Mazda3 e-Skyactiv X Test: Meisterwerk spart richtig Sprit

, 30.04.2021


Dieser Motor ist ein Meisterstück: der „Skyactiv X“-Benziner von Mazda. Die Japaner schafften es, die Vorteile eines Benziners mit der Effizienz eines Diesels zu kombinieren. Jetzt folgt eine technische Überarbeitung mit mehr Leistung bei noch weniger Spritverbrauch. Der Name der neuesten Ausbaustufe: e-Skyactiv X. Wie sich das Plus an Leistung beim Fahren im Alltag auswirkt und ob der Motor tatsächlich noch sparsamer ist, zeigt der Mazda3 e-Skyactiv X Test.

Die angriffslustig gestaltete Front mit dem großen Kühlergrill und den scharf gezeichneten Scheinwerfern hebt die dynamische Präsenz des Mazda3 hervor. Zum ausdrucksstarken Design des Mazda3 e-Skyactiv X passt der für Fahrfreude sorgende Motor: 186 PS leistet der 2,0 Liter große Vierzylinder-Saugmotor. Das maximale Drehmoment von 240 Nm liegt bei 4.000 Touren an.

Zum Vergleich: Als der Skyactiv-X im Herbst 2019 auf den Markt kam, waren es 180 PS und 224 Nm. Auf den ersten Blick sind das bei den Zahlen keine großen Abstände zum neuen „e-Skyactiv X“. Doch beim Fahren werden die Unterschiede deutlich. Im Mazda3 fühlte sich der erste Skyactiv-X nicht nach einem Motor mit 180 PS an, da einfach der Turbo-Punch fehle. Das nahmen sich die Japaner zu Herzen und optimierten den Saugmotor für die Fahrsituationen im Alltag. Serienmäßig besitzt der „e-Skyactiv X“ darüber hinaus ein Mild-Hybrid-System, das die beim Bremsen gewonnene Energie nutzt, um den Benziner durch einen kleinen Elektromotor beim Beschleunigen mit bis zu 4,8 kW/6,5 PS zu unterstützen und dadurch auch Kraftstoff zu sparen.

Was diesen Motor von Mazda so besonders macht: Der „e-Skyactiv X“ ist ein Benziner mit Kompressionszündung und vereint das Beste eines Benziners und eines Diesels in einem Motor. Kurz ausgedrückt wird ein sehr mageres Kraftstoff-Luft-Gemisch extrem verdichtet und wie in einem Diesel über Kompression entzündet. Dieses Triebwerk bietet damit die Vorteile eines konventionell per Zündkerze zündenden Benzinmotors (Laufruhe, breites nutzbares Drehzahlband sowie sauberere Abgase) und eines Dieselmotors mit Kompressionszündung (hohe Effizienz). Bislang schaffte es nur Mazda, ein derartiges Aggregat in die Großserie zu bringen - andere Autohersteller versuchten es, scheiterten jedoch.

Optimierungen: So fährt sich der Mazda3 e-Skyactiv X 2021 in der Praxis

Die Verbesserungen wirken sich tatsächlich in der Praxis positiv aus. Eine Anfahrschwäche kennt der neue Mazda3 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid nicht, wozu der Elektromotor des Mild-Hybrid-Systems beiträgt, der zudem für sehr gleichmäßige Übergänge beim Anfahren und Beschleunigen sorgt. Das Ansprechverhalten des Vierzylinder-Saugmotors ist nun spürbar besser und der Mazda3 dreht nun leichtfüßiger nach oben. Überzeugen konnten bereits zuvor die hohe Laufkultur und die lineare Kraftentfaltung.

Insbesondere im Alltag weiß der überarbeitete Motor aktuell noch mehr zu punkten: Überholen zwischen 30 und 80 km/h im 3. Gang oder ein schnelles Einfädeln in den fließenden Verkehr stellen typische Situationen dar, die jeder von uns tagtäglich erlebt - und genau dort zieht der Mazda3 e-Skyactiv X jetzt etwas stärker durch. Bereits ab 2.000 Touren hoben die Macher das Drehzahlniveau deutlich an, was ab 3.000 Touren deutlich spürbar wird.

Mazda3 e-Skyactiv X 2021: Schneller und sparsamer als ein vergleichbarer VW Golf

Der Mazda3 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid ist sogar schneller als der vergleichbare VW Golf 1.5 TSI mit 150 PS, 250 Nm und 6-Gang-Handschaltung: Der Golf mit einem Turbobenziner beschleunigt in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erzielt eine Top-Speed von 224 km/h. Der Mazda3 erledigt den Spurt von 0 auf 100 km/h jedoch in nur 8,1 Sekunden - und das ohne Turbo. Bei der Höchstgeschwindigkeit muss sich der Mazda3 mit 216 km/h nur leicht dem Golf geschlagen geben.

