Das ist das Ende: Den neuen Porsche 911 Carrera gibt es nur noch mit Biturbo-Motoren - die Zeit der Sauger ist vorbei. Das Resultat der Modellpflege: Noch mehr Power, noch sparsamer und dazu mehr Fahrspaß mit einem speziellen Überholknopf und einer neuen Hinterachslenkung. Das Facelift des Porsche 911 Carrera (Modellbaureihe 991) kommt am 12. Dezember 2015 zu Preisen ab 96.605 Euro auf den Markt. Das Cabrio ist ab 109.695 Euro erhältlich. Bereits jetzt gibt es die Details des Carrera-Jahrgangs 2016 bei Speed Heads.
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Design: Aufs Neue nachgeschärft - so lässt sich das Facelift erkennen
Nicht sofort erkennbar: Doch der neue Porsche 911 Carrera präsentiert sich äußerlich mit einem geschärften Front- und Heckdesign. Zu den zahlreichen optischen Verfeinerungen zählen an der Front größere Luftkanäle und schmaler gezeichnete Scheinwerfer mit Vierpunkt-Tagfahrlicht. Dazu kommen schalenlose Türgriffe, ein neu gestalteter Heckdeckel mit vertikalen Lamellen, neue Kühlluftklappen an den Seiten und dreidimensional ausgeformte Heckleuchten mit Vierpunkt-Bremsleuchten. Die optionale Sportabgasanlage setzt den Elfer mit mittig angeordneten Endrohren wie beim Porsche 911 GT3 in Szene.
Die neuen Biturbo-Motoren: Alle Details - das leisten die neuen Triebwerke
Porsche 911 Carrera mit 7-Gang-Handschalter (ab 96.605 Euro): 370 PS bei 6.500 Touren - damit wie bei allen Motoren 20 PS mehr - warten im Heck des 911 Carrera darauf, in sportlichen Vortrieb umgesetzt zu werden. Charakteristisch für die neuen 3,0-Liter-Sechszylinder-Biturbo-Boxermotoren ist das signifikant um jeweils 60 Nm gesteigerte Drehmoment, dessen Maximum nun von 450 Nm bereits ab 1.700 U/min konstant bis 5.000 Touren zur Verfügung steht. Gleichzeitig übertrifft die neue Motorengeneration mit einer Maximaldrehzahl von 7.500 U/min die Spitzendrehzahlen üblicher Turbomotoren deutlich - untermalt vom gewohnt Porsche-typischen sonoren Motorklang.
Derart ausgerüstet, spurtet der Porsche 911 Carrera mit dem 7-Gang-Handschaltgetriebe in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 295 km/h und damit 6 km/h mehr als beim Vorgänger. Dem gegenüber steht ein durchschnittlicher Spritverbrauch von 8,3 Litern auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß 190 g/km).
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Porsche 911 Carrera mit 7-Gang-PDK (ab 100.115,50 Euro): In Kombination mit dem 7-Gang-PDK (Porsche-Doppelkupplungsgetriebe) erledigt der 370 PS starke Porsche 911 Carrera in 4,4 Sekunden den klassischen Spurt beziehungsweise 4,2 Sekunden mit dem „Sport Chrono Paket“ und ist damit zwei Zehntelsekunden schneller als sein Vorgänger. Die Top-Speed liegt bei 293 km/h. Der Verbrauch im Mittel beträgt in diesem Fall 7,4 Liter Benzin auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 169 g/km entspricht.
Porsche 911 Carrera S mit 7-Gang-Handschalter (ab 110.766 Euro): Im Porsche 911 Carrera S leistet der 3,0-Liter-Biturbo-Benziner 420 PS bei 6.500 U/min und ein maximales Drehmoment von 500 Nm, die zwischen 1.700 und 5.000 U/min anliegen. In Kombination mit dem 7-Gang-Handschaltgetriebe sprintet der Porsche 911 Carrera S in 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und beendet seinen Vortrieb erst bei 308 km/h (plus 4 km/h gegenüber dem Vorgänger). Den kombinierten Spritverbrauch gibt Porsche beim Handschalter mit 8,7 Litern auf 100 Kilometern an (CO2-Ausstoß 199 g/km).
