Die Grenzen sind fließend zwischen dem positiven „spielerisch“ und dem kritisch gemeinten „verspielt“ - auch bei der zweiten Wiederauferstehung einer französischen Legende, Citroëns Göttin DS. Die beiden Buchstaben klingen ausgesprochen wie das französische Wort für Göttin, was so recht zum kultigen Modell passte, mit dem sich die Marke zwischen 1955 und 1975 den Ruf von technischer Fortschrittlichkeit sowie von designerischer Extravaganz erwarb.
Heute steht das Kürzel bisher beim DS3 für Premium-Qualität und betontes Styling, jetzt kommt die aufgeputschte Version vom Golf-Konkurrenten Citroën C4 als DS4 hinzu. Dieser mag in manchen Details verspielt wirken, wie zum Beispiel mit wählbaren Trommelgeräuschen für das Blinkergeräusch oder Warntönen. Aber insgesamt meistert der Franzose spielerisch die Aufgabe, eingefleischten Citroën-Fans die ans Herz gewachsene Extravaganz vergangener Jahre zurückzubringen.
Frankreichs Antwort auf die Giulietta
3.000 Euro mehr kostet ein Citroën DS4 im Vergleich zum bewusst brav und gediegen gestalteten C4, der die französische Antwort auf Wolfsburgs Kompakt-Bestseller sein soll. Der DS4 hingegen ist so etwas wie die Giulietta von Alfa Romeo für Frankophile: Coupéhaft schick und mit 4,27 Metern um sechs Zentimeter kürzer als der C4, weniger nutzwertorientiert, sportlich straff abgestimmt und mit zahlreichen Möglichkeiten zur Individualisierung ausgestattet.
Extravaganz springt den Fahrer beim Einsteigen förmlich an, etwa in Form der blau leuchtenden Instrumente, der Panorama-Windschutzscheibe oder des unten sportlich abgeflachten Lenkrades. Ebenso erschließt sich sofort der hohe Qualitätsanspruch: Optik und Haptik der Materialien sind vorbildlich.