Volkswagen präsentiert mit dem neuen Polo bereits die fünfte Generation des erfolgreichen Kleinwagens auf dem Genfer Automobilsalon (05.03.2009 - 15.03.2009). Bereits Ende Juni 2009 folgt die Markteinführung der optisch wie technisch wegweisenden Neuauflage des Bestsellers in Deutschland als Fünftürer zu Preisen ab 12.885 Euro. Nur zwei Wochen später, so der Plan, wird Volkswagen den Wagen bereits europaweit anbieten, um den Polo-Funken dann über alle Kontinente springen zu lassen. Der Dreitürer folgt später und soll ab 12.150 Euro erhältlich sein.
© Foto: Speed Heads
Souveränes Design mit klaren, dynamischen Formen
Der neue Polo zeigt selbstbewusste Proportionen. Deutlich wird das sehr schnell mit einem Blick auf das insgesamt dynamischere Grundlayout. Reduzierte Radien, enge Fugen sowie scharfe Blechkanten im Bereich der Silhouette, der Motorhaube und Heckklappe unterstreichen das Designkonzept. Vor allem das Plus an Breite führt zu einem kraftvollen Auftritt.
Frontpartie: Das gezielt auf den Polo abgestimmte Volkswagen-Familiengesicht betont mit dem flachen Grill und dem seit dem Scirocco typischen Scheinwerferband das Plus an Breite und vermittelt darüber hinaus einen niedrigen Fahrzeugschwerpunkt. Harmonisch fügt sich in dieses Gesicht der in Fahrzeugfarbe gehaltene Stoßfänger unterhalb des schwarzen Grills ein. In einer dritten horizontalen Linie versorgt darunter ein weiterer großer Lufteinlass Motor und Bremsen mit reichlich Luft. Nur einige Zentimeter über der Straße fällt der in Wagenfarbe lackierte, schmale Frontspoiler auf. Dieser weit nach vorn gezogene Spoiler hat maßgeblichen Einfluss auf den Fußgängerschutz.
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Je nach Ausstattung, offeriert Volkswagen den Polo mit zwei respektive drei unterschiedlichen Scheinwerfern: Die Grundversion „Trendline" wird mit einem H4-Scheinwerfer ausgeliefert. Ab der Ausstattungslinie „Comfortline" kommen indes H7-Doppelscheinwerfer zum Einsatz. Die H7-Scheinwerfer bieten gegenüber dem im Vorgänger eingesetzten System eine um 10 Prozent bessere Lichtleistung. Ebenfalls in den Scheinwerfer integriert ist der jeweilige Blinker.
Silhouette: Seitlich dominieren prägnante Überhänge die deutlich modellierte Charakterlinie und das niedrigere, nach hinten markant abfallende Dach. Die ausgeprägte Schulterlinie gliedert das Fahrzeug seitlich neu und unterstreicht den insgesamt maskulineren Auftritt. Seit der vierten Generation zeigt der fünftürige Polo zudem eine sogenannte Dreifenstergrafik. Gemeint ist hier das in die C-Säule integrierte dritte Seitenfenster, das nun besonders ausgeprägt erscheint.
Im Bereich der A- und C-Säule knickt die untere Fensterlinie nach oben ab und zitiert damit die Grafik der Scheinwerfer und Rückleuchten. Markant ist darüber hinaus der ausgeprägte Seitenschweller, durch dessen Form sich aerodynamische Vorteile ergeben. Strömungsgünstig optimiert wurde ferner der Unterboden des Polos. Von aerodynamischem Feinschliff zeugen ebenfalls die neu entwickelten Außenspiegelgehäuse, deren Luftwiderstand die Macher im Vergleich zum Vorgänger um 20 Prozent reduzieren konnten.
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Heckpartie: Die stilistische Grundform der Scheinwerfer mit ihrer nach oben abknickenden Grundlinie wird in den Heckleuchten erneut aufgenommen. Außerdem weisen die Rückleuchten eine prägnante Nachtgrafik auf und ragen bis in die breite Schulter des Polos hinein. Auf dieser Schulter stützt sich im Bereich der seitlichen Charakterlinie die Dachpartie ab. Weit hinunter bis in den Stoßfänger reicht derweil die Heckklappe, die - analog zum Golf - über das als Griff fungierende und in diesem Fall aufschwenkenden VW-Zeichen geöffnet wird. Serienmäßig: ein in die Heckklappe integrierter Dachkantenspoiler.
