Die „New Small Family“ von Volkswagen nimmt auf ihrer Reise zur Serie mehr und mehr Fahrt auf. Nur sechs Wochen nach der Weltpremiere des zweitürigen Cityspezialisten „up!“ auf der Frankfurter IAA, zeigt VW auf der Tokyo Motor Show (27.10.2007 - 11.11.2007) die Studie „Space up!“.
© Foto: Speed Heads
Auf nur 3,68 Metern Länge und 1,63 Metern Breite bietet der Space up! das Platzangebot eines deutlich größeren Fahrzeugs. Die Designer verzichteten bewusst auf jede überflüssige Spielerei. Das clevere Raumkonzept geht zu einem guten Teil auf das Konto der Motoranordnung. Die umweltfreundlichen Benzin-, Diesel- und Elektro-Motoren der künftigen up!-Familie werden, wie schon bei Käfer und Bulli, im Heck angeordnet sein. Kurzer Vergleich: Der viertürige Space up! ist exakt 23 Zentimeter länger und vier Zentimeter höher als der in Frankfurt auf der IAA gezeigte up!
Im Gegensatz zum zweitürigen up! besitzt der Space up! vier Türen. Eigentlich sind es sogar sechs; denn die kompakte Van-Studie verfügt nicht über eine klassische Heckklappe, sondern eine zweigeteilte Hecktür. Dahinter verbergen sich 220 bis 1.005 Liter Kofferraum, vier multivariabel konzipierte Sitzplätze und ein innovatives Cockpit-Konzept; zahlreiche Funktionen lassen sich dabei über einen Touchscreen mit 3D-Grafik und Näherungssensorik steuern.
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Exterieur: Knackige Proportionen und Butterfly-Türen
Charakteristisch für die „New Small Family“ sind im vorderen Karosseriebereich die nach innen schräg zulaufenden Scheinwerfer, die dazwischen horizontal integrierten Lüftungseinlässe (minimierte Öffnung optimiert Aerodynamik), das auf der Kofferraumhaube angeordnete VW-Logo (als einziges Exterieur-Detail in Chrom gehalten) und der glattflächige Stoßfänger mit einem tieferliegenden Segment. Die Scheinwerfer reichen bis weit in die Kotflügel hinein und beeinflussen somit auch die Silhouette.
Seitlich zeigt die Studie wie einst der Bulli, eine langgestreckte Fensterpartie sowie eine prägnante und in ihrer Form für Volkswagen typische C-Säule. Weit vorn ordnete man hingegen die A-Säule an. Zwischen A- und C-Säulen spannt sich das Band der gegenläufig angeschlagenen Butterfly-Türen. Geöffnet werden sowohl die vorderen als auch die hinteren Türen über Griffe auf Höhe der B-Säulen. Da sie gegenläufig im Stile des legendären Samba-Bus öffnen und sich beinahe über den gesamten Raum zwischen den Radkästen verteilen, lassen sich alle vier Sitzplätze bequem erreichen.
Unter den Radkästen verbergen sich selbstbewusst große 18-Zoll-Felgen mit Reifen der Dimension 165/50. In diesem Bereich fallen die kurzen vorderen und hinteren Überhänge auf. Der vordere misst von der Achsnabe bis zur Außenhaut des Stoßfängers lediglich 53 Zentimeter; hinten sind es 59 Zentimeter.
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Unverwechselbar sind auch die Designmerkmale der Heckpartie. Beispiel Hecktür: Sie füllt praktisch die gesamte Fläche oberhalb des Stoßfängers aus. Analog zum kleineren up! besteht die 1/3 zu 2/3 geteilte Hecktür aus einem transparenten Material. Darunter integrierten die Macher die Rückleuchten. Komplett geöffnet, gibt die Tür eine Durchladebreite von 101 Zentimetern frei. Der Stoßfänger selbst wurde korrespondierend zu seinem vorderen Pendant gestaltet.
Dank der großen Spurweite von 1,42 Metern bilden die Außenseiten der Felgen eine Linie mit den Radhäusern. Die gesamte Fahrzeugbreite von 1,63 Metern scheint damit aus Achsen plus Reifen und Felgen zu bestehen. Die einzigen Details, die sich über die Fahrzeugbreite hinwegsetzen, sind derweil die kreisrunden Außenspiegel.
