Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) kann auf eine mittlerweile 106jährige Geschichte zurückblicken. Die erste IAA fand 1897 im Berliner Hotel Bristol statt, wo genau 8 „Motorwagen“ der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Bis zum Jahre 1911 entwickelte sich die IAA zur festen Einrichtung und fand teilweise sogar zweimal pro Jahr statt. Inzwischen wurde das hoffähig gewordene Automobil im industriellen Stil gefertigt.
Die nächsten Jahre sind geprägt vom 1. Weltkrieg. Die erste IAA nach dem 1. Weltkrieg fand 1921 wieder ihre Heimat in Berlin: 67 Automobilhersteller stellten 90 PKW- und 49 LKW-Modelle vor. Im Vordergrund dieser IAA Stand das Thema „Komfort“.
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Die Zeiten wurden schwierig, insbesondere die Weltwirtschaftskrise machte der IAA zu schaffen. 1931 sind die Auswirkungen noch zu spüren, doch auf der 22. IAA in Berlin werden bereits 295.000 Besucher gezählt; Premiere feiern Fahrzeuge mit Frontantrieb. Vor dem 2. Weltkrieg erreicht die 29. IAA im Jahre 1939 noch einen Besucherrekord mit 825.000 Gästen. Erstmals erfolgt die Präsentation des neuen „Volkswagen“. Der „Kraft-durch-Freude-Wagen“ wird später als „Käfer“ Geschichte schreiben.
In den Nachkriegsjahren beteiligen sich die deutschen Automobil- und Zubehörhersteller ab 1947 an der Exportmesse in Hannover, wo die Halle der Automobilindustrie zum Publikumsmagneten wird. Im Jahre 1951 findet eine IAA zum ersten Mal in den Messehallen von Frankfurt statt: Das Großereignis im April 1951 zieht 570.000 Besucher an. Ein halbes Jahr später, im September 1951, besuchen 290.000 Gäste eine weitere Autoschau in Berlin. Mit dieser 35. IAA verabschiedet sich die deutsche Automobilindustrie von ihrem historischen Ausstellungsplatz und zieht ganz nach Frankfurt am Main um. Von nun an wird die IAA im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgerichtet.
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Die Automobilindustrie ist im Aufschwung: 1956 überschreitet die Kfz-Produktion in der Bundesrepublik Deutschland erstmals die Millionengrenze; rund 320.000 Menschen sind in der Automobilindustrie beschäftigt. In der Weltproduktion belegen die deutschen Autohersteller Platz 2 hinter den USA. Autos „Made in Germany“ sind der Exportschlager. Fast jedes zweite in Deutschland gefertigte Fahrzeug wird ins Ausland verkauft.
1961 fand die 40. IAA statt und zog 950.000 Besucher auf das Frankfurter Messegelände – neuer Besucherrekord. Der Durchbruch zur Massenmotorisierung war geschafft. Im Vordergrund zahlreicher PKW-Präsentationen steht nun im Rahmen der Sicherheit der Insassenschutz. Einer der Stars der Ausstellung ist der Sicherheitsgurt.
Die Japaner mussten in dieser Zeit auf dem Automobilsektor in Europa noch Pionierarbeit leisten. 1965 stellt Honda als erstes japanisches Unternehmen seine PKW-Modelle auf einer IAA aus.
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Die 44. IAA im Jahre 1969 steht unter dem Motto „Lieferfristen“: Der Konjunktureinbruch von 1967 ist überwunden und die deutsche Automobilindustrie erlebt einen „zweiten Frühling“. Im Laufe der nächsten Jahre steuern die deutschen Automobilherstellereinen neuen Produktionsrekord auf: 1977 werden mehr als 4 Millionen Kraftfahrzeuge fertiggestellt. Die IAA ist Sinnbild für das weiter gewachsene Selbstbewusstsein der deutschen Automobilindustrie.
