Die legendäre Zakspeed-Viper zog bereits viele Motosportenthusiasten in ihren Bann, gewann sie doch 1999, 2001 und 2002 das berühmte 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Diese Chrysler Viper GTS-R wurde nach dem GT2-Reglement für die FIA-GT-WM aufgebaut - ein 600 PS starkes, reinrassiges Rennfahrzeug. Ein Privatier erwarb genau diese Viper im Jahr 2010 - nicht um Rennen zu fahren, sondern für den Einsatz auf der Straße.
© Foto: Jordi Miranda
Nach dem Kauf erhielt der auf Sonderumbauten von Old- und Youngtimern spezialisierte Meisterbetrieb „Heurich Classics“ den Auftrag, diese Viper auf eine Straßenzulassung umzurüsten und sie bei der Gelegenheit statt in Weiß wieder in den ursprünglichen Farben des Hasseröder-Designs erstrahlen zu lassen.
Auffallen darf diese Viper zu recht: Für den Vortrieb sorgt ein 6,2 Liter großer V8-Motor mit 600 PS. Die Performance-Daten sind nicht bekannt, aber bei nur 1.350 Kilogramm Trockengewicht dürfte der Vortrieb mehr als brachial sein. Interessant ist die Tatsache, dass es sich ursprünglich um einen V10-Motorblock handelte, bei dem man zwei Zylinder stilllegte. Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu: In dieser Viper steckt der originale Rennmotor, bei dem 2005 aufgrund des Reglements der Hubraum auf 6,2 Liter verringert und die Zylinderzahl reduziert wurde.
Für das Erreichen der Straßenzulassung entwickelten die Macher gemeinsam mit dem TÜV eine Strategie. Nach und nach verwirklichte die Werkstatt von Heurich Classics sämtliche vom TÜV geforderten Umbaumaßnahmen. Die Liste schien zu Beginn nicht enden zu wollen: Frontspoiler gekürzt, Heckdiffusor entfernt, Seitenschweller umgebaut sowie neue Felgen und Reifen als Sonderanfertigung. Immerhin zeugen das Luftleitelement (Splitter) an der Unterseite der Frontschürze und ein mächtiger Heckflügel, der für den nötigen Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten sorgt, von der Herkunft dieses Rennwagens.
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Dazu kamen ein geändertes Bremssystem und ein Handbremssystem mit CNC-gefrästen Bremssattelträgern, ein vergrößerter Lenkwinkel, ein verändertes Kühlsystem, ein Zusatzlüfter und eine modifizierte Motorperipherie. Wem das noch nicht reicht: Es war ferner erforderlich, die Auspuffanlage anzupassen sowie die Elektrik und die komplette Lichtsteuerung zu ändern. Neue Sitze mitsamt Gurtsystem, ein wieder eingebauter Beifahrersitz und eine erneuerte Verglasung rundeten die umfangreichen Maßnahmen ab.
Ein weiteres Ziel war es, die Viper in ihrem originalen Hasseröder-Design von 1999 wiedererstehen zu lassen, in dem sie unter anderem das 24-Stunden-Rennen in der Eifel gewann. Bruxafol kam diese Herausforderung gerade recht, bestand die Aufgabenstellung doch darin, mit den hauseigenen „Platinum Wrapping“-Folien die seinerzeitige Farbgebung genau zu treffen und gleichzeitig alle „alten“ Sponsoren mitsamt deren originalgetreuen Schriftzügen erneut auf die Viper zu bringen. Mit der handwerklichen Umsetzung dieser nicht ganz einfachen Aufgabe betraute man Cam Shaft.