VW Pickup: Das neue, dynamische Arbeitstier

, 30.09.2008

Volkswagen Nutzfahrzeuge präsentiert die Studie einer neuen Pickup-Generation. Das als Rettungsfahrzeug für den maritimen Bereich ausgeführte Concept Car mit Doppelkabine und Allradantrieb gibt einen Ausblick auf das Jahr 2009: Dann soll der neue Pickup primär in Südamerika, Südafrika und Australien unter dem Namen „Robust“ durchstarten - dort gehören Pickups als Freizeit- und Nutzfahrzeuge aufgrund ihrer Vielseitigkeit zu den gefragtesten Automobilen. Die Produktion des neuen Pickups soll ab Herbst 2009 anlaufen.


Die Ausstattung der viertürigen und viersitzigen Pickup-Studie konzipierten die Macher nach intensiven Gesprächen mit Rettungsdiensten und den hauseigenen Spezialisten für Rettungsfahrzeuge - sie ist als „Search and Rescue“-Version (SAR) speziell darauf zugeschnitten, Schwimmer und Surfer vor dem Schlimmsten zu bewahren. Also ein Fahrzeug für Rettungsschwimmer, wie sie an vielen großen Stränden rund um den Globus zu finden sind.

Die 5,18 Meter lange Studie basiert nicht auf bereits bekannten Baureihen. Synergien zwischen einzelnen Modellen gibt es dennoch. So werden hochmoderne, durchzugskräftige und zugleich sparsame Common-Rail-Turbodiesel (TDI) der neuesten Generation zum Einsatz kommen.


Auf einem weißen Blatt Papier entstand auch das Design der Studie. Der Pickup folgt der neuen Design-DNA, wie sie von Volkswagen erstmals in Zusammenhang mit dem Scirocco und der soeben vorgestellten sechsten Golf-Generation präsentiert wurde. Gewohnt sind die klaren, kraftvollen Flächen der Karosserie. Besonders herauszuheben ist hier zum Beispiel die als Charakterlinie bezeichnete Kontur oberhalb der Türgriffe, die einerseits die Tür- und Fensterflächen markant voneinander teilt. Andererseits erstreckt sich die Linie prägnant von der C-Säule des Pickups über die Türen bis in die vorderen Kotflügel und den Stoßfänger hinein.

Eine hohe Wertigkeit vermitteln derweil Designelemente, wie zum Beispiel die kompromisslos horizontale Auslegung des Kühlergrills mit dem integrierten VW-Zeichen sowie die in die Linienführung des Grills mit einbezogenen Scheinwerfer, die der 1,9 Meter breiten Frontpartie eine beeindruckende Optik verleihen. In Sachen Breite punktet der Pickup im Heckbereich auf der Ladefläche: Dort lässt sich eine Europalette problemlos auch quer laden.

 

Eine völlig neue Sicht auf ein Nutzfahrzeug von Volkswagen eröffnen zudem die pickup-spezifischen Features der Studie. Hier ist es allgemeine Tatsache, dass alle Karosserie-Elemente sehr robust ausgeführt wurden. Im Speziellen aber wird die Optik der Studie durch Details wie die ausgestellten Radläufe, den charismatischen Aufbau der C-Säule, die Überrollbügel auf den Seitenteilen der Ladefläche und die große Heckklappe mit dem hier integrierten VW-Zeichen geprägt.


Die Pickup-Studie legten die Macher kompromisslos als eine Art automobilen Lebensretter aus. Auffallend beim Exterieur ist das flache und damit aerodynamische Blaulicht-Dachmodul mit integriertem Suchscheinwerfer, der sich vom Innenraum aus per Fernsteuerung elektrisch in alle Richtung schwenken lässt. Das Blaulicht ist zudem mit einem auch tagsüber auffallenden Hochleistungs-LED-System ausgestattet. Eine ähnliche Blitzintervallfunktion (als blaues Licht) wird bei Betätigung des Systems darüber hinaus in den vorderen und hinteren Blinkern aktiv; die eigentliche Funktion der vorderen Blinker integrierte Volkswagen deshalb in den Bauraum der Nebelscheinwerfer im unteren Bereich des Stoßfängers. Im vorderen Stoßfänger befindet sich ferner eine Seilwinde.

