Wenn es ordentlich knattert und brummt, Benzinduft und Abgase in der Luft liegen und die Karre rund läuft, ist der Schrauber glücklich. Es ist nicht ungewöhnlich in Deutschland, in der eigenen Garage nötige Reparaturen, kleine Verbesserungen und Umbauten selbst vorzunehmen. Für den saisonalen Reifenwechsel, die Ölstandskontrolle, das Austauschen defekter Glühbirnen und dergleichen muss man nicht in eine professionelle Werkstatt fahren. Aber wie genau wird denn aus einer Garage eine Werkstatt?
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Bauliche Gegebenheiten müssen stimmen
Erst einmal muss eine Werkstatt natürlich genügend Platz bieten. Eine Garage, in die das Auto mit viel Fingerspitzengefühl gerade eben so hineinpasst (und auch das nur, wenn der Beifahrer vorher schon ausgestiegen ist), wird nie zu einer Werkstatt werden – es fehlt der Raum für Regale, Werkzeug und mehr. Neben der Grundfläche spielt auch die Höhe eine Rolle: Für viele Arbeiten muss der Wagen auf eine Hebebühne. Zumindest ist das angenehmer, als sich mit dem Rollbrett unter den Wagen zu zwängen. Außerdem sollte Tageslicht vorhanden sein, idealerweise durch Fenster, die sich öffnen lassen. Da ein Auto oder ein Motorrad öfters mal angelassen werden muss, gegebenenfalls eine Weile im Leerlauf brummt, sollte die Garage gut zu lüften sein. Und zwar von allen Seiten, so dass Durchzug entsteht. Das Fenster darf dementsprechend auch nicht gerade vor der Sonnenterrasse des Nachbarn sein, denn der wird sich bedanken, wenn beim Grillfest die Abgase um den Tisch wabern.
Außerdem benötigt eine Werkstatt eine Waschgelegenheit. Ein Waschbecken mit Wasserhahn, an das man gegebenenfalls auch einen Gartenschlauch (zum Reinigen des Bodens) anschließen kann, ist ideal. Außerdem sollte ausreichend Platz sein, um beispielsweise nach dem Ölwechsel einen Kanister mit dem Altöl sicher aufzubewahren, bis dieser fachgerecht entsorgt werden kann. Öle dürfen nämlich weder im Hausmüll, noch über das Abwasser entsorgt werden.
Regale, Reifenständer, verschließbare Schränke
Werkzeug ist empfindlich, es leidet unter Staub, Hitze, direkter Sonneneinstrahlung und natürlich auch extremer Kälte. Daher sollte es eher geschützt aufbewahrt werden. Ein abschließbarer Werkzeugschrank ist ideal. Wer lieber mit kleinen Kästen mit thematisch geordnetem Werkzeug arbeitet, kann diese auch entsprechend beschriftet in einem offenen Regal lagern. Allerdings sollten die Kästen dann wirklich dicht schließen.
Die Sommer- und Winterreifen werden nicht jeweils nach einer Saison entsorgt und sollten richtig aufbewahrt werden. Dafür eignen sich Reifenständer sehr gut. Sie lassen ein platzsparendes Stapeln zu, sind normalerweise mit einer Folie staubfest abgedeckt und verschwinden unauffällig in einer Ecke. Wer das nicht mag, wird sich vielleicht mit den entsprechenden Hängevorrichtungen für die Wände anfreunden können.
Arbeitsabläufe sinnvoll gestalten
Wagenheber, Eimer, Lappen und Tücher gehören genauso in die Werkstatt wie die professionellen Reinigungsmittel für den Wagen. Wenn aber geschraubt und gebastelt wird, zwischendurch immer mal wieder ein Lappen nötig ist und man nicht die ganze Zeit Hände waschen und zum Regal laufen will, haben sich Werkzeugwagen bewährt. Offene Wagen mit mehreren Ebenen ermöglichen den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Werkzeugen und haben außerdem genug Platz für Reinigungsmittel, Lappen und Ersatzteile. Dank der Rollen lassen sie sich einfach um das Auto oder Motorrad herum bewegen. Geschlossene oder abdeckbare Wagen können außerdem als Aufbewahrungsmöbel genutzt werden, denn sie schützen das Werkzeug. Allerdings sollte der Wagen so gebaut sein, dass Dreckfinger leicht entfernt werden können, er stabil steht und sich sicher auch auf leicht unebenem Boden bewegt.
Der Werkzeugwagen leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit. Denn alles, was auf dem Boden herumliegt, ist in einer Werkstatt erst einmal eine Gefahrenquelle. Insofern ist die Anschaffung eines solchen Wagens kein Luxus, sondern schlicht sinnvoll. Ebenfalls sinnvoll und der Sicherheit dienlich sind Arbeitshandschuhe, eine Feinstaubmaske (wird nur bei einigen Arbeiten am Auto benötigt), Arbeitshosen und Sicherheitsschuhe. Außerdem sollte eine Lichtquelle vorhanden sein, die den Arbeitsplatz möglichst hell und schattenfrei ausleuchtet. Baustrahler sind zwar kostengünstig und hell, heizen aber oft den Raum stark auf.