Das Erscheinungsbild wirkt auch von hinten kraftvoll. Besonders aus diesem Blickwinkel wird klar, wie extrem die Designer die Spurweite (vorn und hinten jeweils +30 Millimeter) ausnutzen und die Felgenaußenseiten nach außen zogen. Der Polo harmoniert aus diesem Grund ideal mit einer relativ großen Rad-Reifen-Kombination. Das optionale Spektrum reicht deshalb bis zu einer Reifendimension von 215/40 auf 17-Zoll-Felgen.
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Sieben Motoren: Neuer Top-TSI mit nur 5,5 Litern Verbrauch
Den neuen Polo wird es im ersten Jahr mit sieben Motoren geben: vier Benziner und drei Diesel. Fünf dieser Aggregate sind gänzlich neu oder kommen erstmals im Polo zum Einsatz. Das Leistungsspektrum beim Marktstart reicht von 60 PS bis zu 105 PS. Auf Basis der mittleren Leistungsstufe mit 90 PS debütiert zudem noch 2009 eine 180 km/h schnelle BlueMotion-Version, die voraussichtlich im Durchschnitt nur 3,8 Liter Kraftstoff verbrauchen und 96 g/km CO2 entwickeln soll.
Bei den Benzinern, zwei Drei- und zwei Vierzylinder, beginnt der Einsteig im 1.2 mit 60 PS, der - kombiniert mit einem manuellen 5-Gang-Getriebe, 157 km/h Spitze erreicht und durchschnittlich 5,5 Liter auf 100 Kilometern verbraucht, was 128 g/km CO2 entspricht. Den gleichen Motor mit identischem Verbrauch gibt es ebenfalls mit 70 PS, der dann 165 km/h erreicht.
Weiter geht es bei den Benzinern mit dem 85 PS starken 1.4, der sich optional mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsetriebe (DSG) kombinieren lässt, 177 km/h Spitze erreicht und 5,9 Liter auf 100 Kilometern schluckt (CO2-Ausstoß 139 g/km). Als vorläufiges Top-Modell fungiert der 1.2 TSI mit 105 PS, einer 6-Gang-Schaltung - auf Wunsch auch mit DSG - und einer Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Der 1.2 TSI soll auf 100 Kilometern durchschnittlich nur 5,5 Liter schlucken, einhergehend mit einem CO2-Ausstoß von 129 g/km.
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Ebenfalls neu an Bord des Polos sind drei Common-Rail-Turbodiesel mit 1,6 Litern Hubraum und 5-Gang-Getriebe. Den Einstieg der drehmomentstarken Vierzylinder stellt die 75 PS starke Version dar, die im Durchschnitt nur 4,2 Liter auf 100 Kilometern benötigt (CO2-Ausstoß 109 g/km) und 170 km/h schnell ist. Im Mittelfeld befindet sich die optional mit 7-Gang-DSG erhältliche 90-PS-Variante, die auf 180 km/h kommt und sich wahrscheinlich mit dem gleichen Verbrauch zufrieden gibt. Der Top-Diesel leistet 105 PS, erreicht eine Vmax von 189 km/h und begnügt sich ebenfalls mit 4,2 l/100 km, ist aber 189 km/h flott.
Fahrwerk: Für die Optimierung neu ausgelegt
Volkswagen legte das Fahrwerk des Polos neu aus. Vorne und hinten wurde zum Beispiel die Spurbreite um jeweils 30 Millimeter erhöht (vorn 1,464 Meter, hinten 1,456 Meter), um ein Plus an Fahrdynamik zu erzielen. Den Geradeauslauf optimiert ein Vorsetzen der Vorderräder um 5 Millimeter. Darüber hinaus kommen im Polo neue Federbeinlager zum Einsatz, die leichter sind und den Fahrkomfort verbessern.
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Da sich nun größere Räder fahren lassen, verbessert sich abermals der Komfort. Parallel beeinflussen die Räder die Fahrdynamik positiv. Serienmäßig wird der Polo zudem in Deutschland und auf weiteren Märkten serienmäßig mit dem elektronischen Stabilisierungsprogramm ESP samt Berganfahrassistent ausgeliefert. Generell passte Volkswagen das Potential der Bremsanlage der neuen Polo-Generation an - unter anderem kommt anstatt eines 8,5-Zoll-Bremskraftverstärkers jetzt ein leistungsfähigeres 10-Zoll-System zum Einsatz.