Nach dem realitätsnahen WLTP-Verbrauch sinkt der Spritverbrauch des Mazda3 e-Skyactiv X 2021 nach den Verbesserungen um bis zu 0,5 l/100 km auf nur noch 5,2 bis 5,3 Liter pro 100 Kilometer im Durchschnitt, was einem CO2-Ausstoß von 118 bis 121 g/km entspricht. Beim VW Golf 1.5 TSI sind es hingegen 5,6 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer nach WLTP. Damit ist der Mazda3 mit einem Saugmotor nicht nur schneller bei der Beschleunigung, sondern sogar effizienter als der aktuelle Golf. Die Praxis zeigt es: Wir kamen mit dem Mazda3 bei normaler Fahrweise durch Städte, über Landstraßen und die Autobahn auf einen kombinierten Kraftstoffverbrauch von 5,8 Liter Benzin pro 100 Kilometer.

Fahrdynamik Mazda3 e-Skyactiv X: Mehr als nur sparsam - der bietet auch Fahrspaß

Für Fahrspaß sorgt die Drehfreude des Mazda3 e-Skyactiv X, der sehr gleichmäßig bis in hohe Bereiche dreht. Erst bei 6.000 Touren erreicht das Triebwerk seine maximale Leistung von 186 PS. Um das Beste aus dem Motor herauszuholen, sind allerdings Schaltarbeit und hohe Drehzahlen angesagt. Kein Problem: Die 6-Gang-Handschaltung stimmten die Macher derart knackig und präzise ab, dass das Wechseln der Gänge ein echtes Vergnügen bereitet.

Zu beeindrucken weiß der Mazda3 durch die hohen Kurvengeschwindigkeiten und das Handling, zu denen die Fahrdynamikregelung „G-Vectoring Control Plus“ (GVC Plus) beiträgt. Die softwaregesteuerte Regelung reduziert beim Einlenken in Kurven blitzschnell das Motordrehmoment. Dadurch wird eine Erhöhung der Radlast an der Vorderachse erzeugt und die Reaktion auf Lenkbefehle verbessert sich. Darüber hinaus greift das System leicht und nicht spürbar in die Bremsen ein, um den Übergang in die Geradeausfahrt nach dem Kurvenausgang zu optimieren. So werden beim Herauslenken aus einer Kurve die kurvenäußeren Räder leicht abgebremst, um das Geradestellen des Fahrzeugs zu erleichtern.

Das Fahrwerk des Mazda3 stimmten die Macher eher straff, aber nicht unkomfortabel ab. Als angenehm erweisen sich dabei die nur geringen Wankbewegungen des Fahrzeugs, während der Mazda3 präzise den Lenkbefehlen folgt und in Kurven sehr stabil auf der Straße liegt.

Innenraum und Infotainment: Damit weiß der Mazda3 richtig zu punkten

Der Innenraum des Mazda3 gehört zu den schönsten und hochwertigsten in der Kompaktklasse. Weiche Materialien, Metallapplikationen und sauber gesetzte Kontrastnähte dominieren das Interieur. Das weiche Material auf dem Armaturenbrett erinnert sogar an echtes Leder. Nur im unteren Bereich gelangt harter, aber dennoch gut verarbeiteter Kunststoff zum Einsatz. Sogar die Türverkleidungen im Fond bestehen im oberen Bereich aus weichen Materialien. Mit dieser Qualität befindet sich der Mazda3 auf Augenhöhe mit der deutschen Premium-Konkurrenz. Auf den komfortablen Ledersitzen vorne können knapp 2,0 Meter große Personen bequem Platz nehmen. Auf den Rücksitzen geht es leider etwas enger zu, so dass der Raum dort nur für maximal 1,75 Meter große Mitreisende reicht.

Beim Cockpit setzt Mazda auf klassische Rundinstrumente. Wer genau hinschaut: Das Zentrum des Kombiinstrumentes, genau genommen der große Tacho in der Mitte, besteht aus einem 7 Zoll beziehungsweise 17,8 Zentimeter großen TFT-Display. Eine weitere Besonderheit in der Kompaktklasse: Bereits ab der Basis besitzt der Mazda3 serienmäßig ein Head-up-Display, das relevante Informationen wie Geschwindigkeit, Navigationshinweise und Verkehrszeichen direkt in die Windschutzscheibe und damit in das Blickfeld des Fahrers projiziert.

