Die neue Kompaktklasse gibt sich dynamischer als je zuvor. Als spanischer Ableger des neuen VW Golf VII kommt noch Ende 2012 der Seat Leon der 3. Generation mit einem geschärften Design und neuen Motoren auf den Markt, die Kraft mit Effizienz verbinden. Völlig neu entwickelt zeigen sich die Highend-Technologien, die von Assistenz-Systemen, Infotainment, Fahrwerk und bis zum Antrieb reichen. Vermutlich preiswerter und durchaus heißer als ein Golf, könnte Seat mit dem neuen Leon ein großer Wurf gelingen.
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Design: Starken Charakter neu in Form gebracht
Der neue Seat Leon baut auf dem gleichen modularen Querkasten auf wie der VW Golf VII . Das spanische Heißblut strahlt dabei einen selbstsicheren Charakter aus und strotzt vor Entschlossenheit. Mit 4,26 Metern ist der neue Leon rund fünf Zentimeter kürzer als sein Vorgänger. Dennoch wuchs der Radstand um fast sechs Zentimeter. Das ermöglicht kurze Überhänge, unterstützt die hohe Präsenz der Räder und verbessert die Platzverhältnisse im Innenraum sowie im Gepäckabteil.
Die kantige Linie der Leuchten präsentiert sich als typisch für die neue Designsprache von Seat. Prägendes optisches Element des Leons ist das typische „Arrow“-Frontdesign, das mit scharfen Linien jetzt noch prägnanter in Erscheinung tritt. Ein großzügig dimensionierter Kühlergrill, tiefere Lufteinlässe und schlanke, weit in die Kotflügel gestreckte LED-Scheinwerfer verleihen dem Gesicht des Leons einen unverwechselbaren Ausdruck, gerade auch durch ihr signifikantes Tagfahrlicht. Als Erster im Segment wird der Seat Leon sogar Voll-LED-Scheinwerfer besitzen - Audi und Volkswagen sind mit ihrer Markteinführung erst danach an der Reihe.
In der Seitenansicht gleicht der neue Seat Leon einer fein geschliffenen und präzise ausgearbeiteten Skulptur auf Rädern. Die charakteristische, unterbrochene „Linea Dinámica“ zieht sich über die Radhäuser nach hinten und steht wie ein gut trainierter Muskel unter Spannung. Als charakteristisch für den Leon erweisen sich außerdem die trapezförmige C-Säule und das kurze, nach oben ziehende dritte Seitenfenster.
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Das optische Gewicht der Kabine wurde leicht über die Hinterräder verschoben, während das Heck des neuen Seat Leon eine intensive Durchmodellierung erhielt. Die leicht keilförmig geschnittenen Rückleuchten unterstreichen die Breite und sind ebenfalls in LED-Technologie verfügbar. Ein weiteres grunderneuertes Element des Leons stellt das Logo auf dem Kühler und dem Heck dar, das für die Präzision und Eleganz der Designsprache stehen soll.
Der neue Seat Leon nutzt ferner eine von Grund auf neu entwickelte Fahrzeugarchitektur, so dass die Entwickler die Vorderachse um 40 Millimeter nach vorn verlagern konnten. Die Ergebnisse sind ein langer Radstand und eine ausgewogene Verteilung der Achslasten - Faktoren, die in hohem Maße dem Komfort und dem sportlichen Handling zugutekommen. Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue Leon um bis zu 90 Kilogramm leichter.
Antrieb: Kraftvolle Effizienz für den gesteigerten Fahrspaß
Seat schickt den neuen Leon mit kräftigen und zugleich sparsamen TDI- und TSI-Triebwerken von 1,2 bis 2,0 Liter Hubraum ins Rennen. Alle Motoren arbeiten mit einer Direkteinspritzung und einer Turboaufladung. Im Vergleich zum jeweiligen Vorgängermodell soll der Verbrauch um bis zu 22 Prozent sinken.
Der 1.6 TDI gibt 105 PS und 250 Nm Drehmoment ab. In der Ecomotive-Version mit der Start-Stop-Funktion und einem Rekuperationssystem verbraucht der Leon 1.6 TDI im Durchschnitt nur 3,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer (CO2-Ausstoß 99 g/km). Der in weiten Bereichen neu entwickelte 2.0 TDI mobilisiert 150 PS sowie 320 Nm Drehmoment und begnügt sich in der Ecomotive-Ausführung auf 100 Kilometern im Schnitt mit nur 4,0 Litern Kraftstoff. Auch ein 1.4 TSI mit 122 PS wird zur Markteinführung verfügbar sein.