Im Hinblick auf das Erreichen von fünf Sternen im EuroNCAP-Crashtest entwickelten die Macher die stufenlos vertikal und axial einstellbare Lenksäule komplett neu. Quasi als Nebeneffekt konnte man dabei das Gewicht weiter reduzieren. Die serienmäßige elektrohydraulische Servolenkung wurde indes vom Vorgänger übernommen und an die neue Vorderachskinematik angepasst. Komplett neu legten die Ingenieure die Lenkungsabstimmung aus.
Innenraum mit neuem Qualitätsniveau bei den Kleinen
Volkswagen gestaltete das Interieur komplett neu. Besonders edel: Das ab der Ausstattungslinie „Comfortline" in sogenannter Slush-Technik (einer haptisch weichen Oberflächenstruktur) bezogene Armaturenbrett. Der untere Bereich des Cockpits sowie die Türinserts und Innenraumverkleidungen kann der Kunde wahlweise in „Anthrazit" oder „Seashell" ordern.
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Auffallend ist die jetzt stärker zum Fahrer hin ausgerichtete Mittelkonsole. Die zentralen Bedienfelder dieser Konsole übernehmen die Aufteilung vom Vorgänger. Ganz oben befinden sich zwei zentrale Luftausströmer, die ab der Ausstattungslinie „Comfortline" mit einem Rahmen in Aluoptik („Trendline" hochglänzend schwarz) eingefasst sind. In der nächsten Ebene finden Polo- Fahrer die gewohnte Tastenleiste mit Details, wie z. B. die Tasten für die heizbare Heckscheibe und die optionale Sitzheizung.
Die Hauptbedienebene weist die neuen Radio- und Radio-Navigationssysteme auf, die alle erstmals im Polo zum Einsatz kommen. Als Topmodell fungiert dabei das RNS 310, ein Radio-Navigationssystem mit Touchscreen, Multimedia-Schnittstelle, MP3-Funktion via CD, DVD oder SD-Karte und AUX-IN-Buchse auf der Gerätefront. Erweitern lässt sich das RNS 310 um eine Telefon-Freisprecheinrichtung.
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Auch die Bedienung der Lüftung respektive Klimaanlage („Climatic" serienmäßig ab „Comfortline“) erhielt eine neu konzipierte Bedienung. Als praktisch erweist sich das kühlbare Handschuhfach. Ebenfalls integriert sind hier ein Brillenfach, der Deaktivierungsschalter für den Beifahrerairbag sowie - je nach individueller Ausstattung - der Taster für die Reifenkontrollanzeige und eine MP3-Schnittstelle. Direkt vor dem Schalthebel befindet sich neben dem 12V-Anschluss außerdem eine AUX-IN-Buchse zur Integration eines weiteren Players.
Weiß hinterleuchtete Instrumente
Die nun weiß hinterleuchteten Instrumente des Polos orientieren sich stilistisch an denen des Golfs. Digital angezeigt wird in der neuen Polo-Generation der Kraftstoffvorrat. Wie die Einfassungen der Lüftungsdüsen, liefert Volkswagen darüber hinaus den nach wie vor links untergebrachten Drehschalter für die Lichtfunktionen ab der „Comfortline" edel in Metalloptik.
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Analog zu den anderen neuen Modellen der Marke Volkswagen gibt es auch für den Polo neue Dreispeichen-Lenkräder. Vom Durchmesser etwas kompakter als im Golf, wird die Topversion mit Lederlenkrad geliefert. Optional steht ein Multifunktionslenkrad zur Verfügung. Betont ergonomisch präsentieren sich die Armauflagen in den Türverkleidungen mit Staufach für eine 1,5-Liter-Flasche und die erstmals im Polo lieferbare, vordere Mittelarmlehne (klappbar mit Staufach).
Mehr Raum auf allen Plätzen
Neu entwickelt wurden der Fahrer- und Beifahrersitz sowie die Rücksitzbank. Auf allen fünf Sitzplätzen des Polos steht dabei ein Plus an Raum zur Verfügung. Insbesondere der Knieraum hinten legte durch einen Zuwachs des insgesamt 1,674 Meter langen Innenraumes (+8 Millimeter) zu. Ein Plus von 22 Millimetern kennzeichnet währenddessen vorne den Schulterraum (1,372 Meter). Der neue VW Polo offeriert dank dieser neuen Dimensionen ein deutlich großzügigeres Innenraumambiente.
