Nissan Juke Test - Eher Cross als Over

Beim Getriebe fällt es uns schwer, ein einheitliches Urteil zu fällen. Im „Sport“-Modus fallen die Schaltvorgänge sehr kurz aus und bei manueller Schaltung arbeitet das Doppelkupplungsgetriebe superschnell. Nicht von selber schaltet das Getriebe im „Normal“-Modus, was uns sehr verwunderte. Im „ECO“-Modus könnte das Getriebe ruhig schon früher hochschalten, um der Bezeichnung ECO komplett gerecht zu werden.

Interieur: Bunte Anzeigen im Motorrad-Look

Im Innenraum schien Nissan den Designern freien Lauf gelassen zu haben. Die Mittelkonsole soll an einen Motorradtank erinnern, genau wie die kleine Hutze auf dem Tacho und der Drehzahlmesser, der ebenfalls aus der Motorradszene zu stammen scheint. Desweiteren fällt im Cockpit sofort das große „Nissan Dynamic Control System“ auf, über das der Fahrer aus einer Vielfalt an Möglichkeiten wählen kann, wie der Motor, das Fahrwerk, das Getriebe und die Lenkung eingestellt sein sollen. So besteht die Möglichkeit, zwischen den drei Varianten „Normal“, „Sport“ und „Eco“ zu wählen. Die gleiche Anzeige zeigt nach einem Knopfdruck die Klimaanlage an.

Die tolle Sache dabei ist, dass sich das komplette Design zu ändern scheint, da die einzelnen Knöpfe mit anderen Symbolen und in einer anderen Farbe dargestellt werden. Diese kleinen Extras lassen unter anderem über die Position der Sitzheizungsknöpfe hinwegsehen, die hinter der Handbremse angebracht sind. So schön die bunten Anzeigen in der Mittelkonsole erscheinen, so lieblos wurde leider die orangefarbene Multifunktionsanzeige zwischen Drehzahlmesser und Tacho gestaltet. Die Bedienung der Anzeige erweist sich ebenfalls als nicht besonders vorteilhaft, da man diese nur durch das Lenkrad erreicht, um durch das Menü zu schalten.

Das Multimedia-System überzeugt durch seine Kompatibilität und intuitive Bedienung. Um Musik von einem MP3-Player oder Handy zu hören, ist lediglich ein USB-Kabel erforderlich: Dies braucht man nur in die dafür vorgesehene Dose zu stecken und schon erscheint das komplette Menü auf dem Touchscreen in der Mittelkonsole. Der Touchscreen lässt sich auch in allen anderen Funktionen (Radio, Navi, Telefon usw.) sehr einfach und intuitiv bedienen. Als einziges Manko erweist sich hier die Art, wie das Navigationssystem führt: Manchmal kommen die Ansagen etwas zu spät oder zu früh. Auch die Routenführung verwunderte uns einige Male, was allerdings an der Navigations-Software und nicht am Multimediagerät selbst liegt.

An der Verarbeitung im Innenraum scheiden sich die Geister. Das Armaturenbrett und die Türverkleidungen bestehen aus Plastik, das nicht sehr wertig wirkt. Die Sitze und das Lenkrad dagegen sind mit einem feinen Lederüberzug versehen, den die Macher mit roten Ziernähten wunderbar in Szene setzten. Die Verarbeitung des Leders wirkt relatv hochwertig. Im Fond finden zudem zwei Leute problemlos Platz, solange diese nicht größer als 1,75 Meter sind. Auch der Kofferrum lässt keine großen Sprünge zu; denn er ist wirklich winzig, was vielleicht auch an dem vollwertigen Ersatzrad liegen mag.

Fazit: Der Nissan Juke ist eher Cross als Over

Letztendlich lässt sich sagen, dass der Nissan Juke zumindest in dieser Ausstattung, also mit dem 190 PS starken Motor und dem Allradantrieb, nichts für Leute ist, die peinlich genau auf den Verbrauch ihres Fahrzeugs achten, sondern eher für Menschen mit einem bestimmten Lifestyle. Jemand, der öfters auf Feld- oder auf Waldwegen fahren muss, ist mit dem Juke ebenfalls gut bedient - unserer Meinung nach sogar ein wenig besser als jemand, der dieses Auto nur auf normalen Straßen bewegt. Ein erstaunliches Ergebnis der Zielgruppe; denn wer hätte das erwartet?

Der Preis ist ebenfalls ein Kaufargument. Ab 25.140 Euro ist der Nissan Juke 1.6 DIG-T 4x4 CVT-Automatik in der Tekna-Ausstattungsvariante erhältlich, dem aktuellen Topmodell in der höchsten Ausstattungsvariante.

Technische Daten Nissan Juke 1.6 DIG-T 4x4 CVT-Automatik

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