Die deutschen Autohersteller räumen bei den diesjährigen „World Car Awards“ richtig ab und holen sich den Sieg in 3 von 5 Kategorien. Den Titel als „World Car of the Year 2021“ holt sich der VW ID.4 - und ist damit das aktuell beste Auto der Welt. Doch ebenso begehrt sind die Siege in den einzelnen Kategorien, bei denen ebenfalls deutsche Autos triumphieren. Kaufen lässt sich die Auszeichnung für das weltweit beste Auto des Jahres 2021 nicht; denn die „World Car Awards“ werden nicht von Magazinen und Zeitschriften vergeben, sondern von einer unabhängigen, nicht kommerziellen Organisation. Die Jury stellen 93 hochkarätige Motorjournalisten aus 28 Ländern, die im Vorfeld durch ihre Arbeit die neuen Autos selbst fahren.
Weltweit hohe Anerkennung - so erfolgt die Bewertung bei den World Car Awards
Die Bewertung der neuen Autos erfolgt nicht einfach durch das Setzen eines Kreuzchens, sondern detailliert nach mehreren Kriterien. Dazu gehören unter anderem die emotionale Ansprache und das Design, die Performance, das Fahrverhalten, ökologische Aspekte, der Komfort an Bord und das Preis/Leistungs-Verhältnis. In Deutschland werden die „World Car Awards“ von Jens Meiners, Thomas Geiger, Stefan Grundhoff, Peter Schwerdtmann und Christian Brinkmann vertreten.
World Car of the Year 2021: Der VW ID.4
© Foto: Volkswagen
Das „World Car of the Year 2021“ ist der VW ID.4, der sich im großen Finale gegen den Honda e und den Toyota Yaris durchsetzte. Der erste Elektro-SUV von Volkswagen zeigt, wie alltagstauglich moderne Elektromobilität ist. Punkten kann der Volkswagen ID.4 durch viel Platz für Familie sowie Gepäck und etliche Innovationen. Auf Wunsch gibt es zum Beispiel ein Augmented-Reality-Head-Up-Display, bei dem sich die Hinweise in die reale Außenwelt integrieren. So projiziert das System zum Beispiel die Abbiegepfeile der Navigation scheinbar auf die Straße. Mehr noch: Der ID.4 kann wie ein Smartphone regelmäßige Updates und neue Funktionen „over the air“ empfangen, so dass das Fahrzeug stets auf dem neuesten Stand bleibt.
Erhältlich ist der ID.4 ab 36.950 Euro. Es stehen drei Leistungsstufen mit 109 kW/148 PS, 125 kW/170 PS und 150 kW/204 PS zur Verfügung. Im Sommer 2021 folgt der VW ID.4 GTX, eine 220 kW/299 PS starke Performance-Version. Lange Strecken stellen für den VW ID.4 kein Problem dar: Der kleine Akku speichert 52 kWh (netto) und ermöglicht bis zu 346 Kilometer Reichweite nach dem realitätsnahen WLTP-Zyklus. Bei der größeren Batterie sind es 77 kWh (netto) und bis zu 522 Kilometer Reichweite nach WLTP. An einer DC-Schnellladestation lässt sich der ID.4 mit der 77-kWh-Batterie und 125 kW Ladeleistung in rund 30 Minuten für die nächsten 320 Kilometer (WLTP) nachladen.
Für Volkswagen ist es bereits der 5. Gesamtsieg bei den „World Car Awards“. Den Titel „World Car of the Year” holten zuvor der VW Golf 6 (2009), der VW Polo (2010), der VW up! (2012) und der VW Golf 7 (2013).
World Urban Car 2021: Der Honda e
© Foto: Honda
Beim „German Car of the Year 2021“ ging der Honda e bereits vor wenigen Monaten als Gesamtsieger hervor. Jetzt holt sich der vollelektrische City-Flitzer mit dem coolen Design den Titel „World Urban Car 2021“ für das weltweit beste Stadtauto und verweist den Toyota Yaris und den Honda Jazz auf die Plätze 2 und 3.
