Wie kam es zur im Herbst 1973 beginnenden Krise? Mehrere erdölexportierende Länder aus dem arabischen Raum waren beim Jom-Kippur-Krieg mit der Politik einiger erdölimportierender Länder, wie z. B. den USA, nicht einverstanden. Beim genannten Krieg erfolgte ein Überraschungsangriff von Ägypten und Syrien auf Israel, die zuvor Gebiete der Gegner eroberten und jetzt von den USA mit Munition und Waffen unterstützt wurden. Israel gewann und die arabische Welt erfuhr eine Demütigung.
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Daraufhin drosselten die arabischen Länder absichtlich die Fördermengen, bis die von Israel besetzen Gebiete „befreit“ und die „Rechte des palästinensischen Volkes“ wiederhergestellt seien. In kürzester Zeit stieg der Erdölpreis von ca. 3 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) am 17.10.1973 auf 5 US-Dollar - eine Erhöhung von fast 70 Prozent! Damit nicht genug: Im Laufe des Jahres 1974 erreichte der Erdölpreis sogar über 12 US-Dollar.
Die Industriestaaten waren allesamt von der Krise betroffen. Die Bundesrepublik Deutschland musste im Jahre 1974 ganze 17 Milliarden D-Mark mehr für ihre Ölimporte bezahlen. Aus den hohen Ölpreisen resultierten wiederum Insolvenzen von Unternehmen, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und in einem weiteren Schritt höhere Sozialausgaben etc.
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Die Besucher der Messe jedoch zeigten in den schlechten Jahren weiter ihre Freude an Autos, trotz der betrübten Stimmung in der Wirtschaft. Im Jahre 1975 gab es die ersten Zeichen der Erholung: 140.000 Besucher pilgerten zur Ausstellung - auch die Formel-1-Rennfahrer Niki Lauda und Jochen Mass waren dabei. 1976 besuchten mit James Hunt (1976), Niki Lauda (1974) und Emerson Fittipaldi (1974) gleich drei Formel-1-Weltmeister die Messe. Ein Jahr später gaben sich die Rennfahrer-Asse James Hunt, Jody Checkter und erneut Niki Lauda ein Stelldichein.
1978 waren die Auswirkungen der Krise überwunden und die Ausstellung erhielt den Namen „Motor Show Essen“, um das Spektrum der automobilen Leidenschaften zu erweitern und zu verdeutlichen, dass auch Sportwagen und Luxusautomobile hier zu sehen sind. Die bis dato eigenständige Motorrad-Schau wurde in die Messe integriert. Mit 160.000 Besuchern meldeten die Veranstalter eine neue Rekordzahl. Gab es nicht vor wenigen Jahren noch eine Krise? Ja, die Menschen waren aber auch während der Krise präsent und kamen zu Massen nach Essen als diese dann überwunden war. Lasst uns auch jetzt die Zähne zusammenbeißen, den guten Zeiten entgegenfiebern und diese dann genießen.
BeezleBug
20.02.2009
Du siehst mich sprachlos :applaus: ...völlig begeistert :applaus: ...und tief beeindruckt :applaus: [B]Vielen Dank für diese Zeilen!!!!! :bigpray:[/B] Na, da ergibt sich schon fast ein Zwang der positiven Bewertung ;) blubbernde V8-Grüße :fahren: BeezleBug
Landy
20.02.2009
Ganz hervorragender Artikel. Genau DAS braucht Deutschland! Nicht immer jammern, nörgeln und schwarzsehen! Das Leben ist geil, unsere Autos sind geil und Geld ausgeben ist geil! Also Kopf hoch und Spass haben
Aston Martin (Gast)
20.02.2009
[QUOTE=Landy;61284]Ganz hervorragender Artikel. Genau DAS braucht Deutschland! Nicht immer jammern, nörgeln und schwarzsehen! Das Leben ist geil, unsere Autos sind geil und Geld ausgeben ist geil! Also Kopf hoch und Spass haben [/QUOTE] Da stimme ich zu. Man sollte sich den Spaß nicht verderben lassen, denn wie sagt ein Sprichwort? "Das Leben ist zu kurz für kleine, hässliche (und übertrieben umweltfreundliche Autos." Zur Essen Motorshow noch ein Kommentar. Ich finde es schade, dass sich der Ruf so gewandelt hat. Von einer Sport- und Rennwagen Ausstellung zur "Prollo-Tuningshow".