Suzuki SX4 S-Cross Test: Einer für (fast) alles

, 11.11.2013


430 Liter Kofferraum, intelligenter Allradantrieb und freier Blick zum Himmel - mit dem neuen Crossover Suzuki SX4 S-Cross sind ab sofort besonders Familien für beinahe alles gewappnet. Die Mischung aus Kombi, Kompaktem und Van ist größer, geräumiger und flexibler als der Vorgänger SX4 Classic, dabei aber sparsamer, leichter und deutlich schicker. Bei ersten Testfahrten gab sich der Automischling keine wesentliche Blöße. Zu haben ist er ab 19.495 Euro.

Es stimmt tatsächlich: Das große, weit öffnende Panorama-Glasschiebedach macht den SX4 S-Cross einzigartig im heiß umkämpften C-Segment und verwöhnt die Insassen vorne wie hinten mit Sonne und Frischluft. Hier hält der Japaner, was der Prospekt vollmundig verspricht. Auch sonst ist der Startschuss für Suzukis aktuelle Modelloffensive ein gelungener Wurf. Laut Takanori Suzuki, Präsident von Suzuki International Europe, werde sich die japanische Marke in nächster Zeit auf ihre Stärken focussieren und bis 2016 jährlich eine wesentliche Neuheit im A-, B- und C-Segment vorstellen.

Eine Kombination aus Geländefähigkeiten und Straßen-Performance

Als Antrieb begnügt sich der traditionelle Kleinwagen- und Allradspezialist für den neuen Crossover mit zwei Motoren: ein ebenso drehwilliger wie manchmal drehhungriger Benziner und für 2.200 Euro Aufpreis ein ausgesprochen durchzugsstarker Diesel - beide mit 88 kW/120 PS aus 1,6 Litern Hubraum.

Der Diesel ist mit seinen gewaltigen 320 Nm gegenüber den 156 Nm Drehmoment des Benziners das eindeutig komfortablere und vergnüglichere Aggregat. Vor allem: Beim Diesel liegt das Spitzendrehmoment bereits ab 1.750 U/min an, beim Benziner erst bei 4.400 U/min. Benziner-Fans können dies allerdings durch entsprechende Drehzahlen ausgleichen und dabei agiert der 1.6-Liter-Motor dennoch akustisch zurückhaltend.

Beim Antrieb geht auf Nummer Sicher, wer für 1.700 Euro Aufpreis den weiterentwickelten 4WD-Antrieb „ALLGRIP“ wählt. Damit ist der S-Cross an sich sparsam als Fronttriebler unterwegs, schaltet bei Traktionsverlust automatisch die Hinterachse hinzu und lässt sich in vier Modi auf alle Situationen und jeden Untergrund einstellen - von „Auto“ über „Sport“ und „Snow“ bis hin zum „Lock“-Modus für Hardcore-Gelände. „Speed Heads“ unter den Crossover-Fahrern wählen statt „Auto“ lieber „Sport" als Grundeinstellung und freuen sich über eine betont dynamische Steuerung von Motor, Getriebe und ESP.

Unabhängig vom gewählten Modus erfreut der japanische Kompakt-Crossover durch ein agiles, weitestgehend neutrales Fahrverhalten auch im Grenzbereich. Auf den Straßen rund um Barcelona erwies sich der SX4 S-Cross als offenbar gelungene Mischung aus straff und sportlich einerseits sowie komfortabel und sicher auf der anderen Seite.

Raum und Platz: Das ideale Familienfahrzeug

15 Zentimeter mehr Länge und 10 Zentimeter mehr Radstand als beim SX4 Classic sorgen für großzügige Raumverhältnisse im neuen, 4,30 Meter langen Crossover, obwohl dieser der schnittigen Linienführung zuliebe auch 2 Zentimeter flacher wurde. Der Vorgänger schlüpfte 2006 gemeinsam mit dem baugleichen Fiat Sedici als kompakter Crossover in die Rolle eines Trendsetters. Der neue SX4 S-Cross übertrifft den weiterhin angebotenen SX4 Classic nun vor allem mit seinem 430 Liter großen Kofferraum (Classic 270 Liter), durch den das familienfreundliche 4,30 Meter-Gefährt zum regelrechten Raumgleiter mutiert.

Auf den Frontsitzen herrscht üppige Bein- und Kopffreiheit. Im Fond sitzen Langbeiner bequem, nur für Sitzriesen ist die Kopffreiheit etwas eingeschränkt, was sich aber erst ab 1,85 Meter Körpergröße bemerkbar macht. Dafür genießt die Insassen hinten praktische Bequemlichkeit, zum Beispiel mit vielen großen Ablagen und kippbaren Rücksitzlehnen, die je nach Bedarf mehr Sitzkomfort oder 10 Liter mehr Stauraum bringen.

Offen für Frischluft und Platz im großen Stil

Zum Wohlfühlambiente trägt bei Fahrt besonders das optionale Panorama-Glasschiebedach bei. Je nach Wetter und Laune schützt ein Rollo vor Sonneneinstrahlung und gewährt auf ein Meter Länge Durchblick nach oben. Für Frischluft-Feeling sorgt bei Bedarf eine 56 Zentimeter lange Öffnung. Dazu passend ist die Rundumsicht gut.

Weiterer Pluspunkt: Viele große und praxisgerecht gestaltete Ablagen erhöhen das Fahrvergnügen vorne wie hinten. Auch sorgt am Armaturenbrett hochwertiges Material für eine beinahe noble Optik. Leider hatten Drumherum und an den Türverkleidungen doch wieder die Controller das Sagen; denn da trübt Hartplastik den guten Gesamteindruck ein wenig. Angesichts der Fahrzeug- und Preisklasse bewegt sich der Suzuki aber auch damit mindestens auf Klassenniveau.

Allrad oder Frontantrieb: Die Qual der Wahl

Den von uns favorisierten Diesel gibt es mit sechs statt fünf Gangstufen bei der Handschaltung. Der Sechste ist als sparsame, lang übersetzte Fahrstufe für Autobahntrips ausgelegt. Darunter lässt sich mit Gang 1 bis 5 der bärenstarke Diesel bestens und ohne häufige Gangwechsel bei Laune halten. Ein um 17 Prozent verbesserter Luftwiderstandsbeiwert sorgt mit Frontantrieb für 180 km/h Spitzentempo und einen Durchschnittsverbrauch von nur 4,2 Litern auf 100 Kilometern.

Mit Allradantrieb verliert der Diesel kaum an Spurtstärke: Von 0 auf Tempo vergehen nur 13 Sekunden statt 12 Sekunden, während sich das Spitzentempo nur gering auf 175 km/h verringert und der kombinierte Verbrauch bescheiden auf 4,4 Liter pro 100 Kilometer klettert. Wählt man beim neuen Suzuki SX4 S-Cross die von uns bevorzugte Variante 1.6 DDiS 4x4 mit Dieselmotor und Allradantrieb, so beträgt der Preis in der mittleren Ausstattung „Comfort“ 25.190 Euro - immer noch eine Menge Kompakt-Crossover für das nicht allzu sehr strapazierte Familienbudget.


Technische Daten Suzuki SX4 S-Cross 1.6 DDiS Allradantrieb:

Antriebsart: Allradantrieb | Hubraum: 1.598 cm³ | Leistung: 88 kW/120 PS | Drehmoment: 320 Nm bei 1.750 U/min | Vmax: 175 km/h | Beschleunigung 0-100 km/h: 13,0 Sekunden | Durchschnittsverbrauch: 4,4 l/100 km | CO2-Emission g/km: 114 | Preis: 25.190 EUR

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