Die Stimmung in der Automobilbranche liegt auf einem Tiefpunkt, was sich insbesondere in den USA auf der momentan stattfindenden Los Angeles Auto Show (21.11.2008 - 30.11.2008) spüren lässt - die erste große Auto-Messe in den USA, seit dem die amerikanische Auto-Industrie am Abgrund steht, Weltpremieren strich und sich eher dünn präsentierte. Derweil sorgen europäische und japanische Hersteller in Los Angeles für Stimmung und sehenswerte Autos, wie z. B. die Weltpremieren des Lamborghini Gallardo LP560-4 Spyder, die überarbeiteten Porsche Cayman und Boxster, der Nissan 370Z als neuer Stern unter den Sportwagen und der neue Bentley Azure T. Die Bilder der Messe gibt es nun in einer großen Fotogalerie bei Speed Heads.
© Foto: Speed Heads
Insbesondere auf amerikanischer Seite ließen sich die aktuellen Probleme erkennen. Die Chefs der „Großen Drei“ - dabei handelt es sich um Ford, Chrysler sowie General Motors (GM) - verspielten unlängst erst einmal ihren Staatskredit. Es ist schon eine Art von Zynismus, die Auto-Bosse mit ihren privaten Luxusjets einfliegen zu sehen und diese dann vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses mit einer Getränkedose in der Hand sagen zu hören, sie seien dabei, das Unternehmen zu verschlanken und das Geschäft effektiver zu gestalten.
Auf die Frage eines Abgeordneten, ob die drei Manager bereit seien, ihren Jet in Washington zu verkaufen und mit einer Linienmaschine nach Detroit zurückzufliegen, hob keiner von ihnen die Hand. Als Chrysler-Chef Bob Nardelli sagte, er sei bereit, seinen Job für einen Dollar im Jahr zu verrichten, ging die Frage an seine beiden Kollegen, wie sie sich dazu stellen. General Motors-Boss Rick Waggoner hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht, und Ford-Boss Alan Mullaly fand alles gut so wie es ist.
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Aber zurück zur Los Angeles Auto Show: Das sonst leichte Leben der Autoindustrie, die sich immer wieder gerne pompös feierte und ihre Messestände pompös ausstattete, trübt eine düstere Stimmung. Auch die allseits beliebten Hostessen - nennen wir sie einfach Carbabes - waren nur sparsam vor Ort vertreten. Auf dem Stand von General Motors, dazu gehören unter anderem Chevrolet, Hummer, Pontiac, Saab, Cadillac, galt als größte Neuheit die bereits bekannte Serienversion des Chevrolet Volt, ein wirklich überzeugendes Elektro-Auto. Mit einem Serienstart im Jahre 2010, kann der Volt zu diesem späten Zeitpunkt jedoch GM nicht alleine retten.