Porsche 911 Carrera mit 7-Gang-PDK (ab 114.276,50 Euro): Noch flotter erfolgt der Spurt mit dem 7-Gang-PDK in 4,1 Sekunden (3,9 Sekunden mit Sport Chrono Paket). Damit unterbietet der Porsche 911 Carrera S als erster 911 der Carrera-Familie die magische Vier-Sekunden-Marke. Mit PDK beträgt die Vmax 306 km/h. Bei der Automatik beläuft sich der Benzinverbrauch im Mittel auf 7,7 Liter für 100 Kilometer. Daraus resultieren CO2-Emissionen von 174 g/km.
Porsche 911 Carrera Cabrio mit 7-Gang-Handschalter (ab 109.695 Euro): Selbstverständlich gibt es den Porsche 911 Carrera weiterhin als Cabrio. Die 370 PS-Variante spurtet als Handschalter in 4,8 Sekunde von 0 auf 100 km/h, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 292 km/h und benötigt im Mittel 8,5 Liter Benzin auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 195 g/km entspricht.
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Porsche 911 Carrera Cabrio mit 7-Gang-PDK (ab 113.205,50 Euro): Mit dem 7-Gang-PDK reduziert sich der Spurt auf 4,6 Sekunden (4,4 Sekunden mit Sport Chrono Paket). Die Top-Speed beläuft sich auf 290 km/h. Den Durchschnittsverbrauch gibt Porsche mit 7,5 Litern Benzin auf 100 Kilometern an. Der CO2-Ausstoß beträgt 172 g/km.
Porsche 911 Carrera S Cabrio mit 7-Gang-Handschalter (ab 123.856 Euro): Die offene S-Version mit 420 PS und dem 7-Gang-Handschaltgetriebe sprintet in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erzielt eine Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h. Dem gegenüber steht ein Kraftstoffkonsum von 8,8 Litern auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß 202 g/km).
Porsche 911 Carrera S Cabrio mit 7-Gang-PDK (ab 127.375,50 Euro): Das 7-Gang-PDK ermöglicht den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,3 Sekunden (4,1 Sekunden mit Sport Chrono Paket). Der Vortrieb endet bei 304 km/h. In diesem Fall beträgt der Spritverbrauch 7,8 Liter pro 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 178 g/km entspricht.
Mode-Schalter: Der spezielle Überholknopf
In Verbindung mit dem optionalen „Sport Chrono Paket“ verfügt der Porsche 911 Carrera erstmals über einen Mode-Schalter im Lenkrad, den die Macher vom Hybrid-Modus-Schalter des Porsche 918 Spyder ableiteten. Der Mode-Schalter besteht aus einem drehbaren Ring mit vier Positionen für die Fahrprogramme „Normal“, „Sport“, „Sport Plus“ und „Individual“. Die letztgenannte Einstellung ermöglicht es dem Fahrer, je nach Ausstattung sein ganz individuelles Fahrzeug-Setup des aktiven Dämpfersystems PASM, aktiven Motorlagern, PDK-Schaltstrategie und Sportabgasanlage zu konfigurieren.
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In Kombination mit dem PDK-Getriebe beinhaltet der Mode-Schalter einen zusätzlichen Druckknopf, den sogenannten „Sport Response Button“. Bei dessen Betätigung konfiguriert das System den Antriebsstrang für 20 Sekunden für eine bestmögliche Beschleunigung vor, zum Beispiel für anstehende Überholvorgänge. Dazu wird der optimale Gang eingelegt und die Motorsteuerung kurzzeitig für ein noch spontaneres Ansprechen angepasst.
Fahrwerk: Jetzt mit Technologien aus dem 911 Turbo und 911 GT3
Mit dem neuen Porsche 911 Carrera bauen die Macher die Spreizung zwischen Alltagskomfort und Rundstrecken-Performance weiter aus. Das neu abgestimmte PASM-Fahrwerk (Porsche Active Suspension Management) mit 10 Millimeter Tieferlegung befindet sich erstmals bei allen Carrera-Modellen serienmäßig an Bord. Die Stabilität während schneller Kurvenfahrten nimmt durch das aktive Dämpfersystem PASM weiter zu. Gleichzeitig steigert die neue Dämpfer-Generation mit ihren weiter gespreizten Kennlinien den Komfort durch ihr noch feineres Ansprechverhalten und gleichzeitig die Aufbauanbindung bei dynamischer Fahrweise.
