Alfa Romeo kündigte im Vorfeld der IAA einen neuen Supersportwagen mit V8-Motor an und zum Vorschein kam eine wahre Sensation: der schnelle und starke 8c Competizione, der den Mythos Alfa Romeo wieder aufleben lässt.
Dieser Prototyp, vom Centro Stile Alfa Romeo entworfen, soll zu einer echten Ikone der Marke werden. In den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Bezeichnung "8c" jenen Sportwagen und illustren Straßenfahrzeugen zugesprochen, die über einen neuartigen 8-Zylindermotor in Linie verfügten, ein Meisterwerk des legendären Vittorio Jano. Was den Ausdruck "competizione" betrifft, so rührt er vom 6C 2500 Competizione her, jenem Renncoupé, welches von Fangio und Zanardi anlässlich der denkwürdigen Mille Miglia von 1950 pilotiert wurde.
© Foto: Speed Heads
Nun, was den "8c Competizione" betrifft, so handelt es sich keineswegs um einen erfundenen Namen, sondern um etwas, was einen direkten Bezug zur Renngeschichte Alfas hat. Denn die Legende der Mailänder Autoschmiede gründet vor allem auf den unzähligen, auf allen Renn- und Rallyestrecken der Welt errungenen Siegen. Und Siege - die gab es in Hülle und Fülle! Allein ihnen wäre ein Riesenkapitel der Autogeschichte zu widmen, eine Geschichte geschrieben von Menschen und ihrem Sportsgeist, von sagenhaften Motoren und neuen, technisch fortschrittlichen Lösungen. Ein technischer und menschlicher Nachlass, der sich hin bis zu den heutigen Alfa Romeos erstreckt und letzteren ihren eigenen, starken Charakter verleiht, eine Synthese aus Schönheit und Stil, beide im Dienste höchsten Fahrvergnügens.
Sehen wir uns die Linienführung dieses sportlichen, aus Karbonfiber hergestellten Zweisitzers näher an. Die Länge beträgt 4278 mm, er ist mit 1900 mm sehr breit geraten und mit 1250 mm auch sehr niedrig, dies bei einem Radstand von 2595 mm. Die Gürtellinie wird durch eine parallel verlaufende, auf Höhe der Radausschnitte liegende, scharf geschnittene Kante markant unterstrichen. Breite Räder, vorne mit der Dimension 245/50-R 20 und hinten 275/35-R 20, verleihen dem Wagen ein muskulöses Aussehen, das von den geschwungenen Flügeln noch hervorgehoben wird und dem Ganzen eine starke, einmalige Persönlichkeit verleiht. Diese wirkt sich aber keinesfalls störend auf die Eleganz der Linien aus, die harmonisch von vorn nach hinten fließen, mit in die Stossfänger integrierten Leuchteinheiten. Die gelungene Stilübung findet ihre Krönung in der gewagten Auslegung des Rückfensters, dessen Glas die hinteren Säulen umfasst.
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Was die Frontpartie betrifft, so erinnert ihre Grundarchitektur an die wichtigsten Alfa Romeos der Vergangenheit. So der Kühlergrill, der an das 33er Coupé Stradale verweist, währenddem sich die hinteren Leuchteinheiten an jene des Giulia TZ anlehnen. Die Studie spiegelt das Konzept eines Automobils - wie es sich Alfa Romeo heute vorstellt - wider: ein mutiger, kreativer Schritt nach vorne. Wenn man diese Studie mit einer anderen Kreation des Hauses vergleicht, dem Nuvola, der noch andere Hinweise auf die kommende Stilrichtung Alfas gibt, so will der neue Alfa 8 c Competizione die gelungensten Schöpfungen Alfas neu interpretieren.
Wobei ein Element, welches allen Alfas der Vergangenheit gemein ist, nicht zu kurz kommt: auch ein verwöhnter Fahrer wird am Volant nicht enttäuscht sein. Unter der Motorhaube sitzt nämlich ein wunderschöner 4,2 Liter V8 (90°) mit Kompressor, der über 400 PS bei 7'000 U/min. leistet. Dieser Prototyp mit Hinterradantrieb besitzt über ein von Hand geschaltetes 6-Ganggetriebe, dessen eine Spitzengeschwindigkeit bei über 300 km/h liegt mit einer Beschleunigung von 0-100 km/h in genau 4,5 Sekunden. Die Motor/Getriebeeinheit verfügt somit nicht nur über Leistung und Drehmoment (über 45 mkg bei 4.500 U/min), sondern erlaubt auch entspanntes Fahren, sogar im unteren Geschwindigkeitsbereich. Trotz den außerordentlichen Fahrleistungen wird dieser Bolide überall zu Hause sein, sei es auf normalen, öffentlichen Strassen oder auf der Rennstrecke.
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Der 8c Competizione soll aber auch im Bereich des Fahrverhaltens überzeugen - er verbindet beste Straßenhaltung mit der Wendigkeit eines reinrassigen Polo-Pferdes. Dies rührt vor allem vom ultimativen Fahrwerk her, welches vorne und hinten über doppelte, quadratisch angeordnete Lenker verfügt, die ein sehr gesundes und sicheres Fahrverhalten garantieren, gepaart mit schnellen und präzisen Reaktionen. Für den 8c hat Alfa den Hinterradantrieb gewählt, aufgrund der dadurch möglichen, idealen Gewichtsverteilung der zur Verfügung stehenden, hohen Motorleistung und um dem Fahrer unvergesslichen Fahrspaß zu garantieren.
Ferrari- und Porsche-Fahrer sollten zukünftig einen Blick in den Rückspiegel werfen, denn der 8c Competizione von Alfa Romeo soll ab 2006 in Serie gehen.