Vor zwei Jahren begab sich Mitsubishi Motors Europe auf eine „innere Reise”: das gesamte Unternehmen wurde systematisch, Position für Position, durchleuchtet und hinterfragt. Ziel war, der Marke ein neues, geschärftes Profil zu verleihen – das Profil eines effizienten, weltoffenen japanischen Automobilherstellers, dessen innovative Produkte und klare Identität die sportlichen Wurzeln der Marke widerspiegeln.
Wie diese ehrgeizigen Ziele derzeit umgesetzt werden, zeigen insgesamt vierzehn Neuheiten, die Mitsubishi im Zeitraum 2002 bis 2007 vorgestellt hat beziehungsweise noch vorstellen wird. Keines der neuen Modelle focussiert jedoch den wieder belebten Markencharakter stärker als die achte Auflage des Mitsubishi Lancer Evolution, der auf der IAA in Frankfurt dem Publikum präsentiert wurde.
© Foto: Speed Heads
Der Lancer Evolution VIII markiert den aktuellen Höchststand einer Entwicklung, die 1992 in Japan ihren Anfang nahm. Er ist der Kulminationspunkt einer großen, zweiundvierzigjährigen Motorsporthistorie mit vier Fahrer- und einem Markentitel in der “World Rally Championship” (WRC) sowie Gesamtsiegen in einigen der härtesten Rallyes der Welt wie der "East African Safari” und der “Bandama”.
Gegenüber seinem Vorgänger, dem Lancer Evolution VII, besitzt der “Evo VIII” unter anderem eine verbesserte Aerodynamik, ein überarbeitetes Triebwerk, eine steifere Karosserie und optimierte Radaufhängung.
Wie sein zivilerer Markengefährte Lancer präsentiert sich der Lancer Evolution VIII in der neuen, unter Leitung von Chefdesigner Olivier Boulay entwickelten Mitsubishi-Optik. Charakteristische Merkmale sind der geteilte Frontgrill und ein groß dimensioniertes Markenlogo auf einem zweiflächigen Grundelement, das sickenartig über die Motorhaube fortgeführt wird.
Das geänderte Erscheinungsbild markiert nicht nur den Beginn einer neuen Design-Ära bei Mitsubishi, es ist darüber hinaus mit signifikanten Verbesserungen der Aerodynamik verbunden. Diese umfassen u. a. größere Entlüftungsöffnungen in der Motorhaube, Vergrößerung des Lufteinlasses im vorderen Stoßfänger und einen neuen (hohen) Heckspoiler aus kohlefaserverstärktem Kunststoff.
Zuständig für den Vortrieb des Lancer Evolution VIII ist eine überarbeitete Version des 2,0-Liter-DOHC-Vierzylindertriebwerks (4G63) mit Spiral-Doppelturbolader und Ladeluftkühlung und manueller Fünfgang-Schaltbox. In der europäischen Spezifikation erreicht der Motor eine Spitzenleistung von 265 PS bei 6.500 U/min und ein Drehmomentmaximum von 355 Nm bei 3.500 U/min. Dank einer Optimierung der Turbocharakteristik generiert das Triebwerk vor allem im mittleren Drehzahlbereich zwischen 3.000 und 4.000 Touren einen souveränen Antritt.
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Für maximale Verzögerung und bestmögliche Kontrolle in allen Fahrsituationen kommt im Lancer Evolution VIII eine Anlage des Bremsspezialisten Brembo zum Einsatz. Sie verfügt über innenbelüftete 17-Zoll-Scheiben mit Vierkolben-Bremssätteln vorn sowie ebenfalls innenventilierte 16-Zoll-Scheiben mit Zweischeiben-Bremssätteln an der Hinterachse.
Zu den Assistenzsystemen gehören eine elektronische Bremskaftverteilung EBD (Electronic Brake Force Distribution system) sowie das Mitsubishi-'Sports ABS' mit Drehwinkelsensor an der Lenksäule. Die Informationen über den momentanen Lenkeinschlag werden in die selektive Bemessung der Bremskraft an jedem einzelnen Rad umgesetzt, um auch in extremen Bremssituationen maximale Richtungsstabilität zu gewährleisten.
Zur Verbesserung des Handlings und der wahrnehmbaren Fahrqualität wurde die Karosserie vor allem in den Zonen gezielt versteift, die maximale Festigkeitszuwächse bei minimaler Gewichtszunahme erlaubten. Dazu zählen Verstärkungen am Fuß der B-Säule, den hinteren Radhäusern, den Federbeindomen sowie der Federbein-Domstrebe und ihren Verbindungspunkten zur Karosserie. Ergänzend dazu sorgen Detailoptimierungen an der McPherson-Federbeinvorderachse und am Multilink-Radführungssystem der Hinterachse für nochmals verbessertes Handling am physikalischen Limit und eine nochmals verfeinerte Rückmeldung an den Fahrer.
Für den Bodenkontakt des Evo VIII sind dynamisch gestylte ENKEI-Sechsspeichen-17-Zoll- Leichtmetallräder mit Bereifung des Formats 235/45R17 zuständig. Ein in einem speziellen Gussverfahren gefertigter Radkranz spart 3,2 Kilogramm Gewicht bei den ungefederten Massen, einer für die Fahrdynamik essenziell wichtigen Größe.
In Europa wird der “Evo VIII” im ersten Quartal 2004 bestellbar sein.