World Car of the Year 2020: Die 4 besten Autos der Welt

, 14.04.2020


Das ist einer der am härtesten umkämpften Preise in der globalen Autoszene: der „World Car of the Year“-Titel (WCOTY), der in diesem Jahr an den Kia Telluride geht - und das mit gutem Grund. Kaufen lässt sich die Auszeichnung für das weltweit beste Auto des Jahres 2020 nicht; denn der Gewinner wird nach zahlreichen Testfahrten von den international angesehensten Autojournalisten gewählt. Ebenso begehrt sind die Siege in den einzelnen Kategorien der „World Car Awards“. Während ein deutscher Hersteller die Luxus- und die Performance-Kategorie deutlich für sich entschied, setzten sich beim schönsten Design und beim idealsten Stadtauto asiatische Modelle durch.

World Car Awards: Darum genießt dieser Award die weltweit hohe Anerkennung

Die „World Car Awards“ werden als Oscar der Autowelt angesehen und traditionell auf der New York Auto Show überreicht. Aufgrund der globalen Coronavirus-Pandemie (Covid-19) konnte die Automesse in den USA dieses Jahr nicht stattfinden, so dass die Verkündung der Sieger am 8. April 2020 per Live-Stream im Internet erfolgte.

Was zur hohen Anerkennung der „World Car Awards“ beiträgt: Diese Auszeichnung wird nicht von Magazinen und Zeitschriften vergeben, sondern von einer unabhängigen, nicht kommerziellen Organisation. Zur Jury zählen 86 hochkarätige Autojournalisten aus 25 Ländern, die durch ihre Arbeit die neuen Autos noch vor der Coronavirus-Pandemie fuhren und nach zahlreichen Kriterien wie Design, Performance, ökologische Aspekte, Komfort an Bord und das Preis/Leistungs-Verhältnis bewerteten. In Deutschland werden die „World Car Awards“ von Jens Meiners, Thomas Geiger, Stefan Grundhoff, Peter Schwerdtmann und Christian Brinkmann vertreten.

World Car of the Year 2020: Der Kia Telluride

Das „World Car of the Year 2020“ ist der Kia Telluride, der sich im großen Finale gegen den Mazda3 und den Mazda CX-30 durchsetzte. Wer die Chance hat, einmal einen Telluride zu fahren, wird überrascht sein: Nach dem Einstieg in den fünf Meter langen SUV, der bis zu 8 Insassen Platz bietet, fällt neben dem immensen Raumangebot die hohe Materialqualität auf, die wir in Europa von Kia bislang nicht kennen. Der größte SUV von Kia sieht cool aus und nimmt es im Interieur mit den etablierten Premium-Marken auf.

Bereits erhältlich in Nordamerika und im Nahen Osten, sorgt für den Antrieb des allradangetriebenen Telluride ein 3,8 Liter großer V6-Motor mit 295 PS. Dazu kommen eine ziemlich umfangreiche Serienausstattung, moderne Technologien sowie Sicherheitssysteme und ein grandioses Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Telluride ist komplett ausgestattet in der Topversion für unter 50.000 US-Dollar erhältlich (aktuell umgerechnet weniger als 46.000 Euro). Das Basismodell steht für nur 31.890 US-Dollar in der Preisliste, was derzeit etwa 29.000 Euro entspricht.

Auch wenn aktuell nicht geplant ist, dass der Kia Telluride in Europa auf den Markt kommt, so weist der siegreiche Telluride  den Weg für die nächste Generation des Kia Sportage und des Kia Sorento in puncto Design, Technologie und Qualität. Kia rückt mit seinen Fahrzeugen näher an die Premium-Marken heran, bleibt dabei allerdings weiterhin preislich attraktiv.