Neue Serienräder mit fünf schlanken Doppelspeichen tragen Reifen mit reduziertem Rollwiderstand und gesteigerter Performance. Serienmäßig gelangen beim Porsche 911 Carrera 19-Zöller zum Einsatz, beim Carrera S 20-Zoll-Räder. Bei allen Varianten wächst zudem die Breite der hinteren Felgen um 0,5 auf 11,5 Zoll. Die Hinterreifen des Porsche 911 Carrera S messen nun 305 statt 295 Millimeter.
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Mit der für den Porsche 911 Carrera S optionalen aktiven Hinterachslenkung kommt Fahrwerkstechnologie aus dem 911 Turbo und 911 GT3 zum Einsatz. Beim Einlenken gewinnt der Elfer dadurch nochmals deutlich an Agilität und soll sich bei Spurwechseln im Hochgeschwindigkeitsbereich durch eine hohe Fahrstabilität auszeichnen. Gleichzeitig überzeugt der neue Porsche 911 Carrera im Stadtverkehr mit mehr Handlichkeit durch den um 0,5 Meter verringerten Wendekreis.
Das verbesserte Handling teilt sich dem Fahrer über die neue Lenkrad-Generation mit, deren Design sich am Porsche 918 Spyder-Lenkrad anlehnt. Das Basis-Volant besitzt einen Durchmesser von 37,5 Zentimetern, das optionale GT-Sportlenkrad misst 36,0 Zentimeter. Für uneingeschränkte Alltagstauglichkeit bietet Porsche außerdem ein hydraulisches Liftsystem mit integrierten Hubzylindern in den Federbeinen der Vorderachse an. Auf Knopfdruck steigt damit innerhalb von fünf Sekunden die Bodenfreiheit unter der Buglippe um 40 Millimeter und verhindert damit das Aufsetzen des Fahrzeugs, wie zum Beispiel bei steilen Garagenausfahrten.
Premiere bei Porsche: Mit der Welt verbunden
Im hochwertigen Innenraum bietet das neue, serienmäßige „Porsche Communication Management“ (PCM) mit Multitouch-Bildschirm ein deutlich erweitertes Funktionsspektrum und eine erheblich vereinfachte Bedienung. Das PCM lässt sich analog zu einem Smartphone mit Multitouch-Gesten auf dem 7-Zoll-Bildschirm (17,8 Zentimeter) bedienen. Sogar die Eingabe per Handschrift ist möglich.
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Mobiltelefone und Smartphones können die Insassen per WLAN verbinden. Die erstmals in der Mittelarmlehne integrierte Smartphone-Ablagefläche sorgt zudem für ein akkuschonendes Laden und optimierten Mobilfunk-Empfang. Neu ist die Möglichkeit zur Verbindung des iPhones mit dem PCM zur Nutzung von Apple CarPlay.
Für eine verbesserte Navigation stehen Echtzeit-Verkehrsinformationen zur Verfügung, die dem Fahrer einen schnellen Überblick über die Verkehrslage und eine dynamische Anpassung der Route bieten. Zur besseren Orientierung integrierte Porsche erstmals die Dienste „Google Earth“ und „Google Street View“. Weitere Bestandteile des PCM stellen „Porsche Car Connect“ und die „Porsche Connect App“ dar, unter anderem zur Fernsteuerung von Fahrzeug-Funktionen, zur Übertragung von Zielen an das PCM für eine Navigation und zur Nutzung von Musikstreaming-Diensten von Drittanbietern über das PCM.
Neue Assistenten: Mehr Fahrspaß mit mehr Sicherheit
Porsche verpasst dem 911 Carrera des Modelljahrgangs 2016 neue und verbesserte Assistenzsysteme: Der optional erhältliche Tempostat kann nun moderat bremsen, wenn die vorgegebene Geschwindigkeit beispielsweise auf einem Gefälle überschritten wird. Der optionale Abstandsregeltempostat ACC verfügt in Verbindung mit dem PDK-Getriebe jetzt über eine Segelfunktion. Dabei öffnen sich im Kolonnenverkehr die Kupplungen, was durch das antriebslose Rollen Kraftstoff spart. Auf Wunsch erhältlich: ein Spurwechselassistent. Zusätzlich steigert Porsche die aktive Sicherheit des Sportwagens mit der serienmäßigen Multikollisionsbremse.
Toldi
12.09.2015
Neuer 911er in Stuttgart: