VW Tiguan: Concept Car gibt Ausblick auf neuen SUV

Volkswagen will Ende 2007 mit dem Tiguan den „kleinen Bruder“ des Touaregs auf den Markt bringen. Wie dieser in den meisten Versionen allradgetriebene SUV aussehen könnte, zeigte Anfang 2006 in Ansätzen der in Berlin vorgestellte Concept A: Kühlergrill, Scheinwerfer, Motorhaube, vordere Kotflügel und Radläufe ließen den Tiguan durchblitzen und zeigten, wohin die Reise geht. Nun wird diese Reise in Los Angeles fortgesetzt; denn ungewöhnlich früh liefert Volkswagen jetzt mit der Weltpremiere des Concept Tiguan auf der LA Auto Show (01.12.2006 - 10.12.2006) einen Ausblick auf jenes Sport Utility Vehicle, das binnen zwölf Monaten bei den ersten Kunden stehen soll.

Front: Ein Design voller Kraft und Klarheit

Der Concept Tiguan wirkt wertig, erwachsen und scharfsinnig. Er transferiert die Touareg-Idee des souveränen Reise- und Geländewagens in eine andere Klasse. Auch der muskulös anmutende Concept Tiguan macht dort nicht Stopp, wo normale Pisten aufhören. Doch dieses Talent erkauft er sich nicht über ungehobelte Manieren auf der Straße; er beherrscht vielmehr den Ritt durch beide Welten - nämlich die der asphaltierten und der naturbelassenen Pfade.
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Vertraut wirkt der Wappenkühlergrill, doch wurde dieser beim Concept Tiguan kraftvoll konturiert durch Details wie der dunkeleloxierten Metallton von der Karosseriefarbe, das integrierte Gitter mit zwei dominanten Chromquerstreben links und rechts vom VW-Zeichen und dem Chromrahmen. Die Scheinwerfer bilden mit dem Wappengrill und dem Stoßfänger zugleich eine Einheit.

Die Motorhaube schneidet die Kontur der Scheinwerfer an und gibt dem Gesicht einen sehr konzentrierten Blick. Optisch stellen die Xenonscheinwerfer eine Feinheit dar, weil sie - ähnlich wie große Studioscheinwerfer - um die Mittelachse aufgehängt wurden und scheinbar frei im Gehäuse schweben. Breit und kraftvoll geformt ist der Stoßfänger unter den Scheinwerfern; seitlich bilden die Nebelscheinwerfer in einem eigenen Rahmen den Abschluss.

Der eigentliche Charakter der Frontpartie entsteht allerdings erst durch das Zusammenspiel aller Designmerkmale. Und dabei zeigt der 1,85 Meter breite, 1,69 Meter hohe und 4,40 Meter lange Concept Tiguan eine Klarheit der Formen und Proportionen, die ihn im Dschungel der Großstadt aus dem Gros der SUV deutlich hervorstechen lässt.

Silhouette: Designmerkmale aufgereiht wie an einer Perlenkette

Auch bei der Silhouette dominieren Klarheit und Kraft die Formen. Von der Seite betrachtet, gibt es bis auf die kleinen VW-Zeichen in den 19-Zoll-Felgen kein Logo, das den Concept Tiguan als Volkswagen „verrät“. Und doch ist er auf den ersten Blick ohne Wenn und Aber als Volkswagen und besonders aus dieser Perspektive als Bruder des Touaregs auszumachen. Es wird sofort klar, dass dieser SUV einen europäischen Ursprung besitzt. Klarheit und Kraft formen hier ganz eigene Radläufe, eine nach hinten hin ansteigende Fensterlinie, dreidimensional - mit einer starken Modulation - geformte Tür- und Kotflügelflächen sowie unverwechselbar gestaltete C-Säulen.

Da es sich beim Concept Tiguan um eine Studie handelt, konnten die Designer auch in Sachen Reifen neue Wege gehen. Die Reifen weisen einen orangefarbenen und damit auf die Lackierung des Concept Tiguans abgestimmten Laufstreifen unterhalb des Profils auf. Dieser Laufstreifen ist nicht einfach lackiert, sondern in diesem Orange als durchgefärbte Gummischicht „eingebackener“ Bestandteil der Karkasse. Ein in der Silhouette sichtbarer Streifen in Orange betont indes die Größe des Reifens. Die im gleichen Anthrazit wie die Karosserieverkleidungen gehaltenen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen sollen derweil einen konkreten Vorschlag für das spätere Serienfahrzeug darstellen.

Heck: Klassisches Geländewagen-Design

Typisch für Volkswagen ist das Design der Heckpartie. Typisch für Volkswagen sind die Rückleuchten in der kraftvollen Schulterpartie, die im Grundaufbau dem Eos oder dem Passat Variant folgen. Aber das Gesamtdesign geht neue Wege. Die steile Heckklappe reicht bis weit in den Stoßfänger hinein und ist Bestandteil eines Designs, das klassische pure Geländewagen-Elemente mit zeitgemäßen urbanen Formen verbindet. Unterhalb der Heckklappe schließt sich sofort das Fahrzeugkennzeichen an. Das tiefste Segment des Stoßfängers ist, analog zur Frontpartie, im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit beim Offroad-Einsatz nicht lackiert. Markant wirken der integrierte Diffusor und die ebenfalls dunkel verkleideten Auspuffendrohre links und rechts daneben.

Innenraum: Großes Panoramadach sorgt für viel Licht

Im Innenraum hielten die Macher die Studie in Schwarz, Silber und Orange. Schwarz sind unter anderem die Ledersitze, die zum Teil ebenfalls mit Leder im Vintage-Look verkleideten Armaturen, die Türverkleidungen und das Lederlenkrad. Silber leuchten die Armaturen-Applikationen sowie die Türgriffe und -öffner. Orange sind alle Ledernähte und das in den Sitzmittelbahnen zitierte Muster des Reifenprofils. Dass trotz der dunklen Innenausstattung eine freundliche Atmosphäre im Concept Tiguan vorherrscht, liegt nicht nur am Interieur-Design, sondern auch an dem transparenten, 1,34 Meter langen und 0,85 Meter breiten Panoramaschiebedach.

Der geräumige Innenraum wirkt ergonomisch durchdacht. Alle fünf Plätze an Bord des Concept Tiguan sollen bequem sein. Die Rückbank lässt sich längs verschieben und asymmetrisch geteilt umklappen. In diesem Fall schluckt der Concept Tiguan bis zu 2,5 Meter lange Gegenstände und verwandelt sich so zum MPV. Im kommenden Jahr werden hierzu die Fakten folgen. Und zwar dann, wenn vor dem Namen Tiguan nicht mehr das Wort Concept steht.