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Außerdem präsentiert sich der Polo sehr variabel: Die Rücksitzbank (serienmäßig ab „Comfortline" 60:40 teilbar) lässt sich kinderleicht umklappen und bietet durch den ab der „Comfortline" serienmäßigen doppelten Ladeboden eine durchgehend ebene Ladefläche. Den doppelten Ladeboden kann man generell in zwei unterschiedlichen Höhen montieren.
Aston Martin (Gast)
07.03.2009
Es ist wirklich erstaunlich, wie gut die neuen VW aussehen. Kann aber auch sein, dass sie mir nur gefallen, weil sie alle ungefähr gleich aussehen. Auf jeden Fall ist der neue Polo ein riesen Sprung zum Vorgängermodell. Hoffentlich präsentiert VW bald den Dreitürer.
Twentyone
07.03.2009
Sieht gut aus. Ähneln sich zwar alle etwas (Scirocco, Golf, ein wenig Passat CC und der Polo), aber doch eigenständig und als Polo erkennbar.
Benzi
07.03.2009
Naja...von vorne ein dynamischerer Golf aber das Heck sieht aus als VW nach dem designen der Front das Geld ausgegangen wäre. Die Heckleuchten sehen nach gar nix aus und das Heck allgemein völlig langweilig. Nun ja ein neuer VW eben...
VirusM54B30
07.03.2009
Immerhin klaut VW keine Design Elemente bei Opel :träller:;) Nen 1,2 Liter TSI ... irgendwo ist bei Downsizing auch ne Grenze ... 1,2 liter is viel zu klein finde ich ... Optisch naja ... Dann lieer den Golf VI
Turbine
08.03.2009
Live hat der [B]neue VW Polo[/B] sehr viele wichtige Leute auf dem Auto Salon Genf überzeugt, man hörte es immer wieder aus vielen verschiedenen Ecken, dass der neue Polo eine völlig neue Ära in der Kompakt-Klasse einleutet. Der Wagen schaut nicht nur zeitgemäß und schick aus, sondern ist sehr gut verarbeitet. Einige sprachen sogar von einer besseren Verarbeitung, als in der Mercedes C-Klasse! Auch die Heckpartie sieht live wesentlich ansehnlicher aus, als erwartet! [IMG]http://img5.imageshack.us/img5/6272/genf2009583.jpg[/IMG] [IMG]http://img5.imageshack.us/img5/8769/genf2009584.jpg[/IMG] Sobald davon ein sportliches Modell ?BAD la Polo GTI kommt, dürfte der Wagen auch für uns Speed Heads interessant werden und wir werden uns den sicher genauer in einem Testbericht anschauen!
Twentyone
08.03.2009
Also das Heck live gefällt mir besser als in den Bildern des Artikels. Öd könnte man schon sagen, aber das ist man ja von VW gewohnt, da wird ja kaum großartig herumdesignt. Aber gefällt mir trotzdem; einfach, klar, schick. Die inneren Werte sollten auch stimmen.
speedheads
27.08.2009
Der neue Polo stellte sich den verschärften EuroNCAP-Crashtests und erhielt bestmögliche fünf Sterne erhalten. Bei den jüngsten Testverfahren des europäischen „New Car Assessment Program" (NCAP) kollidierte der Polo mit einer Geschwindigkeit von 64 km/h mit einer Barriere, wobei die Innenraumzelle nahezu unversehrt blieb. Die Dummys bescheinigen dem Polo eine hohe Punktzahl in den wichtigsten Kategorien: dem Insassenschutz und der Kindersicherheit. Dazu trägt unter anderem die strukturfeste Karosserie bei. Ähnlich wichtig wie der Passagierschutz ist die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer. Bereits während der Designphase des neuen Polos wurden die Anforderungen des Fußgängerschutzes in die Entwicklungsarbeit integriert. So schafft ein neugestaltetes Blech hinter der vorderen Stoßfängerabdeckung („Harfe") den notwendigen Deformationsraum, um die Schwere der Beinverletzung zu minimieren. Beim neuen Bewertungsverfahren des EuroNCAP werden auch elektronische Sicherheits- und Assistenzsysteme beurteilt, die Unfälle verhindern oder schwere Verletzungen vermeiden sollen. Eines der wichtigsten Assistenzsysteme, das elektronische Stabilisierungsprogramm ESP, hat der Polo serienmäßig an Bord. Ebenfalls serienmäßig sorgen ein hochwirksamer Gurt- und Airbagverbund sowie die vorderen Kopfstützen, die dem Schleudertrauma entgegenwirken, für das Plus an Sicherheit.