Embsen, wo bitte genau ist das? Es handelt sich dabei um ein kleines Nest mit ca. 2.500 Einwohnern in der Lüneburger Heide, die bekanntlich im platten Land in der Nähe von Hamburg liegt. Doch einmal im Jahr wird Embsen durch den Sound hochkarätiger Sportwagen aus dem Schlaf gerissen - denn dann findet das Nordheide Sportwagenmeeting statt, dem wahrlich größten und exklusivsten Treffen seiner Art in Norddeutschland.
© Foto: Speed Heads
Das Teilnehmerfeld des Nordheide Sportwagenmeetings ist vom Veranstalter Kay Andresen handverlesen, um besondere Fahrzeuge und Charaktere der Teilnehmer zu berücksichtigen und so eine persönliche Atmosphäre bieten zu können. Dem exklusiven Ruf wird das Treffen in diesem Jahr erneut gerecht. Um nur einige der über 150 Renner zu nennen, die dort in Action zu bestaunen sind: Mercedes-Benz SLR McLaren, Lamborghini Murciélago, Ferrari F430 Spider, Lamborghini Gallardo Spyder, Porsche GT3 RS, Wiesmann GT, DeTomaso Pantera, Ford GT, Isdera Imperator, YES Roadster und viele mehr.
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In diesem Jahr waren auch wir am 02.07.2006 dabei. Gegen 10 Uhr morgens staut es sich bereits auf der Zufahrtsstraße zum ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Embsen, wo der Event stattfindet. Man merkt den Fahrern die Vorfreude auf das Treffen an, das von bestem Sommerwetter begleitet wird. Doch wer an einen Parkplatz mit schnellen und luxuriösen Fahrzeugen denkt, die dort nur herumstehen, der irrt sich gewaltig. Die Sportwagen wurden schließlich zum dynamischen Fahren gebaut. Daher beinhaltet das Treffen für die enthusiastischen Teilnehmer das freie Fahren auf einem Rundkurs und Übungen, wie z. B. plötzlich auftretende Wasserhindernisse und Gleitflächen, die solch ein Training - mit so einigen Drehern - zum Erlebnis werden lassen.
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Zur Freude der Zuschauer geben die Fahrer auch richtig Gas, was sich insbesondere auf dem Rundkurs in schönen Symphonien kräftiger Motoren niederschlägt. Auf der mit einem Wasserfilm bezogenen Gleitfläche sieht man auch den ein oder anderen Ferrari beim Schleudern. Wann bekommt man schon dazu eine Chance? Der Eintritt für Besucher ist übrigens kostenlos, so dass jeder Autoliebhaber die zahlreichen Sportwagen aus der Nähe betrachten kann.
Der sich auf dem Parkplatz ansammelnde Fuhrpark ist teuer und mit so viel Kraft ausgestattet, dass es mühsam wäre den Wert oder die PS der über 150 modernen und zum Teil auch historischen Sportwagen zusammenzuzählen. Als echter Autoenthusiast kommt man hier aus dem Schwärmen nicht heraus. Zahlreiche Ferraris und Lamborghinis in den für beide Marken typischen Farben Rot bzw. Gelb säumen den Parkplatz am Fahrsicherheitszentrum und versprühen mit ihren sportliche Linien einen besonderen Esprit. Ein paar Meter weiter präsentieren sich echte amerikanische Muscle Cars mit einem tiefen, starken Motorsound, der die Haare auf den Armen stehen lässt. Verantwortlich dafür sind u. a. ein Dodge Challenger, Mercury Cougar und Dodge Charger R/T. Dezent, aber flink wie eine Katze, steht etwas weiter ein silberner Aston Martin V8 Vantage. Als Hingucker erweisen sich bei den Zuschauern auch der legendäre Ford GT, der Sprintkönig Ultima GTR 500 und ein getunter Hummer H2 mit riesigen, funkelnden 26 Zoll großen Felgen als „Safety Car“ auf dem Handlingkurs.
© Foto: Speed Heads
Für den, der noch nie einen Ferrari Superamerica in „freier Wildbahn“ gesehen hat: Auf dem Nordheide Sportwagenmeeting waren gleich drei Exemplare vertreten. Während diverse Lotus Elise ihre spritzigen Runden auf der kleinen Rennstrecke ziehen, entdecken wir einen alten Ferrari 300 P3 und einen der seltenen Lamborghini Gallardo SE, von dem nur 250 Exemplare produziert wurden. Alle Sportwagen vor Ort namentlich aufzuführen, seien sie noch so exotisch, zöge eine lange Liste nach sich. Egal, wohin man schaut, überall extreme Sportwagen mit ihrer eigenen Geschichte - nicht in einem fast sterilen Showroom, sondern beim Einsatz auf dem Asphalt. Wäre man gegen diese Übermacht an Sportwagen nicht abgehärtet, käme man aus dem Staunen nicht heraus.
In Gruppen unterteilt, sind wir nachmittags endlich an der Reihe, den Rundkurs zu erobern - klein, aber fein und mit schnellen sowie engen Kurven bestückt. In kleine, passende Gruppen unterteilt, kommt auch der Verkehr nicht zum Stocken. Ein Druck auf das Gaspedal unseres Alfa Romeo GTV 3.2 Kompressor mit 340 PS lassen den leichten Wagen nach vorne preschen. Direkt hinein in die enge Links-Rechts-Kombination, zwei schnelle Linkskurven und so geht es zügig durch den Rundkurs, der auch schnelle Geraden enthält.
© Foto: Speed Heads
Wie so viele Teilnehmer, nehmen auch wir mit quietschenden Reifen die Kurven und genießen den Fahrspaß. Für den sicheren und über die ganze Strecke perfekten Kontakt sorgen die Proxes-Pneus Typ T1R von Reifenhersteller Toyo Tires, die sich durch hervorragende Handlingeigenschaften auszeichnen. Ob scharfe oder schnelle Kurven, die Toyo Tires sorgen für den notwendigen Grip, geben ein Sicherheitsplus und steigern damit den Fahrspaß ins Unermessliche. Durch die von Toyo erweiterten Reifengrößen kommen jetzt ebenfalls Lamborghini-, Porsche- und Ferrari-Fahrer in den Genuss dieses sportlich orientierten Hochleistungsreifens.
Während die bunte Vielfalt der exklusiven Autos viel Stoff für „Benzingespräche“ bietet, knüpfen die Teilnehmer untereinander neue Kontakte und Freundschaften. Am späten Nachmittag steht eine gemeinsame Ausfahrt auf einer reizvollen Strecke durch die Lüneburger Heide an, um den erlebnisreichen Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen zu lassen. Hinter dem Ferrari von Kay Andresen folgt der Korso dem Hummer H2 „Safety Car“ mit blinkenden Lichtern auf dem Dach. So hoch über der Straße kann keiner der Fahrer in den tief über dem Asphalt kauernden Sportwagen den Anschluss verlieren.
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Auf dem Rückweg aus dem hohen Norden unterhalten wir uns noch immer bei (abgeregelten) 270 km/h auf der Autobahn über den Event, während die Mücken bei der hohen Geschwindigkeit die Windschutzscheibe mit einem stetigen Knallen bepflastern. So langsam stelle ich auch fest, dass mir Sonnencreme einen Sonnenbrand im Gesicht erspart hätte. Wir werden das Nordheide Sportwagenmeeting definitiv positiv in Erinnerung behalten.
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