Mit dem neuen Mercedes-Benz SLR McLaren, der auf der IAA Weltpremiere feierte, dokumentieren die Stuttgarter Automobilmarke und Formel-1-Partner McLaren ihre langjährige Erfahrung bei der Entwicklung und Produktion von Hochleistungssportwagen. Der Zweisitzer mit den markanten Flügeltüren und Stilelementen der Formel-1-Silberpfeile setzt den Mythos der legendären SLR-Rennsportwagen aus den Fünfzigerjahren fort.
© Foto: Speed Heads
Der Gran Turismo des 21. Jahrhunderts besteht fast vollständig aus Carbonfaser-Werkstoffen (CFK). Dieses leichte, gleichzeitig jedoch extrem steife Material stammt aus der Luft- und Raumfahrttechnologie und bewährt sich auch in modernen Formel-1-Rennwagen. Der Gewichtsvorteil des Hightech-Werkstoffs gegenüber Stahl beträgt rund 50 Prozent. Überdies zeichnen sich Carbonfasern beim Aufprall durch eine vier- bis fünffach höhere Energieabsorption als Stahl und Aluminium aus. Diese Eigenschaften nutzt Mercedes-Benz und setzt in der Frontstruktur des neuen SLR zwei jeweils 620 Millimeter lange Längsträgerelemente aus Carbonfasern ein, die beim definierten Frontalaufprall die gesamte Crashenergie aufnehmen. Die Fahrgastzelle, die rundum ebenfalls aus CFK besteht und damit auch beim Seiten- oder Heckaufprall einen sehr sicheren Überlebensraum bietet, bleibt dadurch weitgehend unbeschädigt. Adaptive Airbags, neu entwickelte Knie- und Sidebags sowie Gurtstraffer runden die Sicherheitsausstattung ab.
Auch bei der Herstellung der Bremsscheiben setzt Mercedes-Benz eine neue Werkstoff-Technologie ein. Sie bestehen aus faserverstärkter Keramik und zeichnen sich nicht nur durch hohe Standfestigkeit und sehr lange Lebensdauer aus, sondern ermöglichen im Zusammenwirken mit dem elektrohydraulischen Bremssystem Sensotronic Brake Control (SBC™) auch herausragende Verzögerungswerte, die den Rennsportcharakter des Mercedes-Benz SLR McLaren eindrucksvoll unterstreichen.
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Im Interesse perfekter Fahrdynamik und hoher Bremsstabilität wurde der neue Mercedes-Benz SLR McLaren als Frontmittelmotor-Sportwagen konzipiert. Der von einem stabilen Aluminiumrahmen getragene leistungsstarke V8-Motor befindet sich in einer tiefen Einbauposition, die im Sinne agilen Fahrverhaltens einen niedrigen Schwerpunkt ermöglicht.
Aus 5,5 Litern Hubraum entwickelt das Triebwerk mithilfe der Kompressoraufladung 460 kW / 626 PS und stellt ab 3250/min ein Drehmomentmaximum von 780 Newtonmetern zur Verfügung, das in einem breiten Drehzahlband bis 5000/min konstant bleibt. Damit zählt der SLR-Achtzylinder zu den derzeit leistungsfähigsten Motoren in straßentauglichen Seriensportwagen. Für den Spurt von null auf 100 km/h benötigt der Hochleistungs-Sportwagen lediglich 3,8 Sekunden; die 200-km/h-Marke passiert er bereits nach 10,6 Sekunden und 28,8 Sekunden nach dem Start aus dem Stand ist der SLR 300 km/h schnell. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 334 km/h.
Auf Höchstleistung ist auch das serienmäßige Fünfgang-Automatikgetriebe ausgelegt. Es bietet dem Fahrer die Möglichkeit, zwischen drei Programmen und damit verschiedenen Schaltcharakteristiken zu wählen. In der Einstellung „Manuell“ lassen sich die fünf Fahrstufen entweder über Tasten am Lenkrad oder mittels Tippschaltung am Automatikwählhebel bestimmen. Zudem kann der Autofahrer in diesem Programm zwischen drei Schaltstufen - „Sport“, „Supersport“ und „Race“ - wählen und so den Gangwechsel bei sportlicher Fahrweise nochmals deutlich verkürzen.
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Um höchsten Anforderungen an Hochgeschwindigkeitshandling, Fahrstabilität und den für solche Hochleistungs-Automobile erforderlichen Kühlluftanforderungen zu genügen, entwickelte Mercedes-Benz in Zusammenarbeit mit McLaren eine ausgefeilte Aerodynamik. Sie sorgt für einen vorbildlichen Fahrbahnkontakt und damit für Mercedes-typische Fahrsicherheit. Als Ergebnis umfangreicher Windkanalversuche ist der Mercedes-Benz SLR McLaren mit einem nahezu glatten Unterboden ausgestattet und trägt unter dem Heck einen speziellen Sechskanal-Diffusor. Beides sind bewährte Konstruktionsprinzipien aus der Formel 1. Sie sorgen dafür, dass der Luftstrom unter dem Fahrzeug nahezu ungestört verläuft und bei höheren Geschwindigkeiten Abtrieb entsteht - die Fachleute sprechen von „Downforce“.
Am Heck des SLR erzeugt ein ausfahrbarer Spoiler zusätzlichen Abtrieb. Ab einer Geschwindigkeit von 95 km/h stellt er sich automatisch mit einer Zehn-Grad-Neigung in den Wind und erhöht so den Anpressdruck auf die Hinterachse. Darüber hinaus wirkt der Spoiler als zusätzliche Luftbremse: Wenn der Fahrer heftig bremst, stellt dieser sich im Winkel von 65 Grad auf und sorgt so nicht nur für einen erhöhten Luftwiderstand, sondern verlagert überdies den aerodynamischen Schwerpunkt weiter nach hinten. Dies verleiht dem SLR beim Bremsen aus hohen Geschwindigkeiten eine hervorragende Stabilität.
Produziert wird der SLR im neuen McLaren-Werk in Woking, Großbritannien, basierend auf der Technik und dem Design von Mercedes-Benz. Bis zu 500 Fahrzeuge sollen pro Jahr verkauft werden.
///M Power
02.10.2003
Für mich der beste, schönste und schnellste Mercedes aller Zeiten. Das Design des SLR kann man einfach nicht mehr übertreffen. Von vorne, sowie von hinten. Wenn ich mich zwischen einem SLR, Carrera GT oder dem Le Mans quattro von Audi entscheiden müßte, würde ich ganz klar den SLR nehmen. Ich sehe gerade, dass die Endrohre seitlich angebracht sind, gesehen habe ich ihn bisher allerdings nur mit zwei ovalen Endrohren am Heck. Welche Variante wird es denn jetzt geben?