World Car Design of the Year 2020: Der Mazda3

Der Mazda3 ging keineswegs leer aus und holte sich den Titel „World Car Design of the Year 2020“. Für Mazda stellt diese Auszeichnung die Krönung im Jahr des 100. Firmenjubiläums dar. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten beim „World Car Design oft he Year“ in diesem Jahr der Porsche Taycan und der Peugeot 208.

Bereits im Stand schafft es der Mazda3, durch sein ausdrucksstarkes Design die Blicke auf sich zu ziehen. Fließende Linien und eine markante Formgebung setzen den Japaner in Szene. Die angriffslustig gestaltete Front mit dem großen Kühlergrill und den scharf gezeichneten Scheinwerfern heben die dynamische Präsenz des Mazda 3 weiter hervor.

Für Mazda handelt es sich in dieser Kategorie bereits um den zweiten Design-Triumph: 2016 ging der Mazda MX-5 siegreich hervor und holte damals außerdem die Auszeichnung „World Car of the Year“.

World Performance Car 2020: Der Porsche Taycan

Beim „World Performance Car 2020“ setzte sich Porsche sehr überlegen durch. In der Top 3 befanden sich der Porsche 911, der Porsche Taycan und der Porsche 718 Cayman/Spyder GT4. Es war nur noch eine Frage, welcher Porsche den Titel holen würde. Den Titel holte sich mit dem Porsche Taycan ein Elektro-Sportwagen, gefolgt vom Porsche 911 und vom Porsche 718 GT4. Bereits beim „German Car of the Year 2020“ ging der Taycan vor wenigen Monaten als Gesamtsieger hervor.

In der Topversion erzielt der Porsche Taycan Turbo S eine Systemleistung von 460 kW/625 PS. Mit Overboost sind es bei aktivierter Launch Control sogar 560 kW/761 PS. Was dann folgt, ist brutal: Dieses Elektroauto spurtet in nur 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 260 km/h limitiert. In Kurven zeigt der Taycan, dass er ein echter Porsche ist. Der Taycan krallt sich regelrecht in den Asphalt, baut beeindruckend viel Traktion auf und dann folgt am Kurvenausgang erneut diese atemberaubende Beschleunigung.

Doch es ist nicht nur der Antrieb, der beeindruckt: Der Taycan bietet Leistung, Performance und Reichweite. Porsche gibt die Reichweite des Taycan Turbo S nach dem realitätsnahen WLTP-Zyklus mit 388 bis 412 Kilometern an. Wir erzielten zuvor bei einer Testfahrt im Alltag eine Reichweite von rund 360 Kilometern. Die Ladezeit des Akkus von 5 bis 80 Prozent beträgt an einer Schnellladesäule mit 270 kW Gleichstrom (DC) nur 22,5 Minuten bei optimalen Bedingungen. In gut 5 Minuten lässt sich an einer Schnellladesäule Energie für bis zu 100 Kilometern Reichweite nachladen.

World Luxury Car 2020: Der Porsche Taycan

Für Porsche kam ein weiterer Titel hinzu: Der Porsche Taycan triumphierte ebenfalls in der Kategorie „World Luxury Car 2020“ und machte damit den Doppelsieg perfekt. Porsche war es wichtig, sein Elektroauto nicht nur auf Performance, sondern auch auf Komfort für vier Personen, digitalen Luxus und eine bedingungslose Alltagstauglichkeit auszulegen.

Die Speed des Taycans weiß mitzureißen. Aber der Elektro-Sportwagen kann es beim Cruisen in der Stadt und über Landstraßen auch sanft und ruhig angehen. Mehr noch: So dynamisch der Taycan ist, bügelt die Luftfederung Straßen und deren Unebenheiten regelrecht glatt. Dazu kommen im Innenraum eine hervorragende Material- und Verarbeitungsqualität sowie modernste Technologien an Bord. Mit diesem Gesamtpaket verwies der Porsche Taycan in der Kategorie des besten Luxusautos den Porsche 911 auf Platz 2 und den Mercedes-Benz ECQ auf Rang 3.

