Skoda Fabia Combi 1.2 TSI Test: Kleinwagen mit großer Klappe

, 04.07.2015


Es gibt nur ganz wenige seiner Art: Bereits der aktuelle Skoda Fabia weiß als Schrägheck-Version mit seinem attraktiven Style, einem beeindruckenden Platzangebot und einem attraktiven Preis/Leistungsverhältnis zu beeindrucken. Doch jetzt kommt der neue Skoda Fabia Combi mit der Extra-Portion Praktikabilität. Wir wollen herausfinden, was der Kleinwagen-Kombi bietet und unterzogen dem Skoda Fabia Combi 1.2 TSI mit 110 PS einen ausgiebigen Test.

Viele Rivalen hat der Skoda Fabia Combi nicht. Der einzige echte Konkurrent im Segment stammt von der spanischen Konzernschwester: der Seat Ibiza ST. Jetzt ist allerdings der neue Skoda Fabia Combi an der Reihe, der noch besser fahren, noch besser ausgestattet und noch geräumiger als zuvor sein soll.

Bereits auf den ersten Blick macht der Skoda Fabia Combi klar, dass er den großen Auftritt liebt. Wie die Kurzheckversion besticht der Kombi durch dynamische Proportionen und eine markante Formensprache mit präzisen Linien und scharfen Kanten. Die stärker in Szene gesetzte Front besticht durch scharf geschnittene, breite Scheinwerfer und eine kraftvoll konturierte Motorhaube mit charakterstarken Sicken an den Seiten. Die Nebelscheinwerfer gibt es sogar mit einer Abbiegelicht-Funktion. In der Seitenansicht sorgt die sanft nach hinten abfallende Dachlinie für einen dynamischen Look. Stark konturiert und in der Breite betont zeigt sich derweil die Heckansicht.

Antrieb: Klein, aber dynamisch und richtig sparsam

Die Leistungsdaten lassen bei einem Kleinwagen aufhorchen: Der 1,2 Liter große Turbo-Benziner generiert 110 PS zwischen 4.600 und 5.600 Touren. Das maximale Drehmoment von 175 Nm erreicht das Triebwerk zwischen 1.400 und 4.000 U/min. Diese Kraft hat mit dem kleinen Kombi leichtes Spiel und sorgt zusammen mit dem früh anliegenden Drehmoment sowie dem entschlossen hochdrehenden Motor für echten Fahrspaß. Ebenso angenehm: Dank des satten Drehmomentes im mittleren Drehzahlbereich braucht der Fahrer nicht andauernd die Gänge zu wechseln.

In Zahlen ausgedrückt: Für den Spurt von 0 auf 100 km/h vergehen 9,6 Sekunden. Erst bei 199 km/h endet der Vortrieb. Dem gegenüber steht ein vom Hersteller angegebener Durchschnittsverbrauch von 4,8 Litern Benzin auf 100 Kilometern, die allerdings vom individuellen Fahrstil abhängen. In der Praxis lässt sich der Skoda 1.2 TSI mit 110 PS bei sparsamer Fahrweise problemlos mit rund 5,5 Litern Sprit pro 100 Kilometer fahren. Für die Kraftübertragung an die Vorderräder sorgt in unserem Testwagen ein 6-Gang-Handschaltgetriebe, das sich präzise und schnell schalten lässt (alternativ gibt es ein DSG-Doppelkupplungsgetriebe mit 7 Gängen).

Ein ausgewiesener Sportler ist der Skoda Fabia Combi nicht. Dennoch unterstützt der Kombi bei Bedarf eine durchaus sportliche Fahrweise und lässt sich wie die Schrägheck-Version fahren. Die direkte und präzise elektromechanische Lenkung dirigiert den kleinen Kombi scharf durch Kurven, während die serienmäßige elektronische Differenzialsperre XDS+ in flott gefahrenen Kurven wirkungsvoll durch gezielte Bremseingriffe die typische Tendenz von Fronttrieblern zum Untersteuern (Fahrzeug möchte tendenziell geradeaus) ausgleicht.

Sobald die Elektronik erkennt, dass das kurveninnere Rad der Vorderachse bei schneller Fahrt zu sehr entlastet wird, baut das System an diesem Rad gezielt einen Bremsdruck auf, um erneut die optimale Traktion herzustellen. Folge: Der Fabia erfreut sich einer guten Richtungsstabilität. Darüber hinaus bietet die elektromechanische Servolenkung bei hohen Geschwindigkeiten eine gute Rückmeldung, um den Fabia genau durch Kurven zirkeln zu können, während sich die Lenkung beim Manövrieren in der Stadt durch Leichtgängigkeit und Komfort auszeichnet.

