Die Lotus Elise MKII ist selbst in der kleinsten Motorisierungsstufe mit 122 PS ein dynamisches Fahrzeug. Der Grund hierfür liegt in erster Linie am Leichtbau in Formel-Technik, der bereits bei der Lotus Elise MKI im Jahr 1996 sein Debüt feierte. Die Lotus Elise erreicht dadurch eine Fahrzeugdynamik, die im praktikablen Geschwindigkeitsbereich beispielsweise dem eines Audi TT Roadsters, eines Honda S2000 oder BMW Z4 Roadsters ebenbürtig ist.
© Foto: Speed Heads
Im März 2004 präsentiert Lotus in Genf die Exige MKII mit 190 PS bei 865 kg Leergewicht. One Eleven Projects zeigte auf der Essen Motor Show bereits jetzt eine um 50 PS stärkere Version: Die Lotus Elise 240 HP mit 240 PS bei nur 780 kg Leergewicht – ein echtes Geschoss! Auch die Aerodynamik und damit Optik erhielt aufgrund der höheren fahrdynamischen Anforderungen ein anderes Gesicht.
Die hochgetunte Elise 240 HP von One Eleven Projects nimmt die Stellung eines Supersportwagens ein. Hierzu ein kleiner Vergleich hinsichtlich des Leistungsgewichts:
- Lotus Elise 240 HP (240 PS)mit 3,3 kg/PS
- Porsche Turbo (420 PS) mit 3,7 kg/PS
- BMW M3 CSL (360 PS) mit 3,9 kg/PS
- Neue Lotus Exige MKII (190 PS) mit 4,6 kg/PS
Damit bewegt sich die Elise 240 HP von One Eleven Projects auf dem Niveau eines Lamborghini Gallardo (3,2 kg/PS), einem Supersportwagen mit 500 PS. Welche Bedeutung das Leistungsgewicht auf das Beschleunigungsvermögen hat, zeigt dieses Beispiel: Obgleich die Elise 240 HP nur über einen Heckantrieb verfügt und eine erheblich geringere PS-Zahl aufweist, ist von 0 auf 100 km/h nahezu ein Gleichstand zu verbuchen. Die Lotus Elise 240 HP legt diesen Sprint in unter 4,2 Sekunden zurück. Der Vortrieb diese „kleinen“ Elise stoppt erst bei über 245 km/h. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 6-Gang-Getriebe mit Differentialsperre.
© Foto: Speed Heads
Einbaumaße und Gewichtsanforderungen machen einen Vierzylinder-Leichtmetall-Motor mit variabler Nockenwellensteuerung notwendig. Die Machbarkeitsstudie riet früh dazu, sich auf ein Honda-Antriebsaggregat zu konzentrieren. Ausschlaggebend war die Motorleistung und –charakteristik, verbunden mit der Zuverlässigkeit eines Sportmotors mit einem hohen Technologiestand. Ideale Einbauvoraussetzungen (Quereinbau, Anordnung der Auslassseite etc.) und ein geringes Gewicht spielten eine mitentscheidende Rolle.
Die Änderungen am Ausgangsfahrzeug umfassten viele Komponenten. So wurden z. B. Antriebsgelenke, Antriebswellen, Fahrwerk, Öl- und Wasserkühler neu entwickelt. Das Fahrzeugchassis der Lotus Elise diente bereits 1996 als Basis für ein Lotus GT1-Fahrzeug und verkraftete schadlos eine Motorleistung von über 600 PS auf der Rennstrecke. Ferner wurden zur Verbesserung der Luftwiderstandsbeiwerte die Lufteinlässe verkleinert und an der Front von drei auf zwei verringert. Der Abtrieb erhielt durch eine wirksamere Frontlippe eine Optimierung, die darüber hinaus die Keilwirkung des Fahrzeugs noch deutlicher unterstreicht.
© Foto: Speed Heads
Bei den Rädern bietet One Eleven Projects die Lotus-Sportfelgen in der Größe 6,5 x 16 Zoll mit einer 195/50 R16 Bereifung vorne und 7,5 x 17 Zoll mit einer Bereifung von 225/45 R17 hinten.
Besonderes Augenmerk legte One Eleven Projects beim Tuning der Elise 240 HP auf die strikte Einhaltung der Philosophie von Lotus-Firmengründer Colin Chapman „Performance through Lightweight“, um Gewichtsverteilung und Leergewicht nahezu unverändert gegenüber der Basisversion zu belassen.
rennfahrer (Gast)
15.12.2003
Mich würd mal interessieren, bei welcher Drehzahl die 240PS anliegen, viel Nm hat die normale Elise ja nicht. Aber... 780 kg Leergewicht und 240PS bringens nur auf 245km/h ?! Wäre für mich rausgeschmissenes Geld eine Elise zu tunen, zumal sie ja eh nicht so für Vmax ausgelegt ist sondern eher aufs Hinausbeschleunigen. Optisch dennoch gelungen!
Landy
15.12.2003
Das Tuning ist schon sinnvoll - wenn man den Wagen oft im Bereich 100-160km/h bewegt und dort eine sehr hohe Beschleunigung will. Zum Beispiel auf der Nordschleife ist das ideal und in den Kurven ist sowieso kaum jemand schneller. Man hat die Leistung sicher nicht der V-Max wegen erhöht, sonst würde man wahrscheinlich auch noch mehr herausholen können (andere Getriebübersetzung).
speedheads
15.12.2003
Die Elise 240 HP wurde für kurvenreiche Straßen und Rennstrecken gebaut, wo es nicht auf Vmax ankommt. Den kleinen Kurs in Hockenheim meisterte die Elise 240 HP in nur 1.13,5 Minuten.
///M Power
15.12.2003
Bei der Lackierung bekommt man ja Augenkrebs. Die Front der Elise gefällt mir nicht so besonders, das Heck hingegen sehr gut. Am meisten beeindrucken mich die technischen Daten und die Fahrleistungen, ausgenommen der Höchstgeschwindigkeit. Nur 780 Kg bei 240 PS, das ist schon klasse.
speedheads
15.12.2003
Das Licht auf der Essen Motor Show war teilweise nicht so gut bei den kleineren Ständen. Die großen Autohersteller leuchten ihre Stände daher mit vielen Scheinwerfern aus, um dies zu vermeiden. Es ist schon - wie auch beim getunten Ferrari 360 Modena von Limited Cars - das klassische Rot.
///M Power
15.12.2003
Da bin ich ja beruhigt. Wenn die Lackierung wirklich so wie auf den Bildern aussehen würde, müßten sie das noch ändern. Aber ist ja zum Glück nicht der Fall .
Anaxagore
15.12.2003
Schönes Konzept, das die Elise vertritt! Und mit den 240 PS auch endlich angemessen Motorisiert...
speedheads
15.12.2003
[QUOTE][i]Original geschrieben von rennfahrer [/i] [B]Mich würd mal interessieren, bei welcher Drehzahl die 240PS anliegen. [/B][/QUOTE] Ich habe mich erkundigt: Die 240 PS lagen bei 8.885 U/min an; das maximale Drehmoment von 223 Nm bei 5.390 U/min. Bei nur 780 kg Leergewicht eine tolle Leistung.
rennfahrer (Gast)
15.12.2003
@speedheads danke, hab ich mir fast schon gedacht, dass man den drehmomentschwachen Motor immer auf Drehzahl halten muss. Frage mich nur, ob die Lotus Motoren da so haltbar sind wie die Reiskocher ala V-Tec und Konsorten. Für mich wär die Elise nichts...
speedheads
15.12.2003
Im März 2004 wird in Genf von Lotus die Exige MKII mit 190 PS vorgestellt. Diese hat erstmals einen Toyota-Antriebsstrang. Die Elise 240 HP von One Eleven Projects besitzt einen Honda-Antriebsstrang, der den höheren Anforderungen gerecht wird.
Anaxagore
16.12.2003
Wenn die Elise nicht von einem Englischen Kleinserienhersteller wäre würde ich jede Nacht von ihr träumen. Aber was ein Freund von mir für Erfahrungen mit Lotus gemacht hat: Lieber Finger weg...
Kaimann
16.12.2003
Ein prächtiges Fahrzeug. Im letzten Jahr war ich mal drauf und dran, eine Liese zu kaufen. Aber sind doch etwas eng für mich und es steht schon soviel unverkauftes Zeug herum, also hab ich´s gelassen. Wer sich für Elisen und Ableger interessiert, schaue mal unter [url]www.seven-ig.de[/url] nach. Die Seven IG war ursprünglich eine Interessenvertretung der verschiedenen Seven Fahrzeuge, bietet heute aber den Liesen eine Bleibe. Es gibt ein regelmäßiges Magazin mit Anzeigenteil (privat und gewerbliche und Tuninghändler), der Teil ist glaube ich auch online. Zudem gibt es jedes Jahr mehrere Veranstaltungen auf Rennstrecken (freies Fahren), falls jemand mal anfragen möchte. MfG Kaimann
Christoph
16.12.2003
Ich finde den (die??) Elise eigentlich recht gut wenn da nur nicht diese Front wäre . Damit sieht das Auto aus wie so ein Wagen aus einem Comic-Film der gleich anfängt zu sprechen :D . Im großen und ganzen gut gelungen. Doch ich finde, dass einem Lotus Elise eine "bösere" Front besser steht.
Kaimann
16.12.2003
Im Industriedesign gab es einen Leitsatz: Form follows function. Dies mag als Entschuldigung für eine recht kompromißlose Fahrmaschine reichen ? MfG Kaimann