Das Szenario für einen typischen Einsatz des SAR-Pickup könnte wie folgt aussehen: Die Einsatzzentrale meldet einen Surfer in Notlage, etwa vor der Küste Australiens. Klar ist, in welchem Bereich der weitläufigen Bondi-Strände der Surfer gestartet ist und wo er jetzt im Wasser ausharrt. Dank Ortung des Anrufes bei der Einsatzzentrale werden die GPS-Daten der Position in das Navigationssystem des Pickup eingespeist - keineswegs Science-Fiction.


Gesteuert wird das Radio-Navigationssystem über einen Multifunktions-Touchscreen sowie eine komplett neu entwickelte Infotainment-Bedieneinheit. Integriert sind hier zudem ein CB-Funkgerät sowie eine Menüebene für sämtliche Klimafunktionen. Das Display des Systems befindet sich - ideal für Fahrer und Beifahrer einseh- und bedienbar - im oberen Bereich der Mittelkonsole. Neben der Karten- und Piktogramm-Darstellung besteht die Möglichkeit, das Gelände auch als Satellitenaufnahme anzuzeigen. In der Ebene darunter befinden sich die Tasten für die Einstellungen des Fahrwerkes und Allradantriebes. Dank der Offroad-Navigation erreichen die Lifeguards den Einsatzort extrem schnell. Für alle Fälle befindet sich im oberen Bereich der Armaturentafel zudem ein Kompass.

 

Auch bei der nun startenden Rettungsaktion unterstützt der Pickup die Lifeguards besser als jedes andere Auto. Vorne in der Mittelkonsole befinden sich samt Ladeschale, zwei mobile CB-Funkgeräte - zwei weitere befinden sich im Fond der Doppelkabine. Neben den Vordersitzen verfügt das Fahrzeug außerdem über leuchtstarke Taschenlampen. Ebenfalls in der Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen und den hinteren Einzelsitzen untergebracht: zwei mobile Navigationssysteme. Direkt dahinter stehen ein Koffermodul mit den wichtigsten Medikamenten für die Erstversorgung, ein Defibrillator sowie ein Fernglas zur Verfügung.


Im Fahrzeughimmel des Fonds verankerten die Macher zwei Sicherheitshelme für Gewässer mit starker Strömung. Davor, für Fahrer und Beifahrer mit einem Griff erreichbar, befindet sich im Dach die Bedieneinheit für das Blaulicht und das Signalhorn. Gleichfalls Elemente der Dachkonsole: die Lautsprecher des Mobilfunksystems.

Das salzwasserresistente Interieur wurde überdies abwaschbar ausgelegt, so dass es sich nach einem Einsatz blitzschnell reinigen lässt. Die Sitze sind mit Neopren bezogen und die Bezüge zudem mit Reißverschlüssen versehen, um sie jederzeit abnehmen zu können. Darüber hinaus arbeitete Volkswagen in die Türen reflektierende Fasern ein, die nachts das Ein- und Aussteigen absichern.


Auf den Spezialeinsatz in Küstenregionen schnitt man ferner die 1,55 Meter lange Ladefläche des Pickups zu. Am Einsatzort angekommen, finden die Lifeguards hier einen speziellen SAR-Jetski, um schnell am Ort des Geschehens sein zu können. Darüber hinaus integrierten die Macher in die Seitenwände der Ladefläche Rettungswesten und Rettungsbojen, Lampen, spezielle Wurfleinen, Feuerlöscher, Decken und ein Werkzeugset.

