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Die dritte Generation des Großstadt-Zwerges Smart Fortwo kommt im Sommer 2014 auf unsere Straßen. Wie eh und je bleibt der Smart knuffig rundlich mit ultrakurzen Überhängen. Allerdings lässt sich in der Außenanmutung auch Neues entdecken wie zum Beispiel ein deutlicher Buckel vorne. Das Wichtigste jedoch: Um seine große Stärke nicht zu verwässern, schrieben die Macher dem Smart keinerlei Längenwachstum ins Lastenheft. 2,69 Meter sollen ihm weiterhin deutliche Vorteile im Großstadtverkehr verschaffen - vor allem im ruhenden. Doch Querparker aufgepasst: die Breite der Auto-Miniatur legt um gut 10 Zentimeter zu.
Ein Buckel sieht nie gut aus - weder klassisch am Rücken noch auf dem Fronthäubchen der dritten Smart-Generation. Die deutliche Kante vorne am neuen Smart soll den Fußgängerschutz erhöhen, bringt den kleinen Deutschen aber auch designerisch seinem direkten japanischen Konkurrenten Toyota iQ etwas näher. Doch gilt dies nur für den Blick auf die Front. Ansonsten behielt der Smart dank der weiterhin realisierten Sicherheitszelle seine rundliche Knuffigkeit. Auch das Zweifarbenkonzept blieb, obwohl Smart derzeit in der Schlussphase von Generation II mit einfarbigen Lackierungen davon abweicht.
Insgesamt steht der Neue deutlich satter auf der Straße als sein Vorgänger. Dazu trägt auch das Design im Detail bei, das weniger filigran als bisher wirkt. Die Form der vorderen Scheinwerfer ist ebenso ein Beispiel dafür wie der Frontgrill oder die seitlichen Einlässe, die dem Heckmotor Frischluft zuführen - alles ist größer oder wirkt massiver als bisher.
Als Antrieb dient künftig ein 0,9 Liter großer Dreizylinder-Turbo von Renault. Der Benziner soll immerhin 66 kW (90 PS) entwickeln. Diesel soll es zumindest anfangs keinen mehr geben, was für ein ausgesprochenes Stadtauto konsequent erscheint.
Dass der neue Smart um etwa 10 Zentimeter auf gut 1,66 Meter Breite zulegt, sollte leidenschaftlichen Querparkern zu denken geben. Das entgegen landläufiger Meinung erlaubte Parken auf engstem Raum (solange man dadurch nicht den Verkehr behindert) verliert somit etwas an Brisanz. Allerdings ist der Smart dank unveränderter Länge weiterhin ein heißer Kandidat dafür. In jedem Fall bringt das Mehr an Breite ebenso höheren Raumkomfort für zwei Passagiere und Gepäck.
Aus der Zusammenarbeit mit Renault und deren Modell Twingo soll als absolute Smart-Neuheit eine optionale Handschaltung hervorgehen. Hauptsächlich dürfte jedoch ein Doppelkupplungs-Getriebe mit Automatik-Modus zum Einsatz gelangen. Damit gehören dann die bislang nervigen Schaltpausen im Smart der Vergangenheit an.
Eine weitere Stärke der jüngsten Generation wird der Wendekreis von nur 7,50 Metern sein. Damit unterbietet der Smart 3 seinen Vorgänger deutlich (8,75 Meter) und untertrifft selbst den Toyota iQ (8,40 Meter). Ob der neue Smart aufgrund seiner breiteren Basis einen höheren Federungskomfort und vielleicht sogar einen Hauch Langstreckentauglichkeit beweisen kann, werden erste Testfahrten zeigen. Von der Papierform her ist es anzunehmen.
Preislich müssen sich Smart-Freunde auf keinerlei bösen Überraschungen einstellen. Selbst wenn die bisherige rigorose Aufpreispolitik, zum Beispiel ein Handschuhfach erst gegen Zuzahlung, bestehen bleibt, soll sich der Grundpreis ab etwa 10.000 Euro offenbar nicht erhöhen. (Ralf Schütze)