Aller guten Dinge sind drei: Nach der fünftürigen Steilhecklimousine Ceed und dem Kombi Sporty Wagon rollt jetzt der sportliche Dreitürer Pro Ceed bei den deutschen Kia-Händlern an.
Mit coupéhaftem Design und drei Zentimeter flacherer Dachlinie als die Limousine tritt der Pro Ceed unter anderem gegen den Citroen C4 Coupé, den Opel Astra GTC oder den Honda Civic Type S an. Für ausreichend flotten Vortrieb des in Europa gebauten Koreaners sorgen alternativ zwei Benzinmotoren und zwei Dieseltriebwerke mit Leistungswerten zwischen 85 kW/115 PS und 105 kW/143 PS. Die Preisliste für den Pro Ceed beginnt bei 15 430 Euro und liegt damit rund 500 Euro unter dem fünftürigen Ceed.
Spätestens mit dem Ceed gelang Kia endgültig der Aufstieg zum ernst zu nehmenden Rivalen europäischer Großserienhersteller. Entwickelt in Rüsselsheim, gebaut in der Slowakei, ausgestattet mit fast allen wichtigen Qualitäten der Golf-Klasse und dazu versehen mit einem beinahe konkurrenzlosen Garantieversprechen von fünf Jahren auf das Auto und weiteren zwei Jahren auf den Antrieb entwickelte sich der Kia zum Shootingstar unter den Kompakten. Etablierte Wettbewerber wie der Fiat Bravo und auch der Konzernrivale Hyundai i30 wurden in den Verkaufszahlen abgehängt.
Ein richtiger Kraftsportler ist der Dreitürer also nicht, denn die aktuellen Top-Aggregate sind der 105 kW/143 PS entwickelnde Zwei-Liter-Benziner und der nominell fast gleich starke, aber respektable 305 Nm Drehmoment freisetzende 2,0-Liter-Diesel. Mit beiden Motoren ist der Pro Ceed zügig unterwegs, ein sportlicher Leistungsträger wie etwa bei Honda der Civic Type R fehlt aber eindeutig. Freude bereiten dagegen nach wie vor die gut abgestuften und präzise geführten Fünf- und Sechsgang-Schaltgetriebe. Weniger überzeugend sind die optionalen, betulichen alten Viergang-Automaten für die Benziner und für den 1,6-Liter-Dieselmotor.
Glücklicherweise verzichtet der Pro Ceed auf eine noch straffere Fahrwerksabstimmung als beim Fünftürer. So bietet das Fahrwerk gerade noch ausreichenden Komfort, ohne dabei ein agiles Handling zu vernachlässigen.
Damit bereitet die Jagd über kurvige Bergstraßen ebenso viel Spaß wie lange Autobahnfahrten. Die präzise Lenkung passt dazu, und im Stadtverkehr gefällt der übersichtliche Flitzer zudem durch Handlichkeit und einen relativ kleinen Wendekreis.
Der Radstand von 2,65 Metern sorgt im Innenraum des Pro Ceed für viel Bewegungsfreiheit auf Vorder- und Rücksitzen. Sogar lange Beine finden hinten ausreichend Platz, nur die Kopffreiheit ist eingeschränkt - ein Tribut an die drei Zentimeter niedrigere Dachlinie des sportiven Ceed. Groß ist auch der variable Kofferraum, der 340 Liter bis 1 210 Liter Gepäck aufnimmt. Besonders in der TX-Ausstattung vermittelt das Passagierabteil bereits einen Hauch von Klasse - so wie man es von Koreanern bislang kaum kennt. Die Materialien wirken fein, fast alles ist sauber verarbeitet und die Ausstattung braucht sich mit hochwertiger Stoff-Lederpolsterung, Sitzheizung, Klimaautomatik, sechs Airbags, Licht- und Regensensor sowie wasserabweisenden Seitenfenstern nicht hinter den Wettbewerbern aus Wolfsburg oder Rüsselsheim zu verstecken.
Zudem ist der sportive Kia mit seiner umfangreichen Ausstattung und der Langzeit-Garantie deutlich preiswerter als die meisten Wettbewerber. So dürfte der Pro Ceed den Höhenflug des Volumenmodells von Kia noch beschleunigen, rund 17 000 Ceed, davon 2 500 Dreitürer sollen noch in diesem Jahr deutsche Käufer finden. Das bereits als Studie gezeigte Cabriolet wird dagegen nicht den Weg in die Serie finden. Erst die nächste, bereits in vier Jahren an den Start gehende Ceed-Generation soll neben einem Cabrio auch eine Sportversion mit bis zu 200 PS Leistung umfassen.
Technische Daten Kia Pro Ceed:
Dreitürige Steilhecklimousine der Kompaktklasse,
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,25 Meter/1,79 Meter/1,45 Meter/2,65 Meter;
Motoren: 1,6-Liter-Ottomotor, 93 kW/126 PS, Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h, max. Drehmoment: 154 Nm/5 200 U/min, 0 auf 100 km/h: 10,8 Sekunden, Verbrauch 6,4 Liter Super; 152 g CO2/km, Preis ab 15 430 Euro;
2,0-Liter-Ottomotor, 105 kW/143 PS, 205 km/h, 186 Nm/4 600 U/min, 10,3 Sekunden, 7,1 Liter Super; 170 g CO2/km, Preis ab 19 250 Euro;
1,6-CRDi-Dieselmotor, 85 kW/115 PS, 188 km/h, 255 Nm/1 900-2 750 U/min,
11,4 Sekunden, 4,7 Liter Diesel; 125 g CO2/km, Preis ab 17 655 Euro;
2,0-CRDi-Dieselmotor, 103 kW/140 PS, 205 km/h, 305 Nm/1 800-2 500 U/min, 10,1 Sekunden, 5,5 Liter Diesel; 145 g CO2/km, Preis ab 21 440 Euro.