Der legendäre Lancia Stratos feiert eine starke Wiedergeburt - allerdings erst einmal nur als kompromissloses Einzelstück für den deutschen Unternehmer und großen Stratos-Fan Michael Stoschek, der seinen Traum von Pininfarina bauen lässt. Über die Anfänge des Projektes, bei dem auf Ferrari-Technik zurückgegriffen wird, berichteten wir bereits. Jetzt sind die technischen Details des 540 PS starken Keils bekannt.
© Foto: New Stratos / Stoschek
Der Lancia Stratos stellt eine automobile Legende dar, die in den 1970er-Jahren dreimal in Folge die Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Der New Stratos führt die keilförmige Optik mit den typischen Kanten und dem ursprünglichen Charakter gelungen in das 21. Jahrhundert - vielmehr in eine neue Stratosphäre. Die Außenmaße: 4,181 Meter lang, 1,971 Meter breit und 1,240 Meter hoch.
Die markanten Dach- und Heckspoiler des Originals kennzeichnen auch den New Stratos. Dazu kommen bei der Neuauflage ausgefeilte Aerodynamik-Komponenten, ein mächtiger Heckdiffusor und Doppelspeichen-Felgen mit Zentralverschluss. Statt der Klappscheinwerfer des Urahns, zeigt sich der New Stratos mit Klarglasleuchten.
Dem Mittelmotorkonzept konsequent folgend, basiert der Lancia New Stratos auf einem um 20 Zentimeter verkürzten Chassis des Ferrari 430 Scuderia. Die Karosserie besteht derweil vollständig aus Carbon. Ein integrierter Überrollkäfig erhöht die Steifigkeit, während eine Gewichtsverteilung von 44 Prozent vorne und 56 Prozent hinten die Herzen von Sportwagenfahrern stärker schlagen lässt.
Für den Vortrieb des heckangetriebenen Leichtgewichtes von 1.247 Kilogramm sorgt ein 4,3 Liter großes V8-Triebwerk von Ferrari, das im New Stratos beachtliche 540 PS bei 8.200 Touren leistet. Das maximale Drehmoment von über 500 Nm liegt bei 3.750 U/min an. Dank des imposanten Leistungsgewichtes von nur 2,3 kg/PS, rechnen die Macher aktuell mit einem Spurt von 0 auf Tempo 100 in nur 3,3 Sekunden. Für den Spurt von 0 auf 200 km/h sind 9,7 Sekunden anvisiert.
Für das optimale Handling auf kurvigen Strecken und zugunsten besserer Beschleunigungswerte ist der New Stratos mit einer kurzen Hinterachsübersetzung ausgestattet, statt auf eine Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h zu gehen. So wird die Top-Speed auf 274 km/h reduziert. Auch der kurze Radstand von 2,4000 Metern soll wie beim Urahn zur Agilität beitragen.
Die Kraftübertragung übernimmt ein sequentielles 6-Gang-Getriebe mit einer mechanischen Differentialsperre. In weniger als 60 Millisekunden sollen die Gangwechsel erfolgen. Für den Kontakt zur Piste sorgen währenddessen 9 x 19 Zoll große Felgen mit Reifen im Format 265/30 vorne und hinten Pendants in 11 x 19 Zoll mit Gummis in 315/30.
© Foto: New Stratos / Stoschek
Derweil zügeln den mächtigen Vortrieb fest zupackende Carbon/Keramik-Bremsen aus dem Hause Brembo. Die Bremsscheiben kommen vorne in mächtigen 398 x 36 Millimetern und hinten in 350 x 34 Millimetern zum Einsatz. Ein elektronisch verstellbares Fahrwerk rundet die fahrdynamischen Maßnahmen ab.
Das Projekt „New Strats“ fügt sich wie Puzzle-Teile zusammen: Bereits im Jahre 2005 sorgte das Projekt „Fenomenon Stratos“ auf dem Genfer Automobilsalon für Furore - Stroschek war an dem Projekt und dem Erwerb der Markenrechte beteiligt. Damals fanden sich allerdings keine Investoren zur Finanzierung einer Serienfertigung. Doch Stoscheks persönlicher Traum war ein neuer, fahrfertiger Stratos. Der New Stratos könnte von Pininfarina sogar in einer Kleinserie von 25 Exemplaren produziert werden; doch dazu wurde noch keine Entscheidung gefällt.
Ob der New Stratos in einem Showroom sein Dasein fristen soll oder den Weg auf die Straße findet, ist nicht bekannt. Aber vorstellbar wäre bei Initiator Michael Stroschek der Einsatz auf dem Asphalt durchaus; denn der begeisterte Autoenthusiast nimmt auch historische Rennsportler im Wettbewerbseinsatz hart heran - dazu wurden sie schließlich gebaut.
Michael Stoschek ist Sammler und Fahrer von historischen Rennsportfahrzeugen sowie ein erfolgreicher Unternehmer in der Automobilzulieferindustrie. Der begeisterte Rennfahrer gewann 1999, 2001 und 2004 die Carrera Panamericana und 2006 die FIA Rallye-Europameisterschaft, jeweils auf einem Porsche 911.
Turbine
30.08.2010
Hätte mir etwas mehr Detailverliebtheit für den neuen Lanca Stratos gewünscht, so dass die Formen etwas fließender unter Wahrung des "alten Keils" bleiben, aber bin auch so begeistert! Daumen hoch! :applaus:
speedheads
11.12.2010
Zur Info: Die technischen Details des Lancia New Stratos sind bekannt, die ich dem Artikel hinzufügte.
Moman
11.12.2010
SIeht nicht ganz so gut aus wie das Vorbild, bin aber auf Tests etc. sehr gespannt.
VirusM54B30
11.12.2010
Sehr geil ...Die Werte lassen sogar einen Carrera GT alt aussehen