Welcher Autoenthusiast möchte nicht gerne einmal auf die Rennstrecke? Als ich das Angebot bekam, an einem Track Day von Renault Sport auf dem Sachsenring teilzunehmen, brauchte ich nicht lange überlegen. Freitagnachmittag machte ich mich auf den Weg in Richtung Hohenstein-Ernstthal, wo sich die wunderschön gelegene Rennstrecke sehr gut an die durchaus bergige Umgebung anpasst.
© Foto: Kai Dalibor, Speed Heads
Bei den Track Days geht es nicht um die Jagd nach Bestzeiten oder um irgendeine Art von Rennen gegeneinander. Es handelt sich vielmehr um ein regelmäßig stattfindendes Treffen von Fahrern, die den Renault Sport-Modellen verfallen sind. Da die RS-Modelle von Renault schon bei den kleinsten Modellen wie Twingo und Clio anfangen, war das Starterfeld durch eine abwechslungsreiche Mischung aus eben diesen kleinen „Rennzwergen“ geprägt, die eindeutig nicht zu unterschätzen sind. Dazu gesellten sich aber auch die kompakten Topmodelle wie der 250 PS starke Renault Mégane RS.
Erstes Kennenlernen - Clio-Ich-Ich-Clio
Der Samstagmorgen begann 8:45 Uhr mit dem ersten Fahrerbriefing am Sachsenring. Direkt danach lernte ich dann mein Auto für diesen Tag kennen: ein Renault Clio RS. Dieser kleine Flitzer wird durch einen 2,0 Liter großen Motor mit 201 PS befeuert und entpuppte sich als echte Fahrmaschine, die in nur 6,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt.
Äußerlich sieht man der Rennsemmel die sportlichen Gene kaum an. Das Erscheinungsbild wirkt eher ein wenig unterkühlt und schüchtern. Lediglich die kleinen Luftauslässe an den vorderen Kotflügeln und ein geänderter Heckdiffusor mit zwei außen platzierten Endrohren lassen neben dem „RS“-Kürzel im Kühlergrill vermuten, dass es sich hier nicht um den herkömmlichen 1.2-Liter-Clio handelt.
Einmal im Innenraum angekommen, kann man sich nicht wirklich entscheiden ob dieser sportlich oder eher unsportlich eingerichtet ist. Erst der Blick auf das Lenkrad, das sich durch einige dynamische Details, wie zum Beispiel einer gelben Kontrastnaht auf dem höchsten Punkt am Lenkradkranz, auszeichnet, zeigt die Ambitionen des Giftzwerges.
Die optionalen Recaro-Schalensitze, die in meinem Clio leider nicht verbaut waren, ändern allerdings den ersten Eindruck des unsportlichen Looks komplett. Auch der Tacho bzw. der Drehzahlmesser schreit förmlich nach Sportlichkeit - so ist dieser im Stile von Ferrari gelb unterlegt und zeichnet sich durch große, gut ablesbare Zahlen aus.