Werden Kurven dennoch zu schnell angefahren, schiebt der Skoda Fabia Combi über die Vorderräder. Doch mit dieser Geschwindigkeit wird in der Regel kein normaler Fahrer unterwegs sein. Sollte es dennoch passieren, darf sich der Fahrer über das elektronische Stabilitätsprogramm freuen, das im Hintergrund stets für Sicherheit sorgt.

Richtig viel Platz: Das bietet der größte Kofferraum unter den Kleinwagen

Der neue Skoda Fabia Combi ist 4,257 Meter lang (plus 1 Zentimeter gegenüber dem Vorgänger), 1,732 Meter breit (plus 9 Zentimeter) und 1,467 Meter hoch (minus 3,1 Zentimeter). Damit nimmt der Fabia Combi insbesondere in der Breite deutlich zu, was dem Komfort für die Insassen zugutekommt. Bei diesen kompakten Außenmaßen bietet der neue Skoda Fabia Combi allerdings auch jede Menge Platz für das Gepäck.

Mit 530 Litern Fassungsvermögen ist der Kofferraum aktuell der größte des Segmentes. Die Verbesserung des Basisvolumens gegenüber dem Vorgängermodell beträgt 25 Liter. Bei umgeklappter Rücksitzbank erhöht sich das Ladevolumen auf 1.395 Liter - das sind jedoch 90 Liter weniger als beim Vorgänger, stellen aber dennoch einen bestechenden Wert im Segment dar. Zum Vergleich: Sogar der ein Segment höher angesiedelte VW Golf Variant bietet nur 605 Liter Ladevolumen beziehungsweise 1.620 Liter mit umgeklappten Rücksitzlehnen.

Sofort fallen die niedrige Ladekante und dank des variablen Ladebodens die flache Ladestufe nach innen auf, was das Be- und Entladen erleichtert. In den äußerlich kleinen Skoda Fabi Combi passen sogar bis zu 1,55 Meter lange Gegenstände. Die Ladefläche ist 96 Zentimeter breit. Beim Umklappen der Rücksitzlehnen entsteht leider eine kleine Stufe.

Mehr als nur eine Höhenverstellung: Bei dem variablen doppelten Ladeboden handelt es sich um einen beweglichen Zwischenboden, der den Kofferraum in zwei horizontale Ebenen einteilt und diesen damit doppelt nutzbar macht. Um die obere Position zu fixieren, wird der Boden einfach in zwei seitlich angebrachte Halterungen eingeschoben. Zum einfacheren Be- und Entladen lässt sich der Ladeboden außerdem in Schräglage feststellen. Will man den Kofferraum ohne Unterteilung nutzen, besteht die Möglichkeit, den Boden einfach in der unteren Position zu versenken.

Für den Kofferraum gibt es außerdem ein abnehmbares Abdeckrollo mit praktischer Druckfunktion: Durch kurzes Drücken am Ende des ausgezogenen Rollos rollt es sich automatisch ein. Ebenso praktisch: zwei Taschenhaken und auf Wunsch im Rahmen des Netzprogramms drei verschiedene Haltenetze (2x vertikal, 1x horizontal), die für Ordnung im Gepäckteil sorgen. Ein flexibles Ablagefach für den Kofferraum, das ansonsten lose herumliegende Gegenstände sichert, rundet die Maßnahmen gelungen ab.

Für die kleinen Mitbringsel - Familien werden es zu schätzen wissen - befinden sich zahlreiche Ablagen an Bord. Der neue Multimedia-Halter im Cupholder der Mittelkonsole bietet Platz für Mobiltelefon, Smartphone oder iPod. Große Getränkeflaschen passen nicht nur in die Fächer der vorderen Türen. Die beiden hinteren Türen bieten jetzt Platz für jeweils eine 0,5-Liter-Flasche. Das Handschuhfach fasst zusätzlich eine 1,0-Liter-Flasche. Damit bietet der Skoda Fabia insgesamt Platz für bis zu sieben Flaschen: in beiden Vordertüren, in den beiden Hintertüren, in der Mittelkonsole und im Handschuhfach.

Innenraum: Fahren und genießen - bis zu dieser Größe kein Problem

Vorbei sind die Zeiten, in denen Skoda billiges Plastik im Fabia Combi einsetzte. Der Innenraum wirkt optisch ansprechend. Leider gelangt oft Hartplastik zum Einsatz, bei dem es sich allerdings um ein deutlich hochwertigeres Material als zuvor handelt, das die Macher zudem gut verarbeiteten. Aluminium- und Klavierlack-Applikationen sowie die große, silberne Dekorleiste auf dem Armaturenbrett werten das Interieur auf. Ebenso positiv: Das Cockpit ist klar strukturiert und die Bedienung selbsterklärend.