„Energiesparen“ steht im Vordergrund der Berichterstattung über die 49. IAA im Jahre 1981. Neue Modelle werden am häufigsten unter den Aspekten Wirtschaftlichkeit und geringer Benzinverbrauch vorgestellt. Diese IAA wird aber auch als Signal für einen „begrenzten wirtschaftlichen Aufschwung“ gewertet.
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Die letzte gemeinsame IAA mit PKW und Nutzfahrzeugen im Jahre 1989 macht deutlich, dass der Messeplatz Frankfurt für diese Großveranstaltung zu klein geworden ist: Fast 2.000 Aussteller drängen sich auf einer Ausstellungsfläche von 252.000 Quadratmetern. Mehr als 1,2 Millionen Besucher werden gezählt. Aufgrund der hohen Nachfrage können die Wünsche der Aussteller nach einer entsprechenden Standfläche nicht mehr vollständig berücksichtigt werden. Dies führt zum Beschluss, künftig zwei verschiedene IAA durchzuführen.
1991 ist die IAA erstmals zweigeteilt: In ungeraden Jahren findet die „IAA Personenkraftwagen“ in Frankfurt statt, in geraden Jahren gibt es die „IAA-Nutzfahrzeuge“ in Hannover zu sehen. Die erste „reine“ IAA Personenkraftwagen wird 1991 ein voller Erfolg: 1.271 Aussteller aus 43 Ländern zeigen ihre neuen Produkte und Innovationen auf einer Ausstellungsfläche von rund 200.000 Quadratmetern. Mit mehr als 935.000 Besuchern ist diese IAA sehr gut besucht.
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Die letzte IAA des Jahrtausends steht 1999 unter dem Motto „Auto: Treffpunkt Zukunft“. Hersteller und Zulieferer zeigen, wie sie sich mit zukunftsorientierten Lösungen auf die Herausforderungen des neuen Jahrtausends vorbereiten. Besonders die Entwicklungen unter der Motorhaube machen deutlich, dass es der Automobilindustrie mit dem Umweltschutz ernst ist. Durch Neuerungen im Antriebs- und Motorenbereich werden die Autos noch sparsamer und sauberer.
Der Terroranschlag am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York überschattet die IAA in Frankfurt. Die Ausstellung findet dennoch statt. Allerdings wird aus Solidarität mit den Terroropfern und deren Angehörigen auf sämtliche Showteile und laute Musik ebenso verzichtet wie auf die feierliche Eröffnungsveranstaltung mit dem Bundeskanzler. VDA-Präsident Gottschalk begründet diese Entscheidung: „Weil es nicht geschehen darf, dass wir uns von terroristischen Kräften die Freiheit des Handelns nehmen lassen. Und weil wir als internationale Schlüsselbranche die Verantwortung haben, Stillstand nicht zuzulassen.“ Das Publikum bestätigt eindrucksvoll die Richtigkeit der Entscheidung des VDA: Über 800.000 Menschen besuchen die „leise“ IAA.
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Die IAA im Jahre 2003 ist die 60. und erreicht erneut einen Besucherrekord: 1 Million Gäste setzen mit ihrer betont positiven Einstellung gegenüber dem Auto ein Signal gegen Pessimismus und für Zuversicht. Politik und Unternehmen erwarten, dass diese IAA nach dreieinhalb Jahren Flaute im Inland Belebungstendenzen für die Automobilnachfrage nach sich zieht. Wie eine Umfrage des VDA ergibt, plant jeder fünfte IAA-Besucher den Kauf eines Neuwagens. Vor allem für junge Leute ist die IAA attraktiv: 40 Prozent der Besucher sind unter 30 Jahre alt. Und die IAA ist eine internationale Messe: Jeder achte Fachbesucher kommt aus dem Ausland, um sich die Produkte der rund 1.000 Ausstellern aus 42 Ländern anzugucken.
Vom 15. bis 25. September 2005 findet die nächste IAA PKW in Frankfurt am Main statt.