Der Elektroantrieb generiert in der Basisversion 100 kW/136 PS und beim Honda e Advance 113 kW/154 PS, was bei dem kleinen E-Auto mit viel Fahrspaß einhergeht. Dazu spielt der Honda e im dichten Stadtverkehr seine Vorteile mit einer hohen Agilität und einem kleinen Wendekreis aus. Extra für die Stadt und das urbane Umfeld entwickelt, setzen die Japaner auf einen kompakten Akku mit einer Kapazität von 35,5 kWh, der sich schnell laden lässt. An einem Schnellladesystem mit 100 kW dauert der Ladevorgang auf 80 Prozent nur 30 Minuten, mit 50 kW sogar nur 31 Minuten. Die Reichweite des Honda e: Bis zu 220 Kilometer sind es nach der realitätsnahen WLTP-Norm.
Derweil besticht das kleine Elektroauto im Innenraum durch seine moderne, erfrischende Lounge-Atmosphäre und ein überraschend großzügiges Raumgefühl vorne als auch hinten. Doch das Highlight im Interieur ist die volldigitale, aus fünf Bildschirmen bestehende Armaturentafel, die sich über die volle Fahrzeugbreite zieht. Über die Infotainment-Displays lassen sich verschiedenste Apps und Dienste steuern. In der Preisliste steht der Honda e ab 33.850 Euro.
World Performance Car 2021: Der Porsche 911 Turbo
© Foto: Porsche
Beim „World Performance Car 2021” setzt sich der neue Porsche 911 Turbo mit seiner Performance überlegen durch. Auf Platz 2 folgte mit dem Audi RS Q8 ein Performance-SUV und auf Rang 3 der Toyota GR Yaris - eine kleine Rennsemmel. In der Vergangenheit gingen bereits der Porsche Cayman S (2006), dem Porsche 911 (2012), dem Porsche Boxster/Cayman (2013), dem Porsche 911 GT3 (2014), dem Porsche Boxster/Cayman (2017) und dem Porsche Taycan (2020) siegreich hervor. Damit holt Porsche bereits zum 7. Mal den Titel als „World Performance Car“.
Mit jetzt 580 PS beschleunigt der mit einem 3,0 Liter großen Sechszylinder-Boxermotor ausgestattet Porsche 911 Turbo in nur 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dank 750 Nm Drehmoment, jetzt ohne zeitliches Overboost-Limit, erfolgen Zwischenspurts noch spontaner und müheloser. Damit liegen Beschleunigung, Leistung und Drehmoment des neuen Porsche 911 Turbo auf dem Niveau des Porsche 911 Turbo S der vorigen Generation. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 320 km/h. Der aktuelle Porsche 911 Turbo S erledigt den klassischen Sprint auf Tempo 100 in 2,7 Sekunden und erzielt eine Top-Speed von 330 km/h.
Doch was den neuen, technisch umfangreich verbesserten Porsche 911 Turbo noch mehr auszeichnet: die erstaunliche, noch größere Bandbreite an Fähigkeiten. Dieser extreme Sportwagen ist unglaublich schnell und brutal, kann aber im Alltag genauso gelassen durch die Stadt fahren. Dazu kommen das imposante Handling und eine unglaublich hohe Traktion in Kurven - nicht einmal ein Hauch von Untersteuern ist zu spüren. In der Preisliste steht der Porsche 911 Turbo ab 189.176 Euro, während der Porsche 911 Turbo S ab 221.782 Euro zu haben ist.
World Luxury Car 2021: Die Mercedes-Benz S-Klasse
© Foto: Daimler
Maximaler Luxus mit einem diskreten Auftritt: Die Mercedes-Benz S-Klasse überschreitet erneut die Grenzen mit bahnbrechender Technologie und einem noch stärkeren Fokus auf Verfeinerung. Mit großem Abstand vor dem Polestar 2 und dem Land Rover Defender gewinnt die Mercedes-Benz S-Klasse den Titel „World Luxury Car 2021“. Bereits 2014 holte sich die S-Klasse den begehrten Titel, 2015 gefolgt vom Mercedes-Benz S-Klasse Coupé und 2017 von der Mercedes-Benz E-Klasse.
Im Innenraum der S-Klasse erreicht der moderne Luxus das nächste Niveau. Die Designer schufen ein von Eleganz und Hochwertigkeit geprägtes Wohlfühlambiente. Mit hohem Fahr- und Geräuschkomfort sowie einem umfangreichen Angebot an Programmen kümmert sich die S-Klasse dabei um das Wohlbefinden ihrer Passagiere. Zu den Highlights zählen neben den bis zu fünf Bildschirmen die unterschiedlichen Komfortsysteme für die Insassen. Wer normalerweise bevorzugt am Steuer sitzt, wechselt in der S-Klasse sicherlich gerne in die Komfortzone im Fond.
Darüber hinaus besitzt die Mercedes-Benz S-Klasse ein äußerst umfassendes Angebot an Fahrerassistenzsystemen für das wichtige Plus an Sicherheit. Ab dem zweiten Halbjahr 2021 wird die S-Klasse mit dem neuen „Drive Pilot“ bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland sogar hochautomatisiert fahren können. Die Preise ffür die Mercedes-Benz S-Klasse starten bei 97.806,10 Euro.
World Car Design of the Year 2021: Der Land Rover Defender
© Foto: Jaguar Land Rover
Die neue Generation des Land Rover Defender gewinnt das „World Car Design of the Year 2021“ und ist damit das schönste Auto der Welt. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen der Honda e und der Mazda MX-30. Der Defender tritt die Nachfolge von zwei Markenbrüdern aus dem Hause Land Rover an: Bereits 2012 feierten der Range Rover Evoque und 2018 der Range Rover Velar ihre Triumphe als „World Car Design of the Year“.
Land Rover schuf einen Defender für das 21. Jahrhundert und bewahrte dabei die ruhmreiche DNA seiner Ikone und die bekannten Geländeeigenschaften. Die unverwechselbare Silhouette mit kurzen Überhängen an Front und Heck sowie markante Details wie die Alpine-Fenster im Dach und eine seitlich angeschlagene Hecktür samt außen angebrachtem Reserverad stellen charakteristische Kennzeichen eines Defenders dar, welche die Designer gekonnt in ein modernes, robustes Design integrierten. Zu haben ist der Land Rover Defender ab 50.0500 Euro.
Für die Rubrik „World Car Design of the Year” erstellt im Vorfeld ein siebenköpfiges Gremium aus weltweit renommierten Design-Experten die Auswahlliste für das Finale, aus denen die Jury-Mitglieder der World Car Awards anschließend ihre Favoriten wählen. Der Kreis der Design-Experten umfasste in diesem Jahr Gernot Bracht (Deutschland - Dozent für Design, FH Pforzheim), Ian Callum (Großbritannien - Director of Design, Callum), Gert Hildebrand (Deutschland - Inhaber Hildebrand-Design), Patrick le Quément (Frankreich - Designer und President of the Strategy Committee, The Sustainable Design School), Tom Matano (USA - Academy of Art University, früher Chefdesigner Mazda), Victor Nacif (USA - Chief Creative Officer, Dozent für Design, New School of Architecture and Design) und Shiro Nakamura (Japan - CEO, Shiro Nakamura Design Associates).
World Car Person of the Year 2021: Akio Toyoda
© Foto: Toyota
Für seine Verdienste in der Automobilindustrie wurde Akio Toyoda (geboren am 3. Mai 1956) als „World Car Person of the Year 2021“ gewürdigt. Der Präsident und CEO von Toyota gestaltete sein Unternehmen erfolgreich um. Im Jahr 2020 blieb Toyota trotz der Covid-19-Pandemie profitabel und sicherte damit weltweit Arbeitsplätze. Darüber hinaus hielt Toyota das konstante Entwicklungstempo für das Zeitalter vernetzter, autonomer und elektrischer Fahrzeuge bei.
Mehr noch: Akio Toyoda initiierte den Bau der „Woven City“ - einer realitätsnahen Prototypen-Stadt der Zukunft, in der Menschen, Gebäude und Fahrzeuge alle miteinander verbunden sind. Als „lebendiges Labor“ beherbergt „Woven City“ sowohl klassische Einwohner als auch Forscher, die vor Ort Technologien wie Autonomie, Robotik, persönliche Mobilität, Smart Home und künstliche Intelligenz (KI) in einer realen Umgebung testen und entwickeln. Das Ziel: neue Wege zu finden, das Wohlergehen unseres Planeten und der Menschen zu fördern. Das vollständig vernetzte Ökosystem nutzt mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen.
Als Enkel des Unternehmensgründers kam Akio Toyoda 1984 zur Toyota, nachdem er an der Keio Universität einen Abschluss in Jura und am Babson College in den USA einen Master in Betriebswirtschaft machte. Zunächst arbeitete Akio Toyoda in unterschiedlichen Unternehmensbereichen in Japan und im Ausland, bevor er 2000 Mitglied des Vorstands wurde. Als Senior und Executive Vice President bekleidete Toyoda unterschiedliche Positionen und wurde 2009 zum Präsidenten von Toyota ernannt.