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Interieur: Mini-Van als vollwertiger Viersitzer
Der Space up! ist ein vollwertiger Viersitzer. Hinten kommt eine Sitzbank mit zwei integrierten Kindersitzen zum Einsatz. Für die Verwandlung vom Erwachsenen- zum Kindersitz dreht man einfach die Sitzflächen um und klappt pro Seite jeweils zwei Schulterstützen heraus. Die Auflagen der vier Sitze für Fahrer und Beifahrer sowie im Fond bestehen aus einem Airflow-Schaum, der sich automatisch der individuellen Anatomie anpasst.
Bis auf den Fahrersitz lassen sich alle Sitze umklappen und ausbauen. Wenn die Sitze „nur“ umgeklappt werden, entsteht eine ebene Ladefläche mit einem Stauvolumen von bis zu 1.005 Litern. Sind vier Personen an Bord, beträgt das Kofferraumvolumen bis Höhe Fensterkante immerhin noch 220 Liter. Da sich der flach bauende Motor des Space up! hinten befindet, besteht die Möglichkeit, maximal 2,80 Meter lange Gegenstände bis in den vorderen Kofferraum durchzuladen. Um es in Erinnerung zu rufen: Die Van-Studie ist lediglich 3,68 Meter lang und damit 15 Zentimeter kürzer als der Fox, der bislang kompakteste Volkswagen.
Mensch-Maschine-Schnittstelle geht bald in Serie
Da als modellübergreifendes Modul der „New Small Family“ konzipiert, übernahm VW die Cockpiteinheit mit leichten Modifikationen komplett vom im Franfurt gezeigten up. Im Detail besitzt der Space up! zwei zentrale Displays: Im Cockpit zeigt ein 8-Zoll-Monitor Informationen wie die Geschwindigkeit, das Tankvolumen und die Reichweite sowie den aktuellen CO2-Ausstoß an. In der Mitte der Armaturen weist ein 7-Zoll-Monitor den Weg, wie künftige Mensch-Maschine-Schnittstellen aussehen und funktionieren könnten. Hier erfolgt die Bedienung aller denkbaren Funktionen über einen Touchscreen, der via Näherungssensorik auch auf Gestik, also bestimmte Handbewegungen, reagiert.
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Die Entwickler trennten bewusst die Ebenen „Anzeige“ und „Bedienung“ voneinander. Als Bedienleiste immer im Bild befinden sich Standardfunktionen wie die Klima- oder die Lautstärkeregelung. Weitere übergeordnete Systemfunktionen, wie z. B. Navigation, Telefon, Radio, Bilder und Filme, packten die Ingenieure in eine intern bislang „Hauptmenürolle“ genannte Anzeigeebene - eine Art virtuelles Karussell. Es besteht aus den Icons der verschiedenen Systemfunktionen.
Berührt man die „Hauptmenürolle“, lässt sich diese via Touchscreen-Funktion drehen. Taucht in der Hauptmenürolle die Wunschfunktion auf - etwa das Telefon - reicht es dank Näherungssensorik, die Hand zum Display zu führen, um in das Telefonmenü zu wechseln. Gegen Ende dieses Jahrzehnts könnten die ersten Volkswagen-Kunden bereits in den Genuss dieser neuen Generation intuitiver Bedienungselemente an Bord der New Small Family kommen. Die Entwicklung der Serienmodelle hat bereits begonnen.
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Gunmen
27.10.2007
So sieht er ja ganz gut aus,aber ich bin immer noch der Meinung das man das Heck-Design noch ein bißchen verändern müßte. Ich weiß nicht -sieht immernoch komisch aus.Von Vorn find ich ihn klasse,das wäre was für mich.In dem Design würde ich anstelle von VW mal einen Bus bauen.Angelehnt an den alten VW-Bus.
Aston Martin (Gast)
27.10.2007
Also die Front gefällt mir schonmal besser als beim normalen Up. Und der Rest ist immernoch nicht wirklich mein Geschmack. Nur eine Frage kommt da schon auf. Wird die Markeninterne Konkurenz nicht zu groß? Ich meine soviel Größenunterschied gibts zwischen dem Space up! und dem Polo auch nicht. Dieses Problem gibts doch aktuellen schon mit dem Fox. Wer kauft sich denn einen teueren Polo, wenn er für wesentlich weniger ein ungefähr gleichgroßes Auto bekommen kann?