World Urban Car 2020: Der Kia e-Soul (Soul EV)

Eine zweifache Ehrung feierte ebenfalls Kia: Mit dem Kia e-Soul (Soul EV) holte sich der südkoreanische Hersteller zusätzlich den Titel „World Urban Car 2020“. Der e-Soul erweist sich mit seinen kompakten Maßen, dem mutigen Design, seinem rein elektrischen Antrieb und hoher Reichweite als ideales Stadtauto. Auf Platz 2 folgte der VW T-Cross und auf Rang 3 der Mini Electric.

Den Kia e-Soul gibt es in zwei Motorisierungen. Das Basismodell verfügt über einen 100-kW-Elektromotor (136 PS) und einen Akku mit 39,2 kWh. Die stärkere Version kommt auf 150 kW/204 PS. Für den e-Soul 136 mit der kleineren Batterie gibt Kia eine Reichweite von bis zu 276 Kilometern an, für den e-Soul 204 bis zu 452 Kilometer. An einer 100-kW-Schnellladestation lassen sich beide Varianten von 0 auf 80 Prozent in 54 Minuten aufladen, bei 50 kW Gleichstrom benötigt der e-Soul 136 mit dem kleineren Akku 57 Minuten, während es 75 Minuten beim e-Soul 204 sind. Damit eignet sich der Elektro-Crossover neben dem innerstädtischen Verkehr zum Beispiel auch für Berufspendler mit längerem Arbeitsweg.

World Car Person of the Year 2020: Carlos Tavares

Der Portugiese Carlos Tavares (geboren am 14. August 1958 in Lissabon) wird für seine herausragenden Erfolge als „World Car Person of the Year 2020“ gewürdigt. Den meisten bekannt ist Tavares  als Vorstandsvorsitzender der Groupe PSA, die viele primär mit den Marken Peugeot, Citroën und DS assoziieren.  Carlos Tavares war es, der PSA zurück in die Gewinnzone brachte. Ende Juli 2017 übernahm PSA die Marken Opel und Vauxhall von General Motors für rund 1,3 Milliarden Euro. Was dann folgte: Mit Tavares an der Spitze von PSA, war Opel in Rekordzeit wieder profitabel und PSA einer der bedeutendsten Weltkonzerne der Automobilbranche.

Der nächste Coup: 2019 handelte Tavares die Verschmelzung von PSA mit der italienisch-amerikanischen Gruppe FCA (Fiat Chrysler Automobiles) aus. Zu FCA gehören neben Fiat und Chrysler unter anderem die Marken Jeep, Maserati, Alfa Romeo, Lancia, Dodge und Ram. Durch die Fusion von PSA und FCA entsteht nach Volumen der viertgrößte Autohersteller der Welt.

Wer jetzt bei Carlos Tavares an einen kalten Manager denkt, liegt falsch: Tavares blieb auf dem Boden und besticht durch seine ruhige, würdevolle Art beim Umgang mit anderen Menschen. Was mich persönlich beeindruckte: Auf einer Veranstaltung in Portugal zog sich Tavares nicht einfach zurück, um nur für seine Rede zu erscheinen. Tavares mischte sich bereits im Vorfeld unter die Anwesenden, begrüßte jeden Gast und seine Mitarbeiter von Peugeot höflich mit Handschlag (vor dem Ausbruch des Coronavirus). Dabei suchte Tavares nicht nur das Gespräch mit einem kleinen, von ihm ausgewählten Personenkreis, sondern gleichwohl mit jungen und älteren Menschen ohne Anzug. Tavares blieb, trotz immenser Erfolge, anständig, was ihn zusätzlich auszeichnet.

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17.04.2020

Vielen Dank für diesen gut formulierten und hilfreichen Artikel, der mir sehr bei der Recherche geholfen hat. Liebe Grüße aus Hannover W. Wengenroth


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