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Mit seiner neuen Mittelklasse lässt Maserati ab 2013 den legendären Modellnamen Ghibli wiederaufleben. Der Viertürer soll ab 2013 dem BMW 5er, dem Audi A6 und der Mercedes E-Klasse mächtig einheizen. In der Formgebung lässt sich der Ghibli der Neuzeit deutlich als Verwandter der aktuellen Maserati-Modelle Quattroporte und GrandTurismo erkennen. Gemeinsam mit dem künftigen SUV-Maserati soll der Ghibli zur Erreichung äußerst ehrgeiziger Ziele beitragen: Maserati möchte seinen Absatz von derzeit jährlich 6.000 Fahrzeugen bis 2014 nahezu versechsfachen.
Markant am Maserati Ghibli der Neuzeit: Große Lufteinlässe an der Front als Ergänzung zum markentypischen Kühlergrill, scharf gezeichnete Frontscheinwerfer im Kontrast zur rundlich-muskulösen Grundform, große Räder sowie die klassischen Sportwagen-Proportionen mit langer Haube und kurzem Heck. Als auffallend erweisen sich ebenfalls die für Maserati typischen drei Lufteinlässe am vorderen Kotflügel. Die lange Haube muss beim neuen Ghibli nicht ganz so extrem ausfallen wie beim historischen Ghibli der 1960er-Jahre, da im neuen Modell ausschließlich Sechszylinder-Motoren für mächtig Vorschub sorgen sollen.
Der Einstiegspreis für den Maserati Ghibli wird vermutlich deutlich unter 100.000 Euro liegen. Neben der markanten Optik ist im angepeilten Konkurrenzumfeld ordentlich Leistung gefragt; denn im sportlichen E-Segment geben Fahrzeuge wie etwa der BMW 550i für gut 70.000 Euro und mit mächtigen 407 PS (300 kW) den Ton an. Jedenfalls dürfte es ab 2013 wesentlich erschwinglicher sein als bisher, einen Maserati zu besitzen. Der auch als Cabrio erhältliche GranTurismo beginnt derzeit bei 112.280 Euro, der Quattroporte bei 114.320 Euro.
Die Ähnlichkeiten des neuen Maserati Ghibli zu seinen Markenbrüdern Quattroporte und GranTurismo lässt ahnen, dass das Design der künftigen Mittelklasse ebenfalls von Pininfarina stammt. Den Ur-Ghibli hingegen entwarf eine andere italienische Design-Ikone: Giorgetto Giugiaro, der durch so unterschiedliche Kreationen wie VW Golf I oder Fiat Panda und andererseits Maserati Bora oder Bugatt EB 118 Weltruf erlangte. Der erste Ghibli entstand in aufsehenerregendem Design zwischen 1966 und 1973 als Coupé und Cabrio. In den 1990er-Jahren ließ Maserati den berühmten Modellnamen, der von einem Sahara-Wind stammt, einige Jahre lang für einen Ableger der Biturbos wiederaufleben.
Der Ur-Ghibli setzte designerische Akzente für Sportwagen - vor allem die extrem lange Motorhaube, mit der Giugiaro die Kraft des Antriebes symbolisieren wollte. Damit hinterließ der erste Maserati Ghibli einen ähnlich bleibenden Eindruck im Automobil-Design wie der ähnlich proportionierte Jaguar E-Type. Der daraus resultierende, bis heute erhaltene Wohlklang des Modellnamens Ghibli war mit Sicherheit ein entscheidender Faktor für Maserati, seinen neuzeitlichen Einstieg in das E-Segment ebenfalls wieder Ghibli zu taufen. (Ralf Schütze)