Dazu kommen attraktive Ausstattungen, wie zum Beispiel ein 3-Speichen-Lederlenkrad mit Chromelementen sowie Schalt- und Bremshebel mit Lederelementen. Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und hinten, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, ein schlüsselloses Zugangs- und Start-Stopp-System - all das und vieles mehr gibt es ebenfalls für den Fabia Combi - und in der mittleren „Ambition“-Ausstattung vieles serienmäßig.

Zu beeindrucken weiß der kleine Kombi durch seine Raumverhältnisse: Vorne können sogar großgewachsene Personen bis etwa 1,95 Meter bequem Platz nehmen. Hinten geht es leider enger zu, so dass dort nur etwa 1,75 Meter lange Mitfahrer komfortabel sitzen können, obwohl die Kopffreiheit und Breite großzügig bemessen sind. Grund: der Radstand blieb gleich und der Kofferraum wuchs. Folge: die Bein- und Kniefreiheit im Fond profitierte leider nicht vom größeren Fabia.

Skoda Fabia Combi wird zum rollenden Smartphone

In der Mittelkonsole gibt es einen bis zu 6,5 Zoll beziehungsweise 16,5 Zentimeter großen, hochauflösenden Bildschirm. Doch damit gab sich Soda nicht zufrieden: Dank SmartLink-Technologie für nur 150 Euro, welche die Standards „MirrorLink“, „Apple CarPlay“ und „Android Auto“ abdeckt, lässt sich das Smartphone unkompliziert über ein USB-Kabel mit dem Fahrzeug vernetzen, um Apps und weitere Funktionen des Smartphones übersichtlich über den großen Touchscreen zu bedienen.

Musik aus dem Smartphone hören und bedienen, navigieren oder Kontakte abrufen - all das geschieht bei SmartLink parallel über den Bildschirm des Infotainment-Systems. Dazu stehen unter anderem Apps für Internet-Radio, Hörbücher, Parkplatzinformationen und Wettervorhersagen am Zielort zur Verfügung.

Nützlich: Über die „Skoda Drive“-App kann der Fahrer für jede gefahrene Strecke sehen, wie effizient sein Fahrverhalten ist. Weiter bildet die Applikation Werte wie Verbrauch, durchschnittliche Geschwindigkeit, Kosten und weitere Informationen für jede Strecke ab. Der Nutzer vermag ferner die gefahrene Strecke auf der Karte anzusehen. Auch das Posten der Strecke auf Facebook ist möglich. Cool ist die App „SmartRacer“: ein Game, bei dem die Geschwindigkeit des Autos im Spiel an die reale Geschwindigkeit des Skoda Fabia Combi angepasst wird. Wohl dem, der den echten Fahrer anfeuert: „Gib Gummi!“

Wer die klassische Navigation bevorzugt: Noch 2015 wird Skoda für den Fabia Combi das fest eingebaute „Amundsen“-Infotainment-System mit Touchscreen, Navigation und Sprachbedienung offerieren. SmartLink wird jedoch immer weiter entwickelt und sicherlich als günstigere Variante ein fest eingebautes Navigationsgerät auf die Dauer verdrängen.

Sicher unterwegs: Elektronische Assistenten aus höheren Segmenten

Der Mini-Kombi von Skoda punktet im Segment der Kleinwagen ebenfalls mit der Technik. So gibt es für den Skoda Fabia Combi unter anderem eine City-Notbremsfunktion, die das Fahrzeug bei einer drohenden Kollision automatisch zum Stillstand bringt, eine Müdigkeitserkennung, einen Tempomat und eine Berganfahrhilfe. Dazu kommt eine Parkdistanzkontrolle (vorne und hinten), während ein Regensensor automatisch die Wischhäufigkeit des Scheibenwischers reguliert und der Lichtsensor das Abblendlicht bei entsprechenden Lichtverhältnissen automatisch ein- und wieder ausschaltet.

Fazit:

Ein großer Kofferraum, ein praktischer Innenraum und dazu eine umfangreiche Serienausstattung: Der neue Skoda Fabia Combi überzeugt auf ganzer Linie. Selbst Interessenten, die einen Kombi im Kompakt-Segment suchen, sollten den Skoda Fabia Combi aufgrund des ähnlichen Ladevolumens mit in ihre Überlegungen einbeziehen. Dazu zeigt sich der Skoda Octavia Fabia Combi 1.2 TSI dynamisch und sparsam zugleich.


Technische Daten Skoda Fabia Combi 1.2 TSI Ambition (110 PS):

Antriebsart: Frontantrieb
Hubraum: 1.197 cm³
Leistung: 81 kW/110 PS bei 4.600-5.600 U/min
Drehmoment: 175 Nm bei 1.400-4.000 U/min
Getriebeart: 6-Gang-Handschaltgetriebe
Vmax: 199 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,6 Sekunden
Durchschnittsverbrauch: 4,8 l/100 km
CO2-Emission: 110 g/km
Preis: ab 17.370 EUR

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