Der Volvo XC70 im harten Redaktions-Dauereinsatz. 60.000 Kilometer und 160 Fahrerwechsel hat der Crossover hinter sich.
Der Schwede in der Motorvisionsfamilie war ist nicht zuletzt wegen seiner gehobenen Ausstattung so beliebt bei Redaktion und Produktion. Doch lässt Volvo sich diesen Luxus auch bezahlen.
[strong]Die Aufpreisliste für unseren Dauertester ist lang:[/strong]
Schiebedach: 990,00 Euro
Automatikgetriebe: 2000,00 Euro
Kindersitze hinten: 250,00 Euro
RTI Navigationssystem: 2350,00 Euro
Elektrisch verstellbare Sitze: 1550,00 Euro
Wasserabweisendes Verbundglas: 400,00 Euro
Servotronic: 230,00 Euro
Audio HU850 Premium Sound: 1250,00 Euro
dreigeteilte Rücksitzbank: 350,00 Euro
Gepäcknetz: 100,00 Euro
Beifahrerairbag abschaltbar: 50,00 Euro
[strong]Preis mit Zusatzausstattung 51.970,00 Euro[/strong]
Volvotypisch: das Heck und der große Kofferraum. Beim Umlegen der dreiteiligen Rückbank wächst das Ladevolumen auf stattliche 1640 Liter. Im Innenraum überzeugen die Ledergarnitur, die hochwertige und präzise Verarbeitung. Weiterhin eine Klimaanlage und Hifi Anlage mit 6-fach CD Wechsler. Darüber ein leicht zu bedienendes Navi mit einem Aufpreis von 2350 Euro.
Als robustes und komfortables Produktionsfahrzeug hat der XC70 sich durchaus bezahlt gemacht. Allradantrieb und Offroad-Charme sind im Alltag eher sekundär, qualifizieren den Volvo aber als Zugpferd. Das gilt auch für die 400 Newtonmeter Drehmoment des 2,4 Liter-Turbodiesels. 1800 kg kann er ziehen ohne wenn und aber. Wer hin und wieder mit dem Anhänger unterwegs ist, weiß die Vorteile von Allradantrieb und Motorleistung zu schätzen. Im Vergleich zum V70 steht der XC ein paar Zentimeter höher. Dank Niveauregulierung geht er selbst schwer beladen nicht in die Knie.
Lenkung und Fahrwerk hinterlassen einen sehr weichen Eindruck, die dem Fahrer zudem eine gewisse Behäbigkeit suggerieren. Doch mit den Kilometern entpuppt sich diese Abstimmung als sehr Reisetauglich und verblüfft, trotz gewaltiger Seitenneigung, mit erstaunlichen Kurvengeschwindigkeiten. Ein Manko ist das Triebwerk: Bei hohen Drehzahlen bis zu 4.500 U/min röhrt er wie ein Elch. Dafür gibt er sich mit 9 Litern beim Sprit-Verbrauch moderat..
Negativ auf das Punktekonto müssen wir dem XC70 die Werkstattbilanz anrechnen. Buche schlagen, ergeben sich noch einige Garantiefälle. Zum Beispiel bei knapp 14.000 Kilometern eine Reparatur, weil sich der Motor während der Fahrt einfach abschaltet: Das Motorsteuergerät bekommt eine neue Software, die Motorkontrolllampe ist defekt, der Pedalstellungsgeber muss ausgetauscht werden und der Tempomat ist teilweise ohne Funktion. Dazu kommt noch ein defekter Luftmassenmesser. Nach Geräuschen an der Hinterachse folgt nach 30.000 ein Komplettaustausch der Haldexkupplung. Alles Garantiefälle, aber dennoch ärgerlich.
Der schwedische Allrounder hat bei uns als robustes Produktionsfahrzeug einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Trotz behäbiger Automatik und weicher Lenkung konnten uns Langstreckentauglichkeit, Komfort und Raumangebot überzeugen. Die Werkstattaufenthalte brachten dem XC70 einige Minuspunkte, doch am Ende ist in unserem Fuhrpark nun eine elementare Position unbesetzt.