Des weiteren folgen in der Motorenpalette der 1.2 TSI in zwei Versionen mit 86 PS sowie 105 PS und als Spitzen-Benziner ein 1.8 TSI mit 180 PS. Bei den Dieseln ergänzen der 1.6 TDI mit 90 PS und der neue Top-Diesel 2.0 TDI mit 184 PS und 380 Nm Drehmoment die Palette. Bei der Kraftübertragung stehen je nach Motorisierung manuelle Fünf- oder Sechsganggetriebe sowie das Doppelkupplungsgetriebe DSG mit sechs beziehungsweise sieben Gängen zur Verfügung. Performance-Daten gab Seat noch nicht bekannt.
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Fahrwerk: Symbiose aus Dynamik und Komfort
Das Fahrwerk des neuen Seat Leon besticht mit seinem sportlich-agilen Charakter. Vorne arbeitet eine McPherson-Achse mit Hilfsrahmen, hinten sitzt bei den Motorisierungen bis 150 PS eine Verbundlenkerachse. Die stärkeren Varianten nutzen eine Vierlenker-Konstruktion, die die Längs- und Querkräfte getrennt voneinander verarbeitet.
Das neue „Seat Drive Profile“ für den Leon FR erlaubt es dem Fahrer, die Charakteristik der Lenkunterstützung, der Gasannahme und des Motorklangs (der über einen Soundaktor moduliert wird) in den drei Modi „Eco“, „Comfort“ und „Sport“ zu variieren. Zusätzlich gibt es eine Individualeinstellung. Das „Seat Drive Profile“ beeinflusst ebenfals das LED-Ambientelicht im Innenraum: Weiß für die Einstellungen Eco und Komfort und Rot für Sport.
Interieur: Modern, expressiv und komfortabel
Im Innenraum des neuen Leons findet das athletisch-sportliche Design des Exterieurs seine Fortsetzung. Seat setzte sich zum Ziel, den Innenraum expressiv, elegant und einladend zu gestalten. Die Instrumententafel wirkt elegant und scheint durch die zweifarbige Gestaltung leicht zu schweben. Feine Details sollen die hohe Verarbeitungsqualität unterstreichen, wie zum Beispiel die großen Luftausströmer, das Bedienfeld der Klimatisierung oder die dreidimensional geformten Dekorleisten. Der Gepäckraum fasst 380 Liter Volumen, rund 40 Liter mehr als beim Vorgängermodell.
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Im neuen Leon offeriert Seat ein ganzes System an hochmodernen Infotainment-Lösungen. Die Grundlage stellt das Bediensystem „Easy Connect“ dar, bei dem die Funktionen für Entertainment und Kommunikation des Sound-Systems, aber auch zahlreiche Fahrzeugfunktionen über einen berührungsempfindlichen Bildschirm im Cockpit gesteuert werden.
Den Einstieg bildet das Media-System „Touch“ mit einem 5 Zoll großen Monitor, einem CD-Radio mit Karten-Einschub und vier Lautsprechern, das sich bei der Ausstattungslinie „Reference“ mit an Bord befindet. Bei der Linie „Style“ und beim „FR“ gehört das Media-System „Colour“ mit CD-Laufwerk und sechs Lautsprechern zum Serienumfang; es koppelt externe Geräte per Bluetooth, USB oder Aux-in an. Darüber hinaus dient der farbige Touchscreen mit 5,0 Zoll Diagonale auch zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen.
Das Media-System „Plus“ besitzt einen 5.8-Zoll-Touchscreen mit einer dreidimensionalen Grafik, einem iPod-Anschluss sowie optional einen DAB-Tuner für digitale Rundfunkprogramme und eine Spracherkennung. Die Anlage verfügt über 8 Lautsprecher. Die Top-Lösung integriert ein Navigationssystem und zeigt die Navigationsinfos zusätzlich in einem Farbdisplay zwischen Tacho und Drehzahlmesser an. Eine Sprachsteuerung ist ebenfalls möglich. Zehn Lautsprecher und ein Subwoofer sorgen darüber hinaus für ein klares und kraftvolles Klangerlebnis.
Fahrerassistenz-Systeme: Innovationen für die Sicherheit
Auch bei den verfügbaren Fahrerassistenz-Systemen bietet der neue Leon ein Portfolio, das in seiner Klasse Maßstäbe setzen soll. Die Müdigkeitserkennung registriert eine nachlassende Konzentration des Fahrers und schlägt ihm eine Pause vor. Ein Kamera-System am Innenspiegel steuert den Fernlichtassistenten, der selbsttätig zwischen Fern- und Abblendlicht wechselt, sowie den Spurassistenten „Heading Control“, der die elektromechanische Servolenkung korrigiert, bevor der Fahrer eine Begrenzungslinie auf der Straße überfährt.