Der 8,8 Zoll beziehungsweise 22,4 Zentimeter große Bildschirm des Infotainment-Systems lässt sich wie bei BMW intuitiv über einen Controller in der Mittelkonsole und über Sprachbefehle steuern. Eine Bedienung über Touch-Befehle ist leider nicht möglich. Doch dafür besticht das Infotainment-System des Mazda3 durch eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche und gestochen scharfe, modern aussehende Grafiken. Außerdem besteht die Möglichkeit, Smartphone-Apps mit „Android Auto“ und „Apple CarPlay“ komfortabel über das Display des Mazda3 zu nutzen. Vorne und hinten stehen USB-Anschlüsse zur Verfügung. Eine induktive Ladeschalte zum kabellosen Aufladen von Smartphones ist zudem gegen Aufpreis erhältlich.

Sicherheit Mazda3: Das sind die neuen Assistenzsysteme für das Modelljahr 2021

Mit den „i-Activesense“-Sicherheitstechnologien besitzt der Mazda3 eine hochmoderne und umfangreiche Ausstattung an Fahrerassistenzsystemen. Bereits in der Basis umfasst die Serienausstattung ohne Aufpreis unter anderem einen City-Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung, die bei Tag und Nacht funktioniert, einen Spurwechselassistenten mit Totwinkelüberwachung, eine Ausparkhilfe und eine Verkehrszeichenerkennung.

Erstmals verfügbar sind für den Mazda3 2021 ein Aufmerksamkeitsassistent, eine Querverkehrsassistenzfunktion nach vorne, die den Querverkehr an unübersichtlichen Kreuzungen erkennt, und in Verbindung mit dem Automatikgetriebe eine erweiterte Stauassistenzfunktion, die das Fahren in zähfließendem Autobahnverkehr durch selbstständiges Beschleunigen, Bremsen und Lenken erleichtert.

Bereits bekannt sind wiederum Assistenzsysteme wie die Ausparkhilfe mit Notbremsfunktion für den hinteren Querverkehr, das Matrix-LED-Lichtsystem mit blendfreiem Fernlicht, und der 360-Grad-Monitor, der die direkte Fahrzeugumgebung auf dem Bildschirm im Auto anzeigt und damit Einparken und Rangieren vereinfacht.

Kofferraum Mazda3: Alles klasse - bis auf eine Stufe

Der Kofferraum des Mazda3 ist gut zugeschnitten, fasst 358 Liter und besitzt damit eine in der Kompaktklasse durchschnittliche Größe. Einkäufe und Gepäck müssen leider über eine hohe Ladestufe gehoben werden. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, entsteht eine fast ebene Fläche und das Ladevolumen steigt auf 1.026 Liter. Fächer an den Seiten und Taschenhaken gibt es leider nicht.

Mazda3 e-Skyactiv X - Fazit und Preis:

Dank gezielter Modifikationen wird der Mazda3 e-Skyactiv X 2021 im Alltag spürbar besser, sparsamer und bietet dazu mehr Fahrspaß. Der Mazda3 mag zwar nicht der geräumigste Vertreter in der Kompaktklasse sein, besticht aber durch sein grandioses Design und die hohe Qualität im stylischen Innenraum. Erhältlich ist der Mazda3 e-Skyactiv X zu einem Preis ab 26.490 Euro - und das mit einer ziemlich umfangreichen Serienausstattung.

Technische Daten Mazda3 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid (2021):

Länge x Breite x Höhe: 4,460 x 1,795 x 1,435 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 2,028 Meter)
Radstand: 2,700 Meter
Antriebsart: Frontantrieb
Hubraum Vierzylinder-Saugmotor: 1.998 cm³
Leistung: 137 kW/186 PS bei 6.000 U/min
Drehmoment: 240 Nm bei 4.000 U/min
Getriebeart: 6-Gang-Handschaltung
Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,1 Sekunden
Leergewicht (nach EU mit Fahrer): 1.395 Kilogramm
Durchschnittsverbrauch (nach WLTP): 5,2 - 5,3 l/100 km
Durchschnittsverbrauch (nach NEFZ): 4,7 l/100 km
CO2-Emission (nach WLTP): 118 - 121 g/km
CO2-Emission (nach NEFZ): 105 - 106 g/km
Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
CO2-Effizienzklasse: A+
Kofferraumvolumen: 358 - 1.026 Liter
Preis: ab 26.490 Euro

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