Ob die SAR-Ausstattung später einmal in die Serie einfließt, ist noch völlig offen. Fest steht aber, dass Volkswagen den Pickup ab Ende des Jahres 2009 auf den ersten Märkten einführen wird. Den Anfang macht Südamerika. Folgen sollen Südafrika, Australien und auch Europa.

13 Kommentare > Kommentar schreiben

30.09.2008

Okay, auch VW schafft es nicht einen etwas ansehnlichen Pick-Up rauszubringen. Die Front steht viel zu steil und viel zu flach um die neuen Designmerkmale rüberzubringen. Am Heck finde ich die Rückleuchten viel zu überdimensioniert. Außerdem wirkt die Ladefläche für einen Pick-Up reichlich klein.

30.09.2008

Ich finde den Pickup wirklich gelungen. Wenn man bedenkt, dass es sich um einen Viertürer handelt und die Ladefläche noch so groß ist, dass sich eine Europalete quer beladen lässt, ist das schon viel Platz.

30.09.2008

Finde ich auch sehr gelungen und auch die Rückleuchten für so einen großen Brocken nicht zu groß. Ganz im Gegenteil kleine Rückleuchten würden bei diesem großen Fahrzeug doch sehr mickrig wirken. Einziger Kritikpunkt, der Innenraum wirkt sehr nüchtern aber zweckgemäß für ein "Search and Rescue"-Fahrzeug und das VW-Logo im Heck könnte etwas kleiner ausfallen!

04.10.2008

Schönes Nutzfahrzeug,- was nicht selbstverständlich ist

04.10.2008

was mich persönklich stört, ist der Schalthebel... Der ganze innenraum ist neu gestaltet ... Und dann dieser Schaltknauf ... Könnte von nem Golf stammen;)

04.10.2008

[QUOTE=BMW Power;57105]was mich persönklich stört, ist der Schalthebel... Der ganze innenraum ist neu gestaltet ... Und dann dieser Schaltknauf ... Könnte von nem Golf stammen;)[/QUOTE] Was soll man denn deiner Meinung nach für einen Schalthebel entwerfen ... einen drei- oder viereckigen? Liegt dann bestimmt gut in der Hand ... :träller:

04.10.2008

Kp, nur passt er für mich nicht in den Innnenraum

04.10.2008

[QUOTE=BMW Power;57114]Kp, nur passt er für mich nicht in den Innnenraum[/QUOTE] Stimmt irgendwie. aber das ist ne Kleinigkeit.

04.10.2008

[QUOTE=BMW Power;57114]Kp, nur passt er für mich nicht in den Innnenraum[/QUOTE] Das ist ein Nutzfahrzeug, die Ausstattung ist also zweckmnässig, ein filigraner Schaltknauf hätte hier nicht zur Nutzung gepasst. Da muss was grobes, griffiges, festes hin und genau das ist gemacht worden. Also ich finde das absolut zweckgenau!

05.10.2008

Genau das meine ich ... Auf mich wirkt dieser Schaltknauf zu filigran ... Ein Schalknauf a la DSG würde sich optisch besser machen finde ich;)

05.10.2008

[QUOTE=BMW Power;57131]Genau das meine ich ... Auf mich wirkt dieser Schaltknauf zu filigran ... Ein Schalknauf a la DSG würde sich optisch besser machen finde ich;)[/QUOTE] Was ist denn an dem Knüppel bitte filigran?!

05.10.2008

Eine Diskussion über den Schaltknauf, auch mal nicht schlecht. ;) In meinen Augen passt das Ding da rein. Von filigran kann da nicht die Rede sein. Das müsste nämlich eigentlich derselbe Schaltknauf sein wie im Tiguan und der liegt eigentlich relativ gut in der Hand.

05.10.2008

Das Cokpit wird schonseer Robust und massiv ... Ein DSG Schaltknauf macht sich da meiner meinung nach Besser von der Optik


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