Wir werden ihn vermissen, wenn er uns demnächst verlässt. Seit März 2003 ist der Mitsubishi Pajero bei uns und hatte bisher nicht viel zu lachen. Dauertester bei Motorvision zu sein heißt, voll bis unters Dach, manchmal mit Hänger, und lange Autobahnpassagen zwischen Toscana, Nürburgring, Oschersleben und München mit Vollgas, also Tacho 190.
Und da muss man den Pajero schon loben, all das steckt er brav weg. Nie hat er uns im Stich gelassen, so gut wie nie.
Nur einmal gab es einen Kurzschluss beim Ankoppeln eines Caravans, als der Elektrikstecker vom Regen feucht war. Und in Dresden machte ein Marder einem Turboschlauch den Garaus, da waren nur noch Kriechgang und Notprogramm möglich. Machte aber nichts, wegen Mobilitätsgarantie und Ersatzwagen.
Im Gelände lässt einen der Pajero sowieso nicht im Stich, das liegt auch an den bisher zehn Paris-Dakar-Siegen des Mitsubishi-Teams. Dank Untersetzung und Mitteldifferentialsperre kommt der Pajero fast überallhin, wo man auf vier Rädern hinkommen kann. Ein Unimog und ein Leopard zwei kommen sicherlich noch weiter. Aber nie fällt dem Pajero der Abstecher ins Gelände besonders schwer. Immer ist er souverän, immer hat man das Gefühl, dieses Auto ist in seinem Element. Und das trotz selbstragender Karosserie samt Einzelradaufhängung. Das mag ein kleiner Nachteil im Gelände sein, Stichwort Verschränkung, aber ein großer Vorteil auf der Straße.
Beispielsweise bekommt man in engen Autobahnkurven keine Schweißhände, einfach, weil das Fahrverhalten des Offroaders nicht ausschließlich zugunsten der Geländegängigkeit ausgelegt wurde. Klar, italienische Pass-Straßen mit engen Kehren sind nichts für den Mitsubishi. Da kommt nicht wirklich Kurvenspaß auf. Schließlich hat auch der Pajero einen hohen Schwerpunkt, lange Federwege und wiegt leer 2250 Kilogramm. Sollte doch einmal das Heck zur Seite drängen, greift das Stabilitätsprogramm ein.
[strong]Fazit:[/strong]
Mitsubishi ist der Spagat zwischen Asphalt und Offroad recht gut gelungen. Allerdings ist der Einstieg in die 5-türige Pajero-Welt mit dem 3,2-Liter-Vierzylinder-Diesel für 43.280 Euro recht happig.
Was uns begeistert: Die Geländegängigkeit
Was uns gefällt: die Zuladung (dieses Auto wird nie voll)
Was uns fehlt: Einparkhilfe und Bordcomputer
Was uns nicht gefällt: Das Navigationssystem, das ausschließlich (und im Alltag umständlich) über die Fernbedienung zu steuern ist.
[strong]Technische Daten:[/strong]
Höchstgeschwindigkeit: 166 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 13,1 Sekunden
Maximales Drehmoment: 373 Nm bei 2000 U/min
Gebremste Anhängerlast: 3300kg
Test-Verbrauch: 12,1 Liter
[strong]Offroad:[/strong]
Steigfähigkeit: 35 Grad
Watttiefe: 60 cm
Bodenfreiheit: 215mm