50 853 Kilometer in acht Monaten. Das heißt jeden Tag Kilometerfressen. Der Mitsubishi Grandis 2.0 Diesel zu Gast im ganz normalen Redaktionswahnsinn.
April 2006. Der Arbeitsbeginn des Japaners. Am Anfang wird jeder Dauertester gecheckt. Damit verfolgen wir die Entwicklung der Autos über die gesamte Zeit. Bei Fahrwerk und Bremsen gibt es zu Beginn keine Überraschungen. Bei der Leistungsmessung hingegen schon. Statt 136 PS hat unser Grandis zu Beginn 21 PS mehr unter der Haube. Eine ungewöhnlich gute Streuung nach oben.
29.790 Euro kostet der Grandis 2.0 DI-D Intense als 7-Sitzer. Dafür bekommt man 17 Zoll Felgen, 8 Airbags und eine Klimaanlage für die vorderen und eine für die hinteren Passagiere. Aufpreismäßig ist sowieso nicht mehr viel zu holen. Ein Navigationssystem kostet mit Einbau rund 3000 Euro. Großfamilien müssen auf Stoffsitzen Platz nehmen. Leder gibt es nur beim 6-Sitzer im Premiumpaket. Unabhängig von der Ausstattung bietet der Grandis massig Platz. Bis zu 1545 Liter Kofferraumvolumen sind machbar.
Mit dem Grandis quer durch Europa. Im Dauereinsatz spult der Grandis locker mal 2800 Kilometer in drei Tagen runter. Kameramänner, Redakteure, Moderatoren und die Ausrüstung immer mit an Bord.
Der zwei Liter Diesel kommt von VW. Der Pumpe Düse Motor ist auch im Golf zu finden. Damit ist der Grandis, trotz seiner Masse von rund 1900 kg, sparsam unterwegs. Den angegebenen Schnitt von 6,6 Liter kann er, aufgrund der ständigen schweren Fracht, zwar nicht einhalten, im Schnitt verbraucht der Japaner aber trotzdem bescheidene 7,1 Liter Diesel. Ein Russpartikelfilter kostet 890 Euro extra.
Spritverbrauch und Komfort überzeugen, und auch der Fahrspaß kommt nicht zu kurz. Die Tachonadel rennt knapp über die 200er Marke und das Fahrwerk ist auch für schnelle Kurven straff genug. Nach rund 50 000 Kilometern steht der Abschlusscheck beim ADAC an.
Die Bilanz. Die Bremsen haben, trotz neuer Beläge für 95 Euro, nicht mehr so viel Biss wie zu Beginn. Generell empfinden wir diese für den gewichtigen Wagen etwas zu schwach. Auch die Handbremse muss neu justiert werden. Was wir uns nicht erklären könne ist, dass wir irgendwo auf den letzten 46 000 Kilometer elf Pferde verloren haben. Die Abschlussmessung ergibt 147 PS.
Die 15 000er Inspektion verlangt lediglich nach frischem Öl und neuem Filter. Kostenpunkt: 195 Euro. Teurer wird es erst bei der großen Inspektion. Hier sind 245 Euro fällig. Kurz vor Dauertestende verabschiedet sich allerdings das Navigationssystem, dass wir allerdings nicht mehr ausgetauscht haben.
Nach acht Monaten Dienstzeit bei Motorvision bleibt uns als Fazit.
Sparsamer Motor, viel Platz und sportliches aber komfortables Fahrwerk.
Die Versicherung ist zudem günstig. Nur die Kofferraumverkleidung könnte robuster sein. Die Abnutzung nach über 50 000 Kilometern ist deutlich sichtbar.
Die Preise für einen rund zwei Jahre gebrauchten Grandis Diesel beginnen bei rund
17 000 Euro.