Schon der 2002 eingeführte Mazda6 zählte zu den ausgewogensten Angeboten der Mittelklasse. Jetzt steht der Nachfolger in den Startlöchern - und kann alles noch ein wenig besser.
Der Mazda6 spielt für den Automobilhersteller in Europa die Rolle eines Vorzeigemodells. Schon in der 2002 eingeführten ersten Generation fügten sich die Talente des 626-Nachfolgers zu einem der ausgewogensten Angebote in der Mittelklasse. Mit der ab Februar in den Versionen Stufenheck und Fließheck erhältlichen zweiten Generation will Mazda an diese Werte anknüpfen und gleichzeitig neue Marksteine setzen. Im zweiten Quartal folgt die für diese Modellreihe besonders wichtige Kombi-Version, die rund 70 Prozent der für Deutschland durchschnittlich 20.000 jährlich angepeilten Verkäufe auf sich vereinen soll. Bei den Antrieben können die Kunden zwischen drei Benzinmotoren und einem Diesel wählen, die allesamt vom Verkaufsstart an zur Verfügung stehen. Der Einstiegspreis in die Mazda6-Baureihe liegt bei 22.400 Euro für den 1,8-Liter-Benziner mit Stufenheck und Comfort-Ausstattung. Der Aufpreis für das praktische Fließheckmodell beträgt stets 500 Euro, für den Kombi werden zusätzlich 500 Euro fällig.
Gegenüber seinem Vorgänger ist die zweite Generation in allen Dimensionen um einige Zentimeter gewachsen. Dadurch bietet die Mazda-Mittelklasse in allen Karosserievarianten mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Vor allem beim Kombi fällt das Wachstum deutlich aus. Plus 7,5 Zentimeter in der Länge bringen über 100 Liter zusätzlichen Stauraum (circa 1.700 Liter maximal) und zwei Zentimeter mehr Beinfreiheit für die Mitfahrer im Fond. Allerdings geht das Größenwachstum bei Mazda nicht ins Gewicht. Wie schon beim Mazda2 fällt die neue Generation sogar etwas leichter aus, immerhin bis zu 35 Kilogramm.
Neues Top-Triebwerk
Schon auf einer ersten Probefahrt knüpft der neue Mazda6 problemlos an die Tugenden seines Vorgängers an und zeigt sich in einigen Disziplinen sogar deutlich verbessert. Dies gilt zum Beispiel für die sehr hochwertig und gut verarbeitet wirkenden Materialien im Innenraum, die präzise Lenkung und das leichtgängige Sechsganggetriebe.
Das neue 2,5-Liter-Triebwerk ersetzt den bisherigen 2,3-Liter-Benziner und überzeugt nicht nur mit 170 Pferdestärken, sondern auch einen seidigen Lauf und - nach einer ganz kurzen Anfahrschwäche - guten Durchzug. Die anderen drei zur Wahl stehenden Antriebe, der 1,8-Liter-Benziner mit 88 kW/120 PS, der 2,0-Liter-Benziner mit 108 kW/147 PS sowie der 103 kW/140 PS starke 2,0-Liter-Diesel sind dagegen alles bewährte Bekannte.
Angesichts seines erneut sehr ausgewogenen Auftritts lassen sich nur schwer Kritikpunkte finden. Einer könnte das bei Querstreben etwas knochig wirkende Fahrwerk sein, was aber auch an den in den Ausstattungsversionen Dynamic und Top serienmäßigen 18-Zoll-Felgen liegen könnte. Die darunter platzierte Variante Exklusive rollt auf 17-Zoll-Felgen und die Basisversion Comfort begnügt sich mit 16-Zöllern. Allerdings muss gesagt werden, dass in der Mittelklasse sich wohl kaum eine Basisausstattung so komplett darbietet, wie die des neuen Mazda6: Leichtmetallfelgen, eine Audio-Anlage mit CD-Player, elektrische Fensterheber an allen Plätzen, die Klimaanlage und eine funkfernbediente Zentralverriegelung gehören stets zur Serienausstattung. In den höheren Ausstattungsvarianten kommen dann Dinge wie eine Klimaautomatik, ein Tempomat, Bordcomputer, Xenon-Licht, Regensensor, ein Bose-Soundsystem oder auch eine Reifendruckkontrolle dazu. Wer die höchste Ausstattungsstufe Top wählt, findet in der Aufpreisliste nur noch die Metallic-Lackierung, das DVD-Navigationssystem und ein elektrisch zu betätigendes Glasschiebedach.
Etwas teurer als der Vorgänger
Je nach Variante fällt der neue Mazda6 bis zu 800 Euro teurer aus als sein Vorgänger. Mazda rechnet jedoch zusätzliche Serienausstattungen wie die Alu-Felgen oder die jetzt aktiv arbeitenden Kopfstützen gegen und kommt zum Schluss, dass der Mittelklässler "ausstattungsbereinigt" auf gleichem Niveau geblieben ist.
Auf jeden Fall ist es Mazda gelungen, ein schon in der Summe seiner Eigenschaften überzeugendes Fahrzeug weiter aufzuwerten. Abgesehen von Premium-Wettbewerbern wie Audi oder BMW müssen sich die Japaner vor keiner anderen Marke fürchten und könnten mit dem neuen Mazda6 sogar einem VW Passat oder dem neuen Ford Mondeo Paroli bieten. Dies gilt natürlich nicht für den Absatz, denn Importmarken haben es in Deutschland traditionell schwer. Für das kommende Jahr rechnet Mazda mit 16.200 Zulassungen des neuen Mazda6 plus noch 3.000 des alten Modells. Im ersten vollen Verkaufsjahr 2009 sollen es dann rund 20.000 Einheiten werden.
Technische Daten Mazda6 2.5 MZR:
Karosserie: Mittelklasse-Pkw in drei Karosserieversionen: Stufenheck, Fließheck, Kombi;
Motor: 2,5-Liter-Benzinmotor, 125 kW/170 PS, Maximales Drehmoment: 226 Nm bei 4.000 U/min;
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h, 0-100 km/h: 8,0 s;
Umwelt: Durchschnittsverbrauch: 8,1 Liter Superbenzin, CO2-Ausstoß: 192 g/km;
Preis: ab 28.500 Euro (Einstiegspreis 1,8-Liter-Benziner: 22.400 Euro)