Wiedergeburt des legendären Lancia Fulvia Coupés

, 29.08.2003

Lancia präsentiert auf der 60. IAA in Frankfurt als Weltpremiere das Lancia Fulvia Coupé. Das Design der Studie setzt stilistisch die Linie des legendären Lancia Fulvia Coupé der 60er Jahre fort. Dabei entstand eine Neuinterpretation des Sportwagenklassikers, die als möglicher Nachfolger in jeder Beziehung mit der aktuellen Design-Philosophie der italienischen Exklusivmarke korrespondiert.

Rückblick vor dem Ausblick: Im Frühjahr 1965 präsentiert Lancia auf Genfer Automobilsalon das Lancia Fulvia Coupé 1.2. Der Zweitürer begeistert mit einem kraftvoll ausgewogenen Design und innovativer Technik. Für agilen Vor-trieb sorgt ein V4-Motor, für gute Handlingeigenschaften ein modernes Fahr-werk und für sichere Verzögerungswerte eine servounterstützte hydraulische Zweikreisbremsanlage mit vier Scheibenbremsen.


Das Lancia Coupé gilt fortan in der Fachwelt als ideale Symbiose aus Eleganz und Sportlichkeit. So begeistert „die Fulvia“ nicht nur im privaten Einsatz, sondern auch auf den internationalen Rallyepisten. Höhepunkt der sportlichen Karriere: Der legendäre Platz 1 des Lancia Fulvia Coupé Rallye 1.6 HF bei der „Monte“ im Jahre 1972. Erst 1976 läuft nach 140.000 gebauten Exemplaren die Produktion der Fulvia 1976 aus.

Ausblick nach dem Rückblick: Die Designer im Centro Stile Lancia hegten bereits seit längerem den Plan, das klassische Lancia Fulvia Coupé unter dem Gesichtspunkt einer kontinuierlichen Designentwicklung völlig neu zu konzipieren. Der Projektansatz war daher von Anbeginn klar umschrieben: keine nostalgischen Kompromisse, sondern eine Neuinterpretation des Urkonzepts. Frisch und dynamisch. Dies ist gelungen.

Die Dimensionen und das stilistische Stufenheckschema der Studie wurden vom Vorgänger übernommen, die Spurweite allerdings vergrößert, um dem Fahrzeug technisch absolut perfekte Fahreigenschaften zu verleihen. Der optische Gesamteindruck erinnert an Riva Rennboote der 60er Jahre. Ein absolut dominantes Designelement der Studie befindet sich im Bereich der Vorderräder, wo das gesamte Fahrzeuggewicht optisch als Schwerpunkt lagert und so die Wirkung des Frontantriebs unterstreicht: der Wagen wird sicher „gezogen“ statt „geschoben“. Die Designdynamik wird darüber hinaus durch den tropfenförmige Grundriss, die sehr breite Frontpartie und die nach hinten hin zulaufende Heckpartie unterstrichen. Eine intelligente Gestaltung einzelner Volumina, die lange Motorhaube, die Hightech-Scheinwerfer mit flügelförmigen „Augenlidern“, der kompakte und sportliche Dachaufbau sowie der große Lancia Kühlergrill runden das faszinierende Erscheinungsbild ab.


Nicht weniger progressiv und dynamisch: die Silhouette mit ihrem Wechsel von konkaven und konvexen Flächen sowie die robuste Schulterpartie. Eine Hommage an das legendäre Fastback des Vorgängers: der Kofferraumabschluss und die Schürze. In das stromlinienförmige Heckprofil wurden rigoros nüchtern und dadurch umso klassischer die senkrecht angeordneten Rückleuchten mit ihrem linsenförmigen Hauptelement eingebettet.

Der Innenraum steht eindeutig im Zeichen der Siebziger. Dafür sorgen unter anderem speziell gedrehte Interieurteile, die an die aus Metall gefertigten Bedienungselemente damaliger HiFi-Gräte erinnern. Und das Edelholz-Dessin „Tanganjika Frisé“ mit seiner seidigen, metallisch schimmernden Optik; es kommt im zentralen Bereich der Armaturenblende und auf dem Mitteltunnel zum Einsatz. Grundsätzlich gilt: Das zweisitzige Interieur mit einem zusätzlichen Kofferraum unter der Heckscheibe lehnt sich im Design an das Original an, allerdings mit einem zeitgemäßen, neuen und minimalistischen Ansatz.

Die Armaturenblende selbst besteht aus zwei von Hand bezogenen Lederelementen, zwischen denen das genannte Holzdekor eingearbeitet ist. Das Lederthema findet seine Fortsetzung in den Türverkleidungen; Fahrer und Beifahrer sind deshalb von einem durchgängigen Halbkreis des mit diesem edlen Naturmaterial bezogenen Elementen umgeben. Abgerundet wird die Interieurgestaltung durch klassische Analoginstrumente, die in ihrer Form denen hochwertiger Rennboote ähneln. Ein Kontrapunkt dazu: die elektronische Schnittstelle zur Bedienung der Infotainmenteinheit und der Klimaanlage. Ergonomisch optimal konzipiert: das Lederlenkrad mit drei Metallspeichen und einem zylindrischen Airbag-Modul sowie die Sportsitze im Stile der Ur-Version.

Angetrieben wird die Lancia Studie von einem 1,8 Liter großen 16v-Vierzylinder mit integriertem Phasenschieber. Der drehfreudige Motor leistet 103 kW (140 PS). Dank einer ausgezeichneten Aerodynamik und der nur 1.000 Kilogramm leichten Aluminium-Karosserie (7 kg/PS) erreicht der Sportwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h; dem schnellen Sprint auf 100 km/h in nur 8,6 Sekunden steht ein sparsamer Durchschnittsverbrauch von lediglich 7,3 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern gegenüber.

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