Nissan Note 1.5 dCi Test: Waschen, blasen und Gas geben

, 06.01.2014


Massig Platz selbst auf den Rücksitzen, ein Kofferraum größer als der eines Mercedes-Benz E-Klasse T-Modells (Kombi) und Premium-Features, die bis zur selbstreinigenden Heckkamera und zum „Around View Monitor“ für eine 360-Grad-Rundumsicht auf dem Display im Cockpit reichen - das klingt fast nach einem Auto der Luxus-Klasse. Doch Nissan schaffte es, diese Attribute in einem Minivan zum erschwinglichen Preis zu realisieren: dem Nissan Note der 2. Generation. Wir testeten den neuen Nissan Note 1.5 dCi, der einige Überraschungen bereit hielt, die insbesondere Familien glücklich machen dürften.

Nissan lässt clever Taten sprechen, um junge Familien vom neuen Note zu überzeugen. Dazu warfen die Designer den Nissan Note in ein dynamisches Gewand, um sich vom biederen Minivan-Image abzusetzen. Statt eines langweiligen Kastens, setzt Nissan auf fließende Linien. Für die Europa-Ausgabe entwarf Nissan sogar eine eigenständige Frontpartie, an der Scheinwerfer und Kühlergrill markant ineinandergreifen und für einen entschlossenen Auftritt sorgen.

Langeweile ade: Mit seiner nach hinten abfallenden Dachlinie, der schwungvollen, nach hinten spitz zulaufenden Fensterlinie und den ausgestellten Radhäusern unterstreicht der neue Note seinen Anspruch, für Frische im Segment zu sorgen. Für eine unverwechselbare Heckansicht sorgen die herumgezogenen Rückleuchten. Viel Charakter bei kompakten Maßen: Der Nissan Note ist nur 4,100 Meter lang, 1,695 Meter breit und 1,535 Meter hoch - da fährt die ganze Familie in die kleine Parklücke rein.

Raumwunder: Der Minivan übertrifft den großen Lademeister

So kompakt der Nissan Note von außen erscheint, besitzt der Minivan dank des langen Radstandes von 2,600 Metern ungeahnte Platzverhältnisse im Innenraum. Nach dem bequemen Einstieg eröffnen sich nicht nur auf den Vordersitzen großzügige Platzverhältnisse, sondern selbst für 1,90 Meter große Menschen im Fond - die große Beinfreiheit von 64 Zentimetern auf den Rücksitzen stellt sogar einige Fahrzeuge der oberen Mitteklasse in den Schatten. Weiterer Vorteil: Die fast im rechten Winkel sich öffnenden Hintertüren ermöglichen einen besonders bequemen Einstieg, aber auch das mühelosere Befestigen des Kindersitzes und ein deutlich einfacheres Anschnallen von Kindern.

Der Nissan Note legt sogar weiter nach: Wer Kinder hat, weiß, wie viel Gepäck anfallen kann, wenn beispielsweise die Reise in den Urlaub ansteht. Im normalen Fall bietet der Kofferraum ein Ladevolumen von 325 Litern. Mit dem in der Ausstattungsversion „Tekna“ serienmäßig enthaltenen „Family-Paket“ (in der Ausstattungslinie „Acenta“ 500 Euro Aufpreis) ist es möglich, die Rücksitzbank um 16 Zentimeter nach vorne zu verschieben. Für den Nachwuchs gibt es dann noch immer genug Platz hinten, doch das Ladevolumen steigt auf 411 Liter.

Wird die Rücksitzbank umgelegt, entstehen eine nahezu ebene Ladefläche und ein Ladevolumen von 2.012 Litern - und das in einem Minivan. Da kann selbst das als Lademeister bekannte Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell (Kombi) mit 1.950 Litern nicht mithalten. Wie groß das ist, sollen weitere Vergleiche zeigen: Der VW Golf Variant (Kombi) kommt auf 605 Liter und mit umgeklappten Rücksitzen auf 1.620 Liter. Ebenfalls eine verschiebbare Rücksitzbank bietet der in Kürze auf dem Markt kommende VW Golf Sportsvan der höheren Kompaktklasse mit 500 bzw. 590 Litern Gepäckraumvolumen und maximal lediglich 1.520 Liter.

Als praktisch erweisen sich beim Nissan Note ebenso die breite Kofferraumöffnung und die niedrige Ladekante, die ein komfortables Be- und Entladen ermöglichen. Aufgrund der nahezu senkrechten Heckpartie lässt sich das Fahrzeug gut bis zum Dach beladen. Als weiteres nützliches Detail des „Family-Paketes“ erweist sich das Trennboard, mit dem sich ein zweistöckiger Kofferraum oder eine vertikale Verstaumöglichkeit herstellen lässt. Letztere verhindert bei Bedarf ein Verrutschen des Ladegutes.

Unter dem Ladeboden befindet sich eine 30 Liter große Plastikwanne, die bei Bedarf verschmutzte Gegenstände aufnimmt, wie zum Beispiel nach der Wanderung im Wald die Schuhe oder die Gummistiefel der Kinder. Zahlreiche Ablagen und Fächer im Innenraum, darunter ein zweistöckiges Handschuhfach für größere Gegenstände samt USB- und AUX-in-Anschlüsse für Smartphone und mobile MP3-Player sowie Flaschenhalter in den Türen vorne wie auch hinten, bringen viele Kleinigkeiten unter.

Noch weniger Durst: Der Diesel ist richtig sparsam

Auf dem Fahrersitz Platz genommen, soll sich der Nissan Note 1.5 dCi auf der Straße beweisen. Der überarbeitete 1,5 Liter große Turbo-Diesel unseres Testwagens leistet 90 PS bei 4.000 U/min und ein maximales Drehmoment von 200 Nm, das bereits ab 2.000 Touren anliegt. Nissan senkte den Durst des 1,5 Liter großen Vierzylinder-Turbodiesels nach eigenen Angaben um 12 Prozent auf durchschnittlich nur noch 3,6 Liter pro 100 Kilometer. Für den Spurt von 0 auf Tempo 100 vergehen 11,9 Sekunden, während die Höchstgeschwindigkeit erst bei 179 km/h endet.

In der Tat lässt sich der mit einem Start-Stopp-System ausgerüstete Nissan Note sparsam fahren. Wir erreichen locker einen Durchschnittsverbrauch von nur 4,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Dabei unterstützt den Fahrer im „Eco“-Modus serienmäßig im zentralen Display des Tachometers ein sogenanntes „Eco-Pedal“, das in Form einer halbkreisförmigen Balkengraphik in Echtzeit anzeigt, wie kraftstoffsparend (oder nicht) der Gasfuß gerade am Werke ist.

Oberhalb der Tachometer-Skala ordnete Nissan ferner eine Reihe von fünf grünen LEDs an: Leuchten alle Dioden des sogenannten „Eco Drive Indicators“ auf, ist der Note-Lenker als Sparweltmeister unterwegs, drei aktive LEDs weisen ihn als durchschnittlichen, ein einsam glühendes Lämpchen dagegen als mangelhaften Ökonomen aus.

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