezept im Interview

BYD kennt inzwischen fast jeder. Doch wer ist Stella Li ? Eine der weltweit mächtigsten Frauen in der Automobilbranche, die wir zum Interview trafen - und Stella Li gab sehr interessante …


TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024 Test: Der letzte Benziner vor dem E-Motor
VW Golf R 2024 Test: Der letzte Benziner vor dem …
Lamborqhini Revuelto Test: Brutal! V12 mit 3 Elektromotoren
Lamborqhini Revuelto Test: Brutal! V12 mit 3 …
BYD Blade-Batterie: Das Geheimnis der Blade-Klinge
BYD Blade-Batterie: Das Geheimnis der Blade-Klinge
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Jeep Avenger The North Face Edition: Die versteckten Extras
Jeep Avenger The North Face Edition: Die …
BMW & Mini: Kino, Gaming und ein Blick in die Zukunft
BMW & Mini: Kino, Gaming und ein Blick in die …
Bridgestone Blizzak 6 Enliten: Der neue Spitzen-Winterreifen
Bridgestone Blizzak 6 Enliten: Der neue …
Audi A6 e-tron 2025: E-Kombi mit über 700 km Reichweite
Audi A6 e-tron 2025: E-Kombi mit über 700 km …
Ford Mustang Dark Horse 2024 Test: Der letzte seiner Art?
Ford Mustang Dark Horse 2024 Test: Der letzte …


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo