Gewaltiger geht es kaum. Zumindest nicht für die Straße. Nicht als Serienfahrzeug. Die neue Dodge Viper SRT-10 ist der ultimative Asphalt-Bolide, gedacht für all jene, die weder bei unbändiger Kraft unter der Motorhaube noch beim Design Kompromisse dulden. Pur, einfach und ungefiltert – so lauten die Grundsätze, nach denen die neue Dodge Viper konstruiert wurde: Ein zweisitziger Roadster im ursprünglichen Sinn, einer, der selbst hartgesottenste Naturen befriedigt. Der Preis für das zweisitzige Cabrio, das nun auch in Deutschland erhältlich ist, liegt bei 105.000 Euro.
Tief und satt lauert die dritte Generation der Dodge Viper auf der Straße. Kurze Überhänge, tief eingeschnittene Luftauslass-Schlitze hinter den vorderen Radausschnitten sowie eine wuchtige Bereifung sprechen eine deutliche optische Sprache: was hier kommt, ist „born to be wild“. Räder- und Reifendimensonen der Doge Viper SRT-10 sind Rennwagen-typisch unterschiedlich; für optimales Lenkverhalten schmaler auf der Vorderachse, für souveräne Traktion breiter an der Hinterachse. Die Dimensionen 275 x 18 Zoll vorn und 345 x 19 Zoll hinten verleihen der Viper ohne jede Traktionshilfe enormen Grip auf der Straße und ermöglichen atemberaubende Kurvengeschwindigkeiten.
© Foto: Speed Heads
Die lang gezogene und gewölbte Motorhaube über dem markanten Dodge-Kühlerkreuz lässt die gewaltigen Dimensionen des Antriebs erahnen. Die American Dream Machine wirkt schon im Stand aggressiv – jeden Moment bereit, giftig zuzupacken.
Giftig präsentiert sich die Dodge Viper SRT-10 nicht nur optisch. Ein Blick in die technischen Daten genügt den meisten Unvorsichtigen als Warnung. Der Zehnzylinder-Big-Block-V-Motor mit 8.285 ccm Hubraum leistet 506 PS (372 kW) und entwickelt ein Drehmoment von brutalen 711 Nm bei 4.250 U/min. Damit ist die mit 306 Kilometer pro Stunde „schnellste Schlange der Welt“ das zur Zeit wohl am meisten mit einem Rennwagen vergleichbare Serienfahrzeug.
Frei von elektronischen Zügeln schießt der Dodge Viper SRT-10 in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. In einem Beschleunigungs-Duell Ende Juli mit einem amerikanischen Jagdflugzeug vom Typ Lockheed „Viper“ F-16 erreichte die Dodge Viper SRT-10 das Ende der Mess-Distanz (800 Meter) aus dem Stand nur einen Wimpernschlag später als der Jet – und das auch nur, weil die F-16 den Nachbrenner gezündet hatte. So etwas gab es bei einem Serienfahrzeug bisher noch nie.
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Doch nicht nur die technischen Daten des gewaltigen V10-Motors der neuen Dodge Viper SRT-10 faszinieren. Das Herz eines jeden Automobil-Enthusiasten schlägt auch angesichts der Renn-Technik unter der aufregenden Viper-Hülle höher. Aluminium-Fahrwerk, Brembo 44/40 Bremsen mit vier Kolben pro Bremssattel, elektrisch verstellbare Pedalerie, 18 Zoll große Vorder- sowie 19 Zoll große Hinterräder aus poliertem, geschmiedetem Aluminium mit Michelin Zero Pressure-Reifen und Reifendruck-Kontrollsystem. Diese selbsttragenden Pneus verfügen über Notlaufeigenschaften. Verstärkte Seitenwände sowie eine besondere Gummimischung halten auch bei hohen Temperaturen starke Belastungen aus.
Für die Zulassungsgenehmigung in Deutschland muss jede Viper umgerüstet werden. Dazu gehört unter anderem ein modifiziertes Auspuffsystem. Statt durch die serienmäßigen Sidepipes leitet eine neue Auspuffanlage die Abgase nun unter dem Auto nach hinten aus. Der Sound aus den vier verchromten Auspuffendrohren ist nicht minder eindrucksvoll wie der aus den Sidepipes der US-Version, die nun als zusätzliche Entlüftungskanäle dienen. Als weitere Modifikationen gibt es Nebelschlussleuchten und Standlicht, eine Reinigungsanlage für die serienmäßgen Xenon-Scheinwerfer, Instrumente mit metrischer Skalierung sowie eine elektrische Heckklappenentriegelung.
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Die Dodge Viper SRT-10 ist das Produkt des hauseigenen Tuning-Bereiches der Chrysler Group – PVO (Performance Vehicle Operations). Das Kürzel SRT steht für Street Racing Technologies, die Zahl 10 für die Anzahl der Zylinder.
Mit dem neuen Roadster Dodge Viper SRT-10 hat jetzt die dritte Generation dieser legendären „American Dream Machine“ ihren großen Auftritt. Die Viper RT/10 von 1992 – die aus einem Concept Car von 1989 hervorging – steht für Kapitel eins, das Viper GTS Coupé von 1996 läutete vier Jahre später Kapitel zwei ein. Alle drei Generationen zusammengezählt, wurde die Viper bisher insgesamt 14.000 mal gebaut.
///M Power
15.12.2003
Die neue Viper gefällt mir optisch besser als die alte. Vor allem die 4 Endrohre passen sehr gut zum Gesamtbild. Die Ausstattung scheint recht spartanisch zu sein, gefällt mir aber trotzdem. Am meisten beeindrucken einen die technischen Daten, vor allem die 711 Nm und der Hubraum :eek: .
Anaxagore
15.12.2003
Ja, das Design ist besser gelungen, wirkt zusammengehöriger als noch beim Vorgänger. Die Leistungsdaten sind schon ok, insgesamt eins der interessantesten Autos aus Amerika...