Nur 8.990 Euro kostet der neue Mitsubishi Space Star in der Basisausführung. Damit treffen die Japaner den Nerv der Zeit; denn viele Autofahrer wünschen sich für den Alltag in der Stadt einen kompakten, kraftstoffeffizienten und vor allen Dingen erschwinglichen Kleinwagen. Doch kann ein Auto zum Minipreis den verwöhnten Europäer überzeugen? Wir gingen der Frage auf den Grund und testeten den Mitsubishi Space Star 1.2 Shine+, der für 13.990 Euro mit dem Maximum an Komfort und Extras ausgerüstet ist.
Der Colt geht, der Space Star kommt: Ein neues Auto soll einen neuen Namen tragen. „Space Star“ klingt nach Raum und weckt Erinnerungen an den von 1998 bis 2005 gebauten Mitsubishi-Minivan „Space Star“ auf Basis des Carismas. Aber warum bediente sich Mitsubishi beim Namen eines nicht mehr produzierten Minivans? Außerhalb Europas tauften die Macher den Kleinen auf „Mirage“. Kurz und knapp: Diesem Namen stehen in Europa markenrechtliche Gründe entgegen.
Design: Unspektakulär und dennoch drehen sich viele um
Schnell fällt auf, dass sich die Passanten nach dem Mitsubishi Space Star umdrehen; denn der sticht durch die Lackierung in „Apfelgrün Metallic“ im meist tristen Autoalltag regelrecht und farbenfroh hervor. Dennoch: Als preisgünstiges Fahrzeug für die ganze Welt konzipiert, muss der Space Star möglichst viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen in puncto Design treffen und wirkt daher im Design eher unspektakulär.
Als Merkmale erweisen sich eine muschelförmige Fronthaubenkontur, eine schmal zulaufende Dachlinie und zur Reduzierung des Luftwiderstandes eine Dachkontur, die sich zum Heck hin verjüngt. Akzente setzen die Chrom-Einfassungen der Nebelscheinwerfer, eine Chrom-Leiste am Heck, schwarze B-Säulen, ein Dachkantenspoiler und zwei Sicken, die sich über die Fahrzeugflanke ziehen und dem Space Star mehr Spannung verleihen. Als ebenso nicht selbstverständlich zeigt sich das stark abgedunkelte „Privacy Glas“, bei dem die hinteren Scheiben stark abgedunkelt sind.
So unspektakulär das Design wirkt, ist es dennoch ausgefeilt: Der cw-Wert von 0,27 zählt zu den niedrigsten seiner Klasse und trägt außerdem zur Kraftstoffeffizienz bei, was bei Autokäufern eines Stadtautos ein wichtiges Kriterium darstellt, um das Portemonnaie zu schonen.
Motor: Die Qual der Wahl mit 71 PS oder 80 PS
Wer hätte das in diesem preiswerten Kleinwagen erwartet: Die bei unserem Testwagen vorhandene Top-Ausstattung „Shine+“ besitzt ein Smart-Key-System zum schlüssellosen Öffnen und Schließen der Türen. Dann soll der Space Star sehen lassen, was er kann: der Motor wird per Knopfdruck gestartet.
Für den Antrieb des Mitsubishi Space Star 1.2 Shine+ ClearTec sorgt ein Dreizylinder-Benzinmotor mit 80 PS bei 6.000 Touren und einem maximalen Drehmoment von 106 Nm bei 4.000 U/min. In Kombination mit dem 5-Gang-Schaltgetriebe erzielt der Space Star eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und meistert den klassischen Spurt auf Tempo 100 in 11,7 Sekunden. Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles 5-Gang-Getriebe.
In der Praxis zeigt es sich, dass der Motor für einen adäquaten Durchzug auf Drehzahl gehalten werden möchte, dadurch lauter wird und die für Dreizylinder oftmals charakteristischen, rauen Laufeigenschaften an den Tag legt. Dessen ungeachtet, fährt der Space Star flink durch den Stadtverkehr. Das den Kraftstoffkonsum reduzierende Start-Stopp-System der ClearTec-Version funktioniert anstandslos und lässt den Motor nach dem Ampelstopp erneut schnell anspringen.
Ebenso positiv fällt der durchschnittliche Spritverbrauch auf, den Mitsubishi mit nur 4,3 Litern pro 100 Kilometer angibt, was einem CO2-Ausstoß von 100 g/km entspricht. In der Praxis lässt sich der Space Star äußerst sparsam bewegen. Den Fahrer unterstützen dabei zuverlässig eine Schaltpunktanzeige und eine „Eco Drive Assist“-Funktion, die auf der Basis von Geschwindigkeit und Momentanverbrauch in einer Drei-Balken-Grafik im Kombiinstrument anzeigt, wie ökonomisch das Fahrzeug unterwegs ist. Einen weiteren Anteil am überzeugenden Spritkonsum hat das niedrige Fahrzeuggewicht von nur 940 Kilogramm.
Der Mitsubishi Space Star steht allerdings ebenso mit einer 71 PS starken 1.0-Liter-ClearTec-Variante zur Verfügung. Doch welche Motorisierung soll es sein? 80 PS oder 71 PS? Das sind auf den ersten Blick nur 9 PS Differenz. Wir fuhren beide Derivate, die sich im Detail unterscheiden: Die 80-PS-Version besitzt ein Drehmoment von 106 Nm bei 4.000 U/min, die 71-PS-Variante von schwächeren 88 Nm erst bei 5.000 U/min.
Weist die 71-PS-Motorisierung eine größere Anfahrschwäche auf, zieht der stärkere Motor spürbar besser durch. Außerhalb der Stadt zeigt sich der kleine, auf Effizienz ausgerichtete Motor mit 71 PS schwächelnd. Da weiß der leicht stärkere Motor auch außerhalb der Stadt im Verkehr locker mitzufahren, wenn der Fahrer diesen ausdreht.
Kommt der Space Star hauptsächlich in der Innenstadt zum Einsatz, reicht der schwächere 1.0-Liter-Motor vollkommen aus. Im direkten Vergleich benötigt die 71-PS-Version 0,3 Liter pro 100 Kilometer weniger (Werksangabe). Der Space Star mit 80 PS erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h, mit 71 PS sind es 172 km/h.