Maserati, die luxuriöse Schwestermarke von Ferrari, öffnete ihr elegant gezeichnetes Coupé und wir haben’s getestet. Der erste Eindruck, wenn man auf das elegant-sportliche GranCabrio zugeht, ruft berühmte Worte eines legendären Rennfahrers in Erinnerung: „Playboys fahren Ferrari, Gentlemen fahren Maserati!“ Racing-Legende Stirling Moss brachtet es damit auf den Punkt: Wer schnelle Autos liebt, aber auch die vornehme Zurückhaltung schätzt, zieht Maserati anderen Sportwagenmarken - auch der Schwestermarke aus Maranello - vor. Das kann natürlich nicht verhindern, dass sich heißblütige Piloten dennoch für ein Dreizack-Auto entscheiden, wie das Beispiel von Fernando Alonso beweist.
Dritte Baureihe der Marke mit dem berühmten Dreizack-Logo
Nach dem luxuriösen Viertürer „Quattroporte“ und dem schnittigen Coupé „GranTurismo“ vervollständigt der „GranCabrio“ das Dreigestirn aus Modena. Das Maserati GranCabrio soll die Sportlichkeit eines Porsche 911 Cabriolets, den Komfort eines Mercedes SL und die Exklusivität eines Aston Martin V8 Roadsters vereinen. Maserati macht damit „oben ohne“ salonfähig - zumindest auf vier Rädern und mit dem typischen Dreizack „Tridente“ auf dem Kühlergrill. Der stammt vom berühmten Neptun-Brunnen in Bologna, wo die Firma der fünf Brüder Alfieri, Bindo, Carlo, Ernesto und Ettore Maserati ab 1914 zunächst angesiedelt war.
Fernando Alonsos Dienstwagen ist kein Ferrari 458 Italia oder 599 GTB Fiorano, sondern ein Maserati GranCabrio. Der bisweilen sehr ungestüme Ferrari-Pilot fährt zu oft mit dem Messer zwischen den Zähnen Formel 1, um als Sinnbild eines Gentleman durchzugehen. Aber sportliches Fahren kann dem zweifachen Formel-1-Champion niemand abstreiten. Bezeichnend also, dass sich Alonso unter allen Modellen von Ferrari und Maserati für das geöffnete Coupé aus Modena als Dienstwagen entschied. Bezeichnend und keinesfalls überraschend; denn bei allem Komfort und Luxus für vier Passagiere: Der Maserati GranCabrio kann auch anders.
Drückt man die Sport-Taste neben dem Lenkrad, brüllt der von Ferrari beigesteuerte V8-Motor sein Fahrgeräusch noch spontaner und lauter in den Fahrtwind hinaus; denn jetzt sind am Schalldämpfer zwei elektronisch regulierbare Ventile geöffnet. Gleichzeitig sorgen die strafferen Gasdruckstoßdämpfer für stabilere Straßenlage und verkürzen sich die Schaltzeiten um 40 Prozent.
Der komfortbesessene Gentleman würde jetzt vielleicht sagen: Hektik macht sich breit. Sportlich gelaunte Piloten dagegen wissen zu schätzen, dass sich der GranCabrio von einer derart agilen Seite zeigen kann. Dazu passt der Output des Triebwerkes perfekt: Der hochdrehende Saugmotor aus Maranello katapultiert mit 440 PS und 490 Nm Drehmoment den offenen Viersitzer durchs Straßengeläuf. Egal, wie es in der Formel-1-WM läuft: So kommt Fernando Alonso zumindest in der Freizeit voll auf seine Kosten.