Endlich ist es soweit: Volkswagen beschert uns mit dem VW ID.7 den ersten Elektro-Kombi. Der wird ziemlich cool aussehen und dazu die stattliche Größe eines VW Passat Variant besitzen. Noch handelt es sich beim VW ID. Space Vizzion um eine Studie. Doch wie der VW ID.7 ab 2023 in Serie geht, wie die extra für Europa angepasste Version aussieht und welche Leistungsstufen beim Elektroantrieb zur Verfügung stehen, decken wir jetzt auf. Mehr noch: Beim VW ID.7 gibt es im Innenraum neue Features, die erstmals überhaupt bei Volkswagen den Weg in die Serie finden.
VW ID.7 Space Vizzion: Diese Neuheiten verbergen sich im Design
Nachdem stets Kleinwagen und SUV als Elektroautos zu haben sind, stellt der VW ID.7 als Elektro-Kombi eine echte Wohltat dar. Der VW ID.7 Space Vizzion weiß mit seinem modernen Design zu begeistern und wird das attraktive Styling sogar in der Serie behalten - nur etwas weniger progressiv. Die Seitenlinie entspricht zum Beispiel bereits etwa zu 90 Prozent der Serienversion. Während der ID.7 als Kombi kommt, gibt es für Nordamerika ebenfalls einen Kombi, jedoch mit einem raueren Crossover-Look. China erhält den ID.7 derweil mit einem sportlicher anmutenden Fließheck beziehungsweise Schrägheck.
© Foto: Friso Gentsch, Volkswagen
Elektroautos benötigen keinen Kühler und keinen großen Bauraum für den Motor, so dass sich dieser Freiraum neben einem heißen Design außerdem für eine perfektionierte Aerodynamik nutzen lässt, was die Reichweite erhöht. Sofort fallen an der Front des VW ID. Space Vizzion die scharf gezeichneten LED-Matrix-Scheinwerfer ins Auge, welche die Macher absolut nahtlos in den Stoßfänger integrierten. Weitere Tagfahrlichtelemente befinden sich unter anderem außen im Stoßfänger, wo die LEDs in X-Form die Funktion der Blinker übernehmen. Weitere Akzente setzt bei der Studie eine schmale weiße Lichtleiste, die sich quer über die Frontpartie bis in die Kotflügel und die Seitenpartie hinein erstreckt.
Den dynamischen Auftritt des VW ID. Space Vizzion unterstreichen die extrem tief angeordnete, konturierte Fronthaube und der schwarze Frontsplitter unterhalb des Stoßfängers, der sich stilistisch in den markant gestalteten Seitenschwellern und im Heckdiffusor fortsetzt. Die großen, wabenförmigen Luftöffnungen im Frontstoßfänger wird die Serienversion allerdings nicht erhalten.
Mit der optisch flachen Dachlinie tritt der Elektro-Kombi sehr sportlich auf. Der Fokus auf die Aerodynamik prägen ferner die Flächen der Seitenpartie und das Design der neuen Leichtmetallfelgen im 22-Zoll-Format. Die mit fünf Aero-Flaps im Stile einer Turbine gestalteten Räder sind bündig in die Radkästen integriert und bieten dem Fahrtwind kaum eine Angriffsfläche. Statt klassischer Türgriffe, die sich dem Fahrtwind entgegenstellen, besitzt der VW ID. Space Vizzion beleuchtete Touch-Flächen, die aufdimmen, sobald sich jemand mit dem Fahrzeugschlüssel oder einem „Mobile Key“ auf dem Smartphone nähert. In die seitliche Linie des Dachverlaufs integrierte Volkswagen als typisches künftiges Stilelement vieler ID-Modelle eine elegante Aluminium-Applikation.
Das Dach geht fließend in das Heck über. Als eines der dominierenden Elemente am Heck erweist sich der Dachspoiler, der nach unten offen ist, so dass die Luft sowohl über als auch unter dem Spoiler hindurch strömt. Dieses Layout reduziert Verwirbelungen und optimiert so die Luftströmungen. Ebenso auffällig wirkt der stylische Heckdiffusor, der zusammen mit dem Dachspoiler und der Abrisskante die Aerodynamik weiter optimiert und auf diese Weise die Reichweite verbessert. Sehr cool wirkt ebenfalls eine rote Lichtspange, die über die gesamte Heckpartie verläuft und außen mit den LED-Rückleuchten bestückt ist. Beim Blinken wechseln die LED-Elemente analog zur Frontpartie in eine X-Formation.
© Foto: Friso Gentsch, Volkswagen
Abmessungen VW ID.7 Space Vizzion: So groß ist der Elektro-Kombi
Er ist groß: Genau genommen kommt der VW ID.7 Space Vizzion auf eine Länge von 4,958 Metern, eine Breite von 1,897 Metern und eine Höhe von 1,529 Metern. Der Radstand beträgt 2,965 Meter. Umso beeindruckender: Der Elektro-Kombi von Volkswagen bietet die Variabilität und die Geräumigkeit eines großen SUV und besitzt dennoch die wirtschaftliche Aerodynamik eines Gran Turismos. Der sehr niedrige cW-Wert beträgt nur 0,24. Damit gewinnt die Bauform eines rein elektrisch angetriebenen Variant vor diesem Hintergrund an neuer Bedeutung. Wer einen großen Elektro-SUV bevorzugt, kann künftig den VW ID.6 wählen.
Antrieb VW ID.7 Space Vizzion: Starke Leistung und schnelle Ladung
Das klingt nach elektrischem Fahrspaß: Der VW ID.7 übernimmt in der Basis-Version vermutlich den Antrieb der Studie VW ID. Space Vizzion - und damit einen starken Antrieb, eine hohe Reichweite und eine schnelle Ladung. Das Concept Car besitzt an der Hinterachse einen 205 kW/279 PS starken Elektromotor, der zudem mächtige 550 Nm Maximaldrehmoment generiert. Dazu kommt eine Lithium-Ionen-Batterie mit einem Brutto-Energiegehalt von 82 kWh (netto 77 kWh).
Doch es geht noch mehr: Zusätzlich zum 205-kW-Heckmotor lässt sich der VW ID.7 auf Wunsch vorne mit einer E-Maschine ausstatten, die 75 kW102 PS und 150 Nm mobilisiert. Durch die Kombination beider Motoren ergibt sich eine Systemleistung von 250 kW/340 PS. Standardmäßig sorgt die Hinterachse für Vortrieb. Sobald aus fahrdynamischen Gründen erforderlich, kann das System die Kraft des Allradantriebs in Sekundenbruchteilen zwischen Vorder- und Hinterachse verteilen. Die allradangetriebenen Modelle erhalten in der Serie wohl ein „X“ als Zusatz - im Falle des Elektro-Kombis wäre es der VW ID.7 X.
In Verbindung mit dem Allradantrieb spurtet der VW ID.7 Space Vizzion in nur 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 175 km/h abgeregelt. Die Reichweite der Studie, allerdings mit Heckantrieb, beträgt nach dem neuen, praxisnahen WLTP-Zyklus bis zu 590 Kilometer. Das Aufladen erfolgt schnell: Die Ladezeit des Akkus bis 80 Prozent beträgt an einer Schnellladesäule mit 150 kW Gleichstrom (DC) nur ca. 30 Minuten.
© Foto: Friso Gentsch, Volkswagen
In Anlehnung an den VW Golf GTI und VW Golf GTD werden die sportlichen ID-Modelle das Kürzel „GTX“ erhalten. Der VW ID.7 GTX erhält neben optischen Akzenten eine größere Batterie; aktuell wird mit einem Brutto-Energiegehalt von 111 kWh geplant, was sich bis zur Serie noch ändern kann.
