Auch Innen: Understatement trotz V8-Aggregat
Dieses Understatement macht den Volvo S80 noch interessanter. Dank eines satten Hubraums von knapp viereinhalb, schickt das nett anzuschauende V8-Aggregat 315 Pferde auf die Räder. Mit einem maximalen Drehmoment von 440 Nm spurtet der Schwede in nur 6,5 Sekunden von 0 auf 100. Der Vorwärtsdrang endet erst bei Tempo 250. Das Fahrwerk könnte, trotz verstellbarer Dämpfungsstufen, zumindest im Sportmodus ein ganzes Stück straffer sein. Ab Tempo 220 fühlen sich die 1,8 Tonnen Leergewicht doch recht schwammig an. Die Automatik funktioniert dabei jedoch tadellos. Man merkt schnell, dieses Auto ist voll und ganz auf den amerikanischen Markt zugeschnitten.
Auch der Innenraum gibt sich zurückhaltend. Dennoch wirkt er gut verarbeitet und alle Schaltelemente fühlen sich gut an. Die Ledersitze sind bequem, bieten allerdings kaum Seitenhalt. Alles sitzt an seinem Platz und das Navigationssystem kommt nur bei Bedarf aus der Mittelkonsole hervor. Bedient wird sie über eine simple Steuerung, direkt am Lenkrad. So muss der Fahrer auch während der Fahrt nicht die Hände vom Lenkrad nehmen. Im Fond dürfen sich die Beifahrer über ein DVD Multimedia System (optional) freuen.
Einen besonderen Härtetest hatte der S80 als Hochzeitsauto zu überstehen. Hübsch dekoriert hieß es nun die Braut samt Bräutigam sicher von der Kirche zur abendlichen Feier zu geleiten. Und er enttäuschte nicht ein Stück. Der geräumige Fond ließ genug Platz für den großen Bräutigam und die Braut, mit ihrem doch sehr pompösen Kleid. Der laufruhige V8 schnurrte vor sich hin und die komfortabel abgestimmte Federung brachte die beiden glücklich Vermählten zu Feierlocation. Ein perfekter Abend mit einem scheinbar perfekten Gentleman.
Volvo S80, bei dem piept's wohl
Am nächsten Tag ging es mit zwei hübschen Ladys im Gepäck von Hamburg nach Rostock. Unter Vollgas schnell zu bewältigen. Bis Tempo 180 erledigte der S80 dies auch souverän. Doch hier zeigte sich, dass sich die Damen bei höheren Geschwindigkeiten eher unwohl fühlten. Das ist besonders interessant, weil die Beiden zuvor in einem bayrischen Fabrikat mitfuhren und dort selbst bei 250 Sachen die komplette Fahrt über geschlafen haben.
Der Schwede schafft es sogar, den Fahrer und Mitfahrer konsequent in den Wahnsinn zu treiben. Denn der S80 piept nicht nur an allen Ecken, er setzt noch visuell eins drauf und nutzt die gesamte optische Wahrnehmung des Fahrers mittels aufblinkender LED-Lights.
In der Praxis kann man sich das in etwa so vorzustellen: Fahre ich zu nah auf oder jemand schiebt sich auf der Autobahn vor mich leuchten in der Windschutzscheibe rote LEDs auf. Ok, soweit ist es noch auszuhalten. Wird’s dem Dicken dann doch ein bisschen zu heikel, kommt noch ein wenig mehr Licht dazu und ein wunderbar nerviger Warnsound. Besonders cool kommt dies, wenn meilenweit Niemand vor einem fährt und sich aus heiterem Himmel das Warnsignal anschaltet.
Helix
13.03.2010
Bezieht sich der angegebene Verbrauch (12,1 Liter) auf die Werksangabe? Wenn ja, wieviel hat er denn während des Tests konsumiert? Gruß