In 4,6 Sekunden bis Einhundert, nur 13,9 Sekunden bis 200 und Höchstgeschwindigkeit erst bei 325 km/h. Der Faszination des Ferrari 575 M Maranello kann sich niemand entziehen. Aus diesem Grund haben wir den roten Italiener auf dem Hockenheimring ausführlich getestet.
[strong]Fahrdynamik[/strong]
Der Maranello zeigt insgesamt eine beeindruckende Fahrdynamik. Anfahrt Ameisenkurve: Harte Bremsmanöver veranlassen den 575 zu einer tiefen Verbeugung. Das Heck wird leicht unruhig, die Karosserie rollt beim Einlenken. Nur ein sensibler Gasfuß verhindert jetzt noch Galavorstellungen ungewollter Kreiselkräfte. Die extra montierten Pirelli-Reifen arbeiten stets an ihrer Leistungsgrenze und erlauben maximale Querbeschleunigungswerte von über 1,1 g.
Die beinahe ausgewogene Gewichtsverteilung und eine 40prozentige Differentialsperre verleihen dem Frontmotorboliden eine recht gute Traktion. Illusionen hinsichtlich der Friedfertigkeit des Ferraris sollte man sich bei ausgeschaltetem ASR aber niemals machen. Die Karosserie rollt leicht, die Fahrstabilität leidet jedoch nicht darunter, der Ferrari zieht unbeirrbar seine Bahn.
[strong]Karosserie[/strong]
Im Gegensatz zu der brutalen Optik des Maranello erwarten den Ferrari-Piloten jedoch die fließenden Linien einer perfekten Pininfarina-Kreation. Die Bremse gehört wie auch straffere Fahrwerksfedern zum 8.000 Euro teuren Sportpaket [dhk]Fiorano[dhk]. Selbst nach über 30 Jahren Entwicklung weckt das Design Erinnerungen an das legendäre Daytona-Coupé.
Das Cockpit wirkt trotz geballter Technik schlicht und elegant. Die aufpreispflichtige F1-Schaltung arbeitet gekonnt und befriedigt weitaus mehr als den Spieltrieb. Genauso wie die perfekt geschnittenen Sportsitze samt Vierpunktgurten.
[strong]Antrieb[/strong]
Zwölf Zylinder, über 5,7 Liter Hubraum, Maximaldrehzal 8000 Touren - pure Kraft. Die schier endlose Gewalt der Ferrari-Maschine und ihre spontane Leistungsabgabe übertreffen alle Erwartungen. Auch die große Bremsanlage bleibt trotz größter Belastung und knapp 1,8 Tonnen Lebendgewicht standfest.
[strong]Fazit[/strong]
Der fast 190.000 Euro teure Maranello hetzt weiter über die Rennstrecke. Der Zwölfender unter der Motorhaube agiert dabei keineswegs so samt und seidig wie erwartet, sondern aggressiv und bissig.