Innenraum VW ID.7 Space Vizzion: Apfelreste und Platz wie in der Oberklasse
Oft erweist sich das Interieur von Studien derart futuristisch, dass eine Umsetzung in die Serie nicht in naher Zukunft erfolgt. Anders beim Innenraum des VW ID.7 Space Vizzion, der tatsächlich wichtige Features der Studie in das Serienmodell übernimmt.
Was sofort nach dem Einstieg auffällt: das hohe Raumangebot. Dank des kompakten Elektroantriebs und der im Unterboden integrierten Batterie besitzt der ID.7 deutlich mehr Platz als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Der ID. Space Vizzion ist in der Mittelklasse positioniert, erinnert mit seiner Geräumigkeit und der großzügigen Beinfreiheit im Fond jedoch an die Oberklasse.
Im Fall der Studie gelangt eine Rücksitzbank mit zwei Sitzen zum Einsatz. Für die Serie ist ebenso eine durchgängige Rücksitzbank mit drei Plätzen erhältlich. Zwischen den Sitzen gibt es vorne und hinten eine große aufklappbare Mittelkonsole mit Staufächern, Cupholdern und USB-C-Schnittstellen. Den Sitzkomfort im Fond könnten allerdings sogenannte „Fußgaragen“ wie im Porsche Taycan weiter steigern. Dabei handelt es sich um Aussparungen in der hoch bauenden Batterie, so dass die Insassen ihre Beine nicht zu stark anwinkeln zu brauchen.
© Foto: Friso Gentsch, Volkswagen
Individuelle Einstellungen braucht der Fahrer nicht vorzunehmen. Der VW ID.7 Space Vizzion erkennt seinen Fahrer über den Schlüssel oder den „Mobile Key“ und aktiviert bereits vor dem Start dessen persönliche Einstellungen.
Auf Nachhaltigkeit gesetzt, verzichtet die Studie im stylischen Interieur unter anderem auf echtes Leder. Stattdessen entwickelte Volkswagen für den automobilen Einsatz „AppleSkin“. Dabei handelt es sich um ein Kunstleder mit einem Anteil von Reststoffen aus der Apfelsaftproduktion - und das fühlt sich tatsächlich fast wie echtes Leder an. Aktuell ist es bereits möglich, mit diesem Verfahren 20 Prozent des bis dato ausschließlich verwendeten Polyurethans durch Apfelreste zu ersetzen. Künftig wird es „AppleSkin“ auch mit einer metallisch anmutenden Oberfläche sowie von Ambientelicht durchleuchtet geben. Damit entfallen zudem Dekore und Folien.
Cockpit VW ID.7: So futuristisch es wirkt - das geht tatsächlich in Serie
Volkswagen zeigt beim VW ID. Space Vizzion eine neue Generation des volldigitalisierten Cockpits, das erstmals beim VW ID.7 seinen Einzug in die Serie hält. Das große klassische Cockpit vor dem Fahrer gibt es nicht mehr. Stattdessen befindet sich hinter dem Lenkrad nur noch ein schmales Mini-Display mit Standardinfos wie Geschwindigkeit und dem Ladestand der Batterie.
Alle für das Fahren relevanten Informationen konzentrieren sich in einem ideal einsehbaren AR-Head-up-Display, das zum Beispiel relevante Daten wie das aktuelle Tempo groß anzeigt. Dank „Augmented Reality“ (AR) werden Navigationshinweise quasi in den virtuellen Raum vor dem Fahrzeug projiziert. Piktogramme wie ein Abbiegepfeil blendet das System genau dort in das Sichtfeld ein, wo der Fahrer tatsächlich abbiegen muss und vieles eindeutiger als heutzutage darstellt.
© Foto: Friso Gentsch, Volkswagen
Im VW ID.7 Space Vizzion entfällt ebenfalls der klasssische Schalthebel. Stattdessen erfolgt die Schaltung über ein neues Multifunktionslenkrad, bei dem der rechte Hebel am Lenkrad zum Schaltknauf avanciert: Wird der Hebel aus der Neutralstellung (N) eine Stufe nach vorn gedreht, ist die Fahrstufe „D“ aktiv. Noch einmal nach vorn drehen aktiviert den Rekuperationsmodus „B“. Die Parkposition P (inklusive Parkbremse) lässt sich durch einen seitlichen Druck auf den Hebel aktivieren. Da sich rechts die Schaltung befindet, wandert die Scheibenwischerfunkton in den linken Hebel.
Infotainment: Willkommen in der Zukunft - auch das geht beim VW ID.7 in Serie
Der riesige 15,6-Zoll-Touchscreen, das entspricht einem Durchmesser von 39,6 Zentimetern, wird beim VW ID.7 erstmals bei einem Serienmodell von Volkswagen erhältlich sein. Einfach wie bei einem Smartphone lassen sich über den Touchscreen alle Info-, Entertainment-, Komfort- und Online-Funktionen sowie die Fahrzeugeinstellungen steuern. Fahrer und Beifahrer können zudem intuitiv über Touchslider die Temperatur der Klimaanlage und die Laufstärke des Sound-Systems einstellen.
Selbstverständlich ist der VW ID.7 permanent online, um Echtzeitinformationen zu erhalten, zum Beispiel die neuesten Verkehrsinformationen für die Navigation, freie Parkplätze in der Stadt etc. Das Angebot runden Musik-Streaming, Internet-Radio und zahlreiche weitere Online-Dienste ab. Upgrades und Updates für Technologien an Bord erfolgen, sofern möglich, ebenfalls über das Internet, so dass Werkstattbesuche für derartige Aktualisierungen nicht erforderlich sind. Darüber hinaus erinnert der VW ID.7 den Fahrer an Termine und bietet zahlreiche weitere individualisierte Online-Dienste.
Das Klima an Bord regelt der VW ID.7 selbsterklärend: Wie der neue VW Golf 8 bereits in Serie zeigt, reicht es zum Beispiel aus, „frische Luft“ zu sagen oder eine entsprechende Touchfläche zu berühren, um eine frische Brise durch den Innenraum wehen zu lassen. Weitere vorkonfigurierte „Smart Climate“-Einstellungen sind „Schnell kühlen“, „Füße kühlen“, „Füße wärmen“, „Hände wärmen“, „Scheibe frei“ und „Schnell heizen“. Nicht weniger intuitiv: Die Bedienung der Lüftungssteuerung erfolgt über einen virtuellen Innenraum via Touchscreen.
© Foto: Friso Gentsch, Volkswagen
Kofferraum VW ID.7 Space Vizzion: Kommt er an den VW Passat Variant heran?
Der gut zugeschnittene Kofferraum des VW ID.7 Space Vizzion fasst üppige 586 Liter. Zum Vergleich: Der aktuelle VW Passat Variant besitzt bei aufrechter Rücksitzbank ein Gepäckraumvolumen von 650 Litern. Unter dem hochklappbaren Ladeboden der Studie befindet sich ausreichend Platz für die Ladekabel des Elektro-Kombis. Als Show-Gimmick arretierte Volkswagen an der Unterseite des Ladebodens zwei elektrisch angetriebene Longboards, die in ihrer Halterung geladen werden.
Taner Tavli (Gast)
23.06.2020
Hi liebe/r Schreiber/in, Wahnsinn, VW findet den Anschluss an den Elektromarkt. Ich bin begeistert. Danke für den Artikel. Mit freundlichen Grüßen Taner Tavli
Sandy (Gast)
29.06.2020
Es ist immer interessant zu sehen, wie die Technologie voranschreitet. Sehr aufregende Neuigkeiten. Ich habe die Lektüre des Artikels sehr genossen.
Winfried (Gast)
23.03.2021
Hey, aktuelle Informationen zu lesen, finde ich immer äußerst interessant. Ich werde mich auf jeden Fall weiter in Ihrem Magazin umschauen. LG aus Hannover, Winfried