Um trotz fehlenden Daches ein identisches Fahrdynamik-Niveau zu erzielen wie beim Coupé, verfügt der Roadster über zwei weitere den Rohbau versteifende Maßnahmen: Der Träger der Instrumententafel stützt sich über zusätzliche Streben am Windschutzscheibenrahmen sowie auf dem Mitteltunnel ab. Zudem versteift eine Domstrebe zwischen Verdeck und Tank die Hinterachse. All dies verhindert unerwünschte Schwingungen bereits im Ansatz und macht den Einsatz zusätzlicher, gewichtstreibender Schwingungstilger überflüssig.
© Foto: Speed Heads
Ein weiterer, wichtiger Aspekt: Nur wenn der Rohbau die gewünschte Steifigkeit besitzt, lässt sich das Verdeck während der Fahrt elektrohydraulisch bis zu einem Tempo von 50 km/h sicher öffnen und schließen. Im Übrigen sind die Längsträger im Front- und Heckmodul beider SLS AMG-Modelle identisch. Der Rohbau des Roadsters bringt nur 243 Kilogramm auf die Waage - ein vergleichbar geringes Gewicht wie der Rohbau des SLS AMG Coupés mit 241 Kilogramm.
Perfekte Akustik mit gezielten Änderungen am Aluminium-Spaceframe
Durch den Wegfall von Coupé-Dach und Flügeltüren verfügt der offene SLS AMG über einen versteifenden Querträger hinter den Sitzen, der das fest stehende Überrollschutzsystem aufnimmt. Nicht zu vergessen: Der 250 Watt-Subwoofer des „Bang&Olufsen BeoSound AMG“-Soundsystems: Er findet seinen Platz im Querträger, der beim Coupé spezifische Einbauort auf der Hutablage entfiel wegen des Roadster-Verdeckes.
© Foto: Speed Heads
Eine besondere Herausforderung stellte die akustische Abdichtung des Querträgers dar, der als Subwoofer-Gehäuse für die beiden 165 Millimeter großen, in Reihe geschalteten Lautsprecher dient. Bis sich der erwünschte Hörgenuss einstellte, waren zahlreiche Optimierungen nötig. Erst mithilfe einer speziellen Schottwand im Alu-Querträger konnten alle audiophilen Maßstäbe als erfüllt gelten.
Ebenso ein Fahrdynamik-Thema ist das dreilagige Stoffverdeck des SLS AMG Roadsters, das sich platzsparend in Z-Faltung hinter den Sitzen ablegt. Die gewichtsoptimierte, kombinierte Magnesium-Stahl-Aluminium-Konstruktion sorgt für einen tiefen Schwerpunkt und ist für ein Tempo bis zur Höchstgeschwindigkeit von 317 km/h (elektronisch begrenzt) ausgelegt.
Egal ob offen oder geschlossen: Auch bei Top-Speed darf kein störendes Flattern, Wummern, Zischen, Klappern, Pfeifen oder Heulen auftreten. Ebenso müssen das aufsteckbare Glaswindschott sowie die Verkleidungsteile im Innenraum, am Verdeck und an der Bordkante vibrationsfrei befestigt sein. Nichts darf den Open-Air-Genuss beeinträchtigen. Die Grundlage für belastbare, kundenfähige Ergebnisse sind exakt definierte Versuchsfahrten auf den Hochgeschwindigkeitskursen von Papenburg, Nardo (Italien) oder Idiada (Spanien).
ManfredS
09.05.2011
Das letzte Bild finde ich cool mit der unebenen Straße. Da hat es VW leichter. Die fahren einfach in Dresden spazieren :bäh: