Bereits der reguläre Nissan GT-R gilt als einer der fahraktivsten Supersportwagen der Welt. Doch jetzt legen die Japaner mit einem Werkstuning mächtig nach: Der neue Nissan GT-R Nismo erstarkt auf 600 PS und besitzt eine extrem ausgefeilte Aerodynamik sowie ein messerscharfes Handling. Der vom Motorsport inspirierte Nissan GT-R Nismo ist in Japan ab Ende Februar 2014 erhältlich. Europa und die USA folgen im Verlauf des Jahres.
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Design: Exklusives Styling für den austrainierten Athleten
Das exklusive Design des Nissan GT-R Nismo folgt dem speziell im Motorsport beherzigten Primat „Form follows Function”. So weist der Supersportwagen viele direkt vom Motorsport abgeleitete Details auf. Speziell das Aerodynamik-Paket schärften die Macher nach, um ein verbessertes Fahrverhalten und einen verringerten Auftrieb, aber auch einen noch muskulöseren Auftritt zu schaffen, der Godzilla, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, noch imposanter in Szene setzt.
Das Design des GT-R basiert auf einer Formensprache, die zwei Dinge vermittelt: Performance und Funktionalität. Der mittig platzierte Lufteinlass an der tief heruntergezogenen, noch breiteren Fahrzeugfront dient der Optimierung des Luftstroms. Die Formgebung der vorderen Seitenteile stellt das Resultat einer umfassenden Analyse der Luftströme in den Radhäusern dar. Die Luftdurchlässe an den Radhäusern dienen ebenfalls der Verbesserung der Aerodynamik. Als direkte Referenz an die legendären GT-R Nismo-Rennwagen aus der GT500-Klasse der japanischen Super GT-Serie erweisen sich die schwarzen Sechsspeichen-Felgen im 20-Zoll-Format.
Der beim Nissan GT-R verlängerte, aber eingezogene Heckstoßfänger verrät mit den vier kreisförmigen Heckleuchten dem Kenner sofort, dass es sich hier nur um einen echten GT-R handeln kann. Vier extrastarke Auspuffendrohre und ein für Abtrieb sorgender Carbon-Heckflügel vervollständigen die dynamische Heckansicht der Nismo-Variante.
Das Aerodynamik-Paket des Nissan GT-R Nismo tarierten die Macher so fein aus, dass das Plus an Downforce bei jedem Tempo gleichmäßig zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt wird. Zugleich generieren die Änderungen an der Aerodynamik bei Tempo 300 im Vergleich zum herkömmlichen GT-R zusätzlich 100 Kilogramm an Abtrieb. Der cW-Wert beträgt nur 0,26.
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Motor: Noch stärker - vom Rennsport auf die Straße
Für den Vortrieb des japanischen Supersportwagens sorgt ein 3,8 Liter großer V6-Bi-Turbo-Motor, der seinen Nutzen aus den Erfahrungen zieht, die Nismo mit der Teilnahme an Rennen wie den 24 Stunden vom Nürburgring sammelte. Als Folge stieg die Leistung des Triebwerkes auf satte 600 PS - ein Plus von 50 PS gegenüber dem „zivilen“ GT-R. Im gleichen Zug nahm das maximale Drehmoment von 632 Nm auf 652 Nm zu. Die neuen Performance-Daten nannte Nissan noch nicht. Zum Vergleich: Den herkömmlichen GT-R katapultieren 550 PS in nur 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Vortrieb endet dort erst bei 315 km/h. Das sollte der Nismo noch toppen.
Zum Leistungsschub tragen vor allem die sonst nur für die GT3-Rennversionen benutzten Turbolader mit größerem Durchmesser bei, welche die Durchflussrate und damit den Aufladeffekt steigern. Zugleich sorgen eine für jeden Zylinder einzeln erfolgende Zündzeitpunkt-Kontrolle und eine leistungsstärkere Benzinpumpe für eine besonders gründliche Verbrennung.
Fahrwerk: Der weiter geschärfte Grenzbereich
Das Setup des Fahrwerkes orientiert sich ebenfalls an den von Nismo bei den GT3-Rennen eingesetzten GT-R-Typen. Statt eines knallhart ausgeführten Fahrwerkes soll trotz des Feintunings ein ausreichender Restkomfort erhalten bleiben. Die vorne wie hinten installierten Federn und die speziell auf den GT-R Nismo abgestimmten „Bilstein DampTronic“-Dämpfer liefern außerordentlich hohe Grip-Level und progressive Handlingeigenschaften im Grenzbereich. Vom Cockpit aus lassen sich drei Fahrprogramme anwählen: „Comfort“, „Normal“ und - für den Einsatz auf der Rennstrecke - „R“ (für „Racing“).
Den Kontakt zum Boden halten exklusive Nismo-Reifen von Dunlop, mit denen der Japaner nahezu am Asphalt kleben soll. An der Vorderachse gelangen die Gummis im Format 255/40 ZRF20 zum Einsatz und hinten in der Dimension 285/35 ZRF20. Eigens entwickelte und an der vorderen Doppelquerlenker-Aufhängung angebrachte Streben vergrößern darüber hinaus den Nachlauf der Räder. Effekt: Eine optimierte Radstellung bei Fahrten mit hohen Querbeschleunigungskräften und allgemein mehr Stabilität bei Kurven- und Geradeausfahrt. Darüber hinaus erhöhen hochfeste Bolzen die Steifigkeit im Bereich der Radnaben-Befestigungen.
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Um die Rollneigung des Aufbaus bei schneller Kurvenfahrt und abrupten Richtungswechseln zu minimieren, verbauten die Macher an der Hinterachse einen 17,3 Millimeter dicken und hohl gebohrten Querstabilisator, der die Rollsteifigkeit reduziert und zugleich wertvolle Gramm an Gewicht spart. Die Steifigkeit der durch normalerweise allein per Punktschweißung zusammengefügten Rohkarosserie konnte Nismo durch den Einsatz neuer Klebeverbindungen weiter erhöhen. Der Fahrer spürt es in Form eines selbst unter extremer Last präzise ansprechenden Fahrwerkes.
Cockpit: Bereit für das Kurvenvergnügen
Das Interieur des GT-R Nismo legte Nissan sowohl für den Alltagseinsatz als auch für den sportlichen Fahrer entsprechend funktionell aus. Ergonomisch zugeschnittene und verstellbare Recaro-Schalensitze mit Carbon-Verschalungen sorgen für Komfort und eine optimale Körperführung von Fahrer und Copilot, um das Kurvenvergnügen in vollen Zügen genießen zu können.
An Vorbilder aus dem Rennsport erinnert im Nissan GT-R Nismo das Dreispeichen-Lenkrad mit einem Alcantara-Bezug. Eine rote 12-Uhr-Markierung und rote Kontrastnähte bieten die ideale Mischung aus festem Zugriff, direkter Rückmeldung und angenehmer Haptik. Das Kombi-Instrument erhielt derweil ein Finish in Kohlefaser-Optik und der Drehzahlmesser ein rotes Design. Die Hutze über dem Instrumenteneinsatz ist ebenfalls mit Alcantara überzogen. Rote Kontrastnähte an den Sitzen, der Mittelkonsole, in den Türen und am Lenkrad werten das Interieur zusätzlich auf.