VW Thunder Bunny: Der Donner-Hase ist wieder da

In den USA entwickelte Volkswagen zusammen mit dem Tuner Automotive Performance Systems (APS) aus Kalifornien den agilen VW Thunder Bunny, was soviel wie „Donner-Hase“ bedeutet. Der weiß lackierte Konzeptwagen auf Basis des aktuellen Golf stellt eine Hommage an den Ur-Thunder Bunny dar, der in Amerika Geschichte schrieb. Der für europäische eher fremd wirkende Name entstand in Anlehnung an die US-amerikanische Modellbezeichnung des Golfs, der dort „Rabbit (zu deutsch Kaninchen) heißt. Diesen Namen erhielt der Golf I damals aufgrund seiner Wendigkeit.

© Foto: Speed Heads

Die Story beginnt Anfang der 80er-Jahre: Tuner Bill Neumann lernte den ersten Golf GTI in Europa kennen und ärgerte sich, dass Volkswagen dieses Modell einfach nicht in den USA auf den Markt brachte; denn in Deutschland war der Golf GTI seit 1976 zu kaufen. Was Volkswagen nicht machte, nahm Neumann selbst in die Hand und wollte in den USA beweisen, dass eine Performance-Version auf Basis des kompakten Golfs möglich ist - die Geburtsstunde des Thunder Bunnys.
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Ende 1981 war es soweit. Die amerikanischen Medien überschlugen sich mit Lob und bezeichneten den Thunder Bunny als „das kleine weiße Wunder“. Auf kurvigen Slalom-Parcours erzielte der Thunder Bunny im Test von „Road & Track“ Zeiten, die nur vom Ferrari 512 Boxer, Lamborghini Countach und Renault R5 Turbo getoppt wurden. Im Herbst 1982 kam der GTI dann doch nach Amerika, aber Neumann hatte sich bereits einen großen Namen mit seiner Tuning-Schmiede APS und deren Tochtergesellschaft Neuspeed gemacht.

© Foto: Speed Heads

Der neue VW Thunder Bunny besticht ebenfalls durch sein weißes „Fell“ und die Alltagstauglichkeit. Dank eines modifizierten Turboladers generiert der 2,5 Liter große Fünfzylinder insgesamt 228 PS. Das sind 2 PS weniger als der Serien-GTI hierzulande, aber im Vergleich zum Ausgangsmodell immerhin satte 76 PS mehr Leistungszuwachs. Eine überarbeitete Kupplung und ein Differential sollen die zusätzliche Kraft des frontangetriebenen Golfs besser auf die Straße bringen.

Optisch ins Auge fallen der größere Kühlergrill und der Heckdiffusor, in dem die Macher die zentrale, strömungsoptimierte Auspuffanlage im Stile des Golf R32 integrierten. Wie der Ur-Thunder Bunny rollt der heutige Vertreter ebenfalls auf golden lackierten Felgen. In diesem Fall handelt es sich um 19 Zöller mit Reifen im Format 235/35, die für die Rennstrecke optimiert wurden und in Leichtbauweise entstanden. In den Rädern verbirgt sich eine Brembo-Bremsanlage mit 328 Millimeter großen Bremsscheiben vorne und 310 Millimeter messenden Pendants hinten. Ein höhenverstellbares Sportfahrwerk, das sich sowohl für den komfortbetonten Einsatz auf der Straße oder hart für die Rennstrecke anpassen lässt, verbessert das Handling.

© Foto: Speed Heads

Im Innenraum verbaute APS die Sportsitze aus dem GTI und bezog diese teilweise mit kariertem Tweed in einer Schwarz-Weiß-Kombination, die an die Mode der frühen 80er-Jahre erinnern soll. Nimmt der Fahrer Platz, hält er ein mit Alcantara bezogenes Lenkrad in der Hand. Das Farbschema im zum größten Teil Schwarz gehaltenen Interieur vervollständigt ein Trim aus weißem Carbon.