Wir schreiben das Jahr 2010 nach Christus. In einem kleinen Dorf namens Sankt Moritz trifft sich die edle Schickeria, um sich gegenseitig im Pelzmantelschaulaufen zu übertreffen. Dazu passend wird natürlich noch ein dekadentes Poloturnier direkt vor der Haustür platziert. Doch eine kleine Gruppe wagt es, dem Drang der Dekadenz zu widerstehen und sucht sich in der Nähe des Flughafens einen kleinen Platz. Die Aufgabe: „Zähme das italienische Rassepferd auf dem Schnee“. Das wird nicht leicht, denn der Vollbluthengst hört auf den wohlklingenden Namen Maserati.
© Foto: Speed Heads
Maserati Fahrertraining in Sankt Moritz
Bevor es losgeht folgt erstmal eine kurze Instruktion in die Theorie. „Isse irgendwie alles italienisch reläxte hier, weisste du?“ Alsbald geht es auf zu den Streitrössern. Sie haben so exotische Namen wie Quattroporte oder Gran Turismo und gehören zu den schönsten ihrer Art. Ihr Anblick lässt die Augen mit einem Pinselstrich vom Stile des da Vinci geschmeidig die Linien verfolgen. Ihre Akustik lässt Luciano Pavarotti und AC/DC zu einer Einheit zusammenschmelzen. Herzhaft röhren die Achtzylinder vor sich hin und das Beste daran ist, wir sind noch nicht einmal losgefahren.
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Um es mal klar zu stellen. Hier werden für schlappe 1.400 Euro über 400 PS zur Verfügung gestellt. Der Basispreis der Fahrzeuge beginnt bei 112.280 € für den kleinsten Gran Turismo. Einen Sportwagen im Alltag fortzubewegen, das ist nicht die große Kunst. Doch hier sollen Extrembedingungen nachgestellt werden. Diese Automobile werden im Laufe des Tages möglichst in einer Form betrieben; quer. Interessant anzusehen war auch, dass einem hier den Vormittag über fast komplett freie Hand gelassen wird. Ist aber auch irgendwie logisch, denn bei -20 Grad lässt man lieber die Sitzheizung sprechen. Es gilt erstmal ein Gefühl für das Auto und dessen